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Der Jesus-Deal von Andreas Eschbach

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Nach­dem ich vor kur­zem DAS JESUS-VIDEO gele­sen habe, setz­te ich mich sofort an die mitt­ler­wei­le erschie­ne­ne Fort­set­zung. Wobei Esch­bach das Buch sowohl als Fort­set­zung wie auch als Vor­ge­schich­te titu­liert. Wie das mög­lich ist? Ganz ein­fach: auch DER JESUS-DEAL ist ein Zeit­rei­se-Roman, bei dem die Gren­zen zwi­schen Zeit und Raum verschwinden.

Anders als beim JESUS-VIDEO wird nun aber ver­sucht, die gan­ze Sache mit dem Zeit­rei­sen wis­sen­schaft­lich zu erklä­ren – was nicht so ganz gelingt. Viel­leicht bin ich dem­ge­gen­über zu skep­tisch, um das zu glau­ben (genau­so wie beim Bea­men). Ich kann mir gera­de noch vor­stel­len, das leb­lo­se Mate­rie durch Zeit und Raum rei­sen kann, aber eben kei­ne Lebe­we­sen mit den zig tau­send gleich­zei­tig statt­fin­den­den Vor­gän­gen in einem Kör­per. Beim JESUS-VIDEO wur­de das wis­sen­schaft­lich kaum hin­ter­fragt, son­dern eben ein­fach so als Phä­no­men hin­ge­nom­men. Dort wird sich auf die Fra­ge kon­zen­triert, was das für Aus­wir­kun­gen haben kann. Alles kon­zen­triert sich auf die Fol­gen, wobei immer auch die Mög­lich­keit in Betracht gezo­gen wer­den muss, dass alles nur eine Insze­nie­rung ist.

Beim JESUS-DEAL dahin­ge­gen wird nicht mit die­ser Unsi­cher­heit gespielt. Hier ist ganz klar, dass es Zeit­rei­sen gibt und es wird lang und breit erklärt, wie die­se geplant und durch­ge­führt wer­den kön­nen. So ist auch der ers­te Teil kom­plett damit beschäf­tigt, die­se gan­zen Pla­nun­gen zu beschrei­ben, bevor die eigent­li­che Hand­lung ein­tritt. Die­se kommt einem dann im Ver­hält­nis zur lan­gen Ein­lei­tung arg gekürzt vor. Ent­we­der dem Autor ging die Luft aus oder er woll­te nicht noch län­ger alle Ein­zel­hei­ten beschrei­ben. Scha­de, hier hät­te man dem Leser (zumin­dest mir als Neal Ste­phen­son-Fan) ger­ne mehr zumu­ten kön­nen. So war ich über das abrup­te Ende ent­täuscht und blieb ein wenig unbe­frie­digt zurück.

Gut fin­de ich wei­ter­hin, dass DER JESUS-DEAL eine huma­nis­ti­sche Hal­tung ver­mit­telt. Der fana­tisch ange­hauch­te ame­ri­ka­ni­sche Evan­ge­li­ka­lis­mus wird auf­ge­zeigt, aber nicht vor­ge­führt. Trotz­dem soll­te einem kri­tisch den­ken­den Men­schen deut­lich sein, dass die­se Art der Bibel­aus­le­gung mehr als frag­wür­dig ist.

Der Jesus-Deal - Cover
Foto: Bas­tei-Lüb­be

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