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DEJA-VU von Heinz Meister erschienen bei Amigo

DEJA-VU - Box
Foto: Ami­go Spiele

Seit dem Film Matrix wis­sen wir ja nun, war­um wir Men­schen immer wie­der das Gefühl eines Déjà-Vu haben. Aber egal, ob man nun die rote oder blaue Pil­le wählt, das Spiel DEJA-VU von Heinz Meis­ter lässt einen ger­ne mal an sei­nem Ver­stand zweifeln.

The­ma... ein all­um­span­nen­des The­ma gibt es kei­nes – wird aller­dings auch nicht benötigt.

Gra­fik... ist von Jan Saße und ist ganz gefäl­lig. Die zu erra­ten­den Gegen­stän­de sind ein­deu­tig gezeich­net. Sie sind sich aber auch ähn­lich genug, um es dem Gehirn nicht zu leicht zu machen.

Aus­stat­tung... besteht aus 36 Gegen­stän­den (= Pappplätt­chen, mit denen man wun­der­bar sicher­lich auch BLINDE KUH spie­len kann) und 36 Kar­ten, die maxi­mal drei die­ser Gegen­stän­de anzei­gen. Der Clou dar­an ist, dass jeder Gegen­stand genau zwei­mal auf die­sen Kar­ten abge­bil­det ist.

DEJA-VU - Gegenstände
Axt oder Ham­mer, Bir­ne oder Glüh­bir­ne – hier sind schön vie­le Ähn­lich­kei­ten vorhanden...

Ablauf... nach­dem die Gegen­stän­de für alle sicht- und vor allem auch greif­bar auf dem Tisch ver­teilt wur­den, wer­den vor­ab drei Kar­ten bis zum Spie­len­de ver­deckt aus­sor­tiert. Nur wird reih­um eine Kar­te auf­ge­deckt und offen auf den Abla­ge­sta­pel gelegt. Haben die Spie­ler das Gefühl, den auf den Kar­ten abge­bil­de­ten Gegen­stand zum zwei­ten Mal zu sehen, dann soll­te die­ser Spie­le schnell nach dem ent­spre­chen­den Gegen­stand in der Tisch­mit­te grap­schen. Da alle Spie­ler invol­viert sind gilt mal wie­der: nur wer hier der schnells­te ist, bekommt auch den Gegenstand.

So gesam­mel­te Gegen­stän­de wer­den offen vor dem Spie­ler gesam­melt – und die­se soll­ten wei­ter im Blick der Mit­spie­ler sein. Denn wird im wei­te­ren Spiel­ver­lauf eine Kar­te auf­ge­deckt, deren abge­bil­de­ter Gegen­stand sich im Besitz eines Spie­lers befin­det, dann muss die­ser vor­her offen­sicht­lich einen Feh­ler gemacht haben. Die­ser Spie­ler schei­det bis zum Ende der Run­de aus! Also Vor­sicht beim Hor­ten der Gegenstände.

Wur­de die letz­te Kar­te auf­ge­deckt wer­den noch die anfäng­lich zurück­ge­leg­ten drei Kar­ten über­prüft (deren Gegen­stän­de sich natür­lich nicht im Besitz eines Mit­spie­lers befin­den dür­fen). Ist man dann noch im Spiel, bekommt man für jeden eige­nen Gegen­stand einen Punkt. Nach drei Run­den gewinnt der Spie­ler, mit der höchs­ten Punktzahl.

DEJA-VU - Karten
hier kann einem das Licht auf­ge­hen – auch wenn in die­sem Fall die Lie­bes­bril­le zum zwei­ten Mal zu sehen ist

Die Chan­ce auf einen Zweit­ein­druck... ist durch­aus gege­ben – auch wenn ich das Spiel je nach Tages­form als anstren­gend bezeich­nen muss. Es ist schon ganz schön ver­zwickt, sich zu mer­ken, wel­che Gegen­stän­de man denn nun schon gese­hen hat. Meis­tens kon­zen­triert man sich inten­siv auf die ers­ten Gegen­stän­de – ins­be­son­de­re die­je­ni­gen, die allei­ne auf einer Kar­te dar­ge­stellt sind (wie bspw. die Rose). Dumm nur, dass man mit die­ser "Tak­tik" oft­mals nicht allei­ne ist und man neben Denk­leis­tung auch noch schnell sein muss beim Zugrei­fen. Noch chao­ti­scher wird es natür­lich in den Run­den zwei und drei, denn hier kommt noch die Unsi­cher­heit hin­zu, ob ich den Gegen­stand nun in der aktu­el­len Run­de schon gese­hen habe – oder war das in der Run­de davor? Lei­der fehlt unse­rem Gehirn die effek­ti­ve Löschung des kurz­fris­ti­gen Zwischenspeichers.

Je leb­haf­ter die Run­de ist, des­to gefäl­li­ger wird auch das Spiel. Lust auf ein wenig Frot­ze­lei soll­te schon vor­han­den sein, um das Spiel genie­ßen zu kön­nen – ansons­ten kann es schon recht tro­cken sein. Sehr gut gefällt mir übri­gens die Regel mit den drei am Anfang aus­zu­sor­tie­ren­den Kar­ten. Somit wird ver­hin­dert, dass man am Ende wahl­los zugrei­fen kann. Denn nur ein fal­scher Gegen­stand ergibt eine Run­de kom­plett ohne Punk­te – da will das Zugrei­fen durch­aus über­legt sein. Auch hier ist es für die Stim­mung natür­lich för­der­lich, wenn bereits aus­ge­schie­de­ne Spie­ler aktiv blei­ben und die ver­blei­ben­den Mit­spie­ler eif­rig in Ver­su­chung füh­ren. Und die ist bei man­chen Gegen­stän­den rie­sig, da durch­aus eini­ge Ähn­lich­kei­ten vor­han­den sind. Selbst so ein außer­ge­wöhn­li­cher Gegen­stand wie ein Pylon wird kom­pli­ziert, wenn die Warn­wes­te und das T‑Shirt eben­falls oran­ge-weiß gestreift sind. Oder die Brief­mar­ke den Hut zeigt, den es eben­falls ein­zeln im Ange­bot gibt.

DEJA-VU ist dem­nach ein leicht chao­ti­sches Merk­spiel mit neu­en Ele­men­ten und erin­nert mich an Spie­le von Jac­ques Zei­met. Je leb­haf­ter die Grup­pe, um so spa­ßi­ger wird auch das Spiel. DEJA-VU eig­net sich mit sei­nen etwa 15 Minu­ten Spiel­zeit her­vor­ra­gend als Eröff­nung für einen Spie­le­abend oder für eine schnel­le Run­de mit den Kids (oder lie­ber Leh­rer: auch gut für Regenpausen).

 

Wich­ti­ger Hin­weis: Dies ist ein Erst­ein­druck nach weni­gen gespiel­ten Par­tien! Sehr sub­jek­tiv und durch­aus auch abhän­gig von Tages­lau­ne, Mit­spie­lern und sons­ti­gen Ein­flüs­sen. Bei grund­sätz­li­chem Inter­es­se emp­feh­le das Lesen "rich­ti­ger" Rezen­sio­nen oder noch bes­ser: ausprobieren!

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