Folge 16 hat mit "Drachen-Café Jerusalem" wieder einen kryptischen Titel, der sich aber aufklären lässt. Denn wir reden über ORDER OVERLOAD CAFE von Jun Sasaki (erschienen bei Oink Games), SEEDRACHEN von Yaniv Kahana, Pini Shekhter und Simone Luciani (erschienen bei Wonderbow Games) und IERUSALEM: ANNO DOMINI von Carmen García Jiménez (erschienen bei Strohmann Games). Und da drei Spiele für zwei Leute etwas viel sind, haben wir uns mit Sandra fachkompetente Verstärkung vor das Mikrofon geholt. Sandra schreibt bei jungundaltspielt.de Rezensionen und ist auch auf Instagram aktiv. Zusätzlich ist sie Bibliothekarin und dort unter anderem Für die Brettspiele zuständig. Deswegen haben wir im Bargeflüster auch über das Thema "Brettspiele in Bibliotheken" gesprochen – natürlich auch mit einer passenden Top‑3.
Zum Einstieg geben wir aber noch einen Einblick zu Spielen, die neu auf der Karte sind. Diesen Monat sind besonders SCHWINGENSCHLAG, MASTER OF CRIME: STILLLEBEN und ARBOREA besonders erwähnenswert. Im Vorfeld habe ich übrigens noch die Interview-Folge des Boardcast mit Udo Bartsch empfohlen. Dort könnt ihr gerne einmal reinhören.
Wir wünschen euch viel Spaß mit der aktuellen Folge!
Kapitelmarker
00:00:00.000 Intro
00:00:22.687 Aperitif
00:12:10.819 Neu auf der Karte
00:12:38.031 Schwingenschlag
00:20:22.859 Master of Crime: Stillleben
00:24:57.121 Arborea
00:31:14.084 Schmeckt's?
00:32:19.942 Order Overload Cafe – Wie geht das?
00:34:25.403 Order Overload Cafe – Unsere Meinung dazu
00:45:50.236 Seedrachen – Wie geht das?
00:48:04.319 Seedrachen – Unsere Meinung dazu
01:06:39.500 Ierusalem – Wie geht das?
01:10:14.315 Ierusalem – Unsere Meinung dazu
01:39:53.638 Bargeflüster: Brettspiele in Bibliotheken
02:09:03.773 Top 3: geeignete Spiele für die Bibliothek
02:26:31.875 Outro
weitere Shownotes
Datum der Aufnahme: 23.04.2024
Online seit: 30.03.2024
Feedback
Das Feedback ist der Lohn der Podcastenden! Deswegen freuen wir uns sehr, wenn ihr den Podcast bei z.B. Apple Podcasts rezensiert oder bewertet. Für all jene, die Apple Podcasts nicht verwenden, gibt es z.B. die Plattform Panoptikum – auch dort können Empfehlungen ausgesprochen und Podcasts bewertet werden (sowie auch ein eigenes Hörprofil erstellt werden). Natürlich freuen wir uns auch über Bewertungen auf all den anderen Plattformen, über die Podcasts mittlerweile gehört werden können. Unabhängig davon: erzählt einfach allen euren Mitspielenden von uns.
Podcast-Plattformen
Cocktails for Meeples ist ein kostenfreies Format. Solltet ihr für das Hören auf eurer bevorzugten Plattform eine Gebühr zahlen müssen, so erfolgt dies ohne unsere Zustimmung. Hört ihr Werbung, dann ist diese nicht von uns und ihr solltet überlegen, einen anderen Podcatcher zu benutzen. Denn das Geld für eure gehörte Werbung bekommen dann nicht wir. Und irgendwie ist es schade, wenn jemand Geld mit uns verdienen will, wenn wir doch kostenfrei zu empfangen sind. Cocktails for Meeples findet sich auf den bekannten Plattformen für Podcasts, insbesondere Apple Podcasts. Fehlt euch auf eurer bevorzugten Plattform Cocktails for Meeples, dann freuen wir uns über einen Hinweis.
Erreichbarkeit
Die meisten Infos bekommt ihr über unsere Webpräsenz. Diese erreicht ihr unter www.cocktails-for-meeples.de. Über diesen Link werdet ihr dann auf den Blog von Tobias (www.fjelfras.de) weitergeleitet, der als Basis dient. Dementsprechend könnt ihr darüber am besten Kontakt mit Tobias aufnehmen, der mit seinem prägnanten Nickname aber auch auf BlueSky und Instagram zu finden ist. Jenny erreicht ihr am besten über Instagram über ihren Account binabik1919. Ansonsten besteht auch noch die Mail-Adresse podcast@cocktails-for-meeples.de
Auf Instagram haben wir aber auch einen eigenen Ankündigungs-Kanal (cocktails_for_meeples) und auch auf BlueSky werden wir gefunden. Zusätzlich veröffentlichen wir nun auch unsere Folgen bei YouTube.
Musik-Credits
"Street Party" und "Late Night Radio" von Kevin MacLeod (https://incompetech.com), Licensed under Creative Commons: By Attribution 3.0 https://creativecommons.org/licenses/by/3.0/
Vielen Dank für Euer Bargeflüster,
eventuell seid ihr interessiert am Geplauder aus meinem Nähkästchen:
– Die Bewertungen der Spieltruhe sind meines Erachtens unter Umständen irrelevant, da sie sich sehr stark an der Anzahl der Teile orientieren, außerdem mitunter die Haltbarkeit vernachlässigen, darüberhinaus werden viele Spiele als ungeeignet bewertet, die absolute "Ausleihrenner" sind, z.B. Klask. Eine kurze Beschreibung und eigene Beurteilung wie seinerzeit bei "Adam spielt" (unser früherer "Hauptlieferant") fehlt leider.
– Spiele sollten wie jedes Medium im Bibliotheksbestand sorgfältig erschlossen werden, dazu kann auch gehören, die Zähllisten selbst zu schreiben und damit nicht nur die Kontrolle nach der Ausleihe zu erleichtern, sondern auch den Spielerinnen das Spielen, den Einstieg in das Spiel. Damit verbunden ist das entsprechende Packen im Zuge der Einarbeitung (beschriftete Tüten, Spielerinnensets, Sortierung von Variantenmaterial etc.) Die Beschreibung der Teile in einer Zählliste erleichtert auch die Wiederbeschaffung, sollte mal etwas fehlen (was z.B. ist mit "Krötenball" gemeint...)
– Dank des meist exzellenten Ersatzteilservice der Verlage ist es Nutzerinnen der Bibliothek in der Regel sehr leicht möglich, ggf. verloren gegangene oder beschädigte Teile kostengünstig (selbst) wieder zu beschaffen – entsprechend informierte Nutzerinnen kümmern sich gern und der Aufwand der Bibliotheksmitarbeiterinnen ist dadurch gemindert
– Die Präsentation der Spiele ist ebenfalls wichtig, es bietet sich an Gruppen zu bilden: Spiele des Jahres, Spiele für Viele, Lernspiele, Geschicklichkeitsspiele, kooperative Spiele, Memospiele, Laufspiele, 2‑Personenspiele, ggf. auch innerhalb einer Sortierung nach Alterseignung
– In unserer Bibliothek werden die Spiele grundsätzlich kontrolliert, anschließend mit ablösbaren Verschlussetiketten verschlossen, so dass alle Nutzerinnen wissen, dass sie ein einwandfreies, spielbares Spiel entleihen. Sollten (hinnehmbare) Schäden vorhanden sein, wird das in der Zählliste vermerkt. Ein guter Zustand ist ein wesentliches Merkmal. Karten sollen nicht geknickt sein, Teile sollen nicht fehlen... (Wenn bei Speed Cups eine Karte fehlt, ist das zwar nicht spielrelevant – es sind aber gar nicht so viele Karten & wo ist dann die Grenze?) Niemand würde ein Buch mit fehlenden Seiten ausleihen.
– Der Bestand sollte in erster Linie für die Nutzerinnen attraktiv & geeignet sein und kann allmählich aufgebaut werden. Anstelle des ID (Bibliothekarinnen wissen was gemeint ist) kann für Spiele aus meiner Sicht sehr gut die Seite http://www.hall9000.de genutzt werden oder die über http://www.luding.org verlinkten Rezensionen. Wenn für verschiedene (natürlich entsprechend vor Ort ansässige) Zielgruppen Spiele angeboten werden, werden sie auch von diesen entliehen.
– Teile, die vor dem Spiel zusammenbaut werden müssen, sollten mit Klebstoff fixiert werden, da sie sonst bei ständigem Auseinander- und Zusammenbau zu stark verschleißen. Teile, die dann nicht mehr im Karton untergebracht werden können, sind für die Ausleihe nicht geeignet. Danke an alle Verlage, die eine somit erforderliche "Luft im Karton" ermöglichen
– Sogenannte Kenner- und Expertenspiele werden zwar weniger ausgeliehen, aber umso häufiger, je weniger vereinzelt diese im Bestand stehen. Sind es mehr, zeigt dies "Vielspielerinnen", dass sie auch in der Bibliothek fündig werden können. Wir haben darüber neue Nutzerinnen der Bibliothek gewinnen können. Allerdings lässt sich ein solcher Bestandsaufbau aus Budgetgründen nur allmählich realisieren.
– Die "Renner" unserer Bibliothek, also maximal "bibliotheksgeeignet": jegliche "Labyrinth"-Ausgabe, sämtliche "Junior"-Spiele, Geschicklichkeitsspiele jeder Art, jeder Größe und für alle Altersgruppen & natürlich die Spiele, die jeder spontan nennen würde, der nach Titeln gefragt wird... aber keine Bibliothek kauft auschließlich Bestseller ein, oder?
– Der Aufwand für den Spiele-Bestand ist ohne Frage bzgl. der Einarbeitung und Pflege höher als der für Bücher. Das gilt aber auch für die Ausleihzahlen
– Anstelle von "Vertreter-Besuchen" würde ich mir von Verlagen wünschen, dass sie über Veranstaltungen in Bibliotheken nachdenken, "Lesereisen" im Zuge von "Atiwa" oder "Weimar" z.B. Ansprechpartnerinnen, bzw. Multiplikatorinnen könnten Bibliothekszentralen, oder ‑verbünde sein
Schöne Grüße
Imke
Hallo Imke,
vielen Dank für diesen sehr ausführlichen und erhellenden Kommentar!!!
Liebe Imke!
Ganz lieben Dank für dein "Geplauder aus dem Nähkästchen" – ich interessiere mich immer brennend, wie etwas – in diesem Fall das Angebot und die Pflege von Brettspielen in der Bibliothek – anderswo gehandhabt wird und auch in deinen Ausführungen finde ich einiges an neuem Input – ich werde dieses als Anregung an die verantwortende Person – Frau Dolch – in der Bibliothek weiterleiten. Gerade die Verlinkung mit den dir genannten Seiten finde ich sehr gut und auch, dass gezählte/überprüfte Spiele mit ablösbaren Verschlussetiketten "gesichert" werden.
Vieles handhaben wir/ die Bibliothek ähnlich, wenn es um die Gruppierungen oder die Zähllisten geht. Dass alle ein wenig unglücklich sind, dass die Spieltruhe nicht den Rundum-Service bietet (bieten kann) wie es gewünscht wäre, darin sind wir uns denke ich auch einig. Du bestärkst mich auch darin, dass es gut ist, immer wieder Spiele anzuschaffen, die für Vielspieler interessant sind. Und ich bin froh, dass Frau Dolch da mitgeht, auch wenn – wie du sagst – das Budget nur einen langsamen Zuwachs zulässt.
Dein Wunsch – ja, das wäre was. Lesereisen, also "Spielereisen" das klingt spannend. Würde mir aber wünschen, dass es dann nicht vordergründig eine Werbeveranstaltung für den Verlag wäre – keine Ahnung, ob kleinere Verlage das dann überhaupt stemmen könnten. Ich persönlich als unterstützende spielende Einzelperson würde mir wünschen, dass sich Bibliotheken im Bereich Brettspiel zum Austausch vernetzen würden.
Liebe Grüße zurück
Jenny
Hallo Imke, das ist ein toller, tiefer Einblick in eure Arbeit.
Da interessiert mich natürlich gleich, von welcher Bibliothek Du sprichst.
Kontaktiere mich doch gerne mal direkt.