
Auf der Suche nach einem halbwegs hintersinnigen Wortspiel zur #BG2GETHER Aktion in diesem Monat bin auch den Begriff Essenfassen gestoßen. So richtig war mir die Bedeutung gar nicht bewusst, aber ich war damals auch nicht beim Bund, sondern habe meinen Zivildienst abgeleistet. Dabei ging es in meinem Kopf doch nur darum, Essen fassen zu können – und mit Essen ist natürlich die SPIEL gemeint, die morgen ihre Pforten für die Besucher öffnet. Diesen Höhepunkt des Spielejahrs müssen wir natürlich auch bei unserer #BG2GETHER Aktion würdigen, weswegen in diesem Monat folgendes Fragenbündel im Mittelpunkt steht:
"Besucht ihr die SPIEL in Essen? Was erwartet ihr davon? Auf was freut ihr euch am meisten. Und könnt ihr euch noch an euren ersten Besuch der Spiel erinnern? Wie war es für euch und hat sich die Messe für euch zum positiven oder negativen verändert? Warum?"
Wenn ihr meinem Blog ein wenig folgt, dann werdet ihr wissen: Ja, ich besuche die SPIEL in Essen und freue mich darauf schon das ganze Jahr! Im Endeffekt hat das dort immer etwas von Schlaraffenland, weil man sich so schlecht entscheiden kann: auf der einen Seite ganz viele neue Spiele, die man die ganze Zeit ausprobieren möchte – und auf der anderen Seite viele bekannte Gesichter, die man viel zu lange nicht gesehen hat und mit denen man nun ein ausgiebiges Schwätzchen halten will. Optimalerweise verbindet man beides miteinander. Die besondere Stimmung ist schwer zu erklären, weswegen ich allen nur raten kann, das Spiele-Mekka selbst aufzusuchen. Allerdings muss man schon Menschenmassen vertragen können. Außerdem sollte man sich nicht zu viel vornehmen.
Ich kann mich nicht mehr genau an meinen ersten Messebesuch erinnern. Wenn mich die Erinnerung nicht täuscht, müsste das im Jahr 2005 gewesen sein. Ich bin jedenfalls mit der großen Erwartung hingefahren, alle meine Wunschspiele auch mal anspielen zu können. In etwa so, wie ich es von meiner Spieleveranstaltung vor Ort (Darmstadt spielt!) gewohnt war. Allerdings waren das nicht nur meine Wunschspiele, sondern auch die vieler anderen. Vielerorts prangten mir ein nicht sehr einladendes T‑Shirts mit der Aufschrift "Nein, dieser Tisch wird nicht frei!" entgegen. Da fühlte man sich als Neuling ziemlich ausgeschlossen. Aber ohnehin hatte ich nur einen Tag Zeit, wovon gefühlt die Hälfte verloren ging, weil man immer wieder durch diverse Nadelöhre laufen musste. Ich habe also ganz schnell mein Vorhaben aufgegeben und einfach nur gestaunt. Gestaunt über die vielen Spiele, die vielen Menschen, die vielen Sprachen. Deswegen lautet auch immer noch mein Tipp: nicht zu viel vornehmen, einfach treiben lassen.
Ein Blick zurück in die Vergangenheit hat immer etwas Verklärtes. Natürlich gibt es die ein oder andere Sache, die es früher gab und nun vielleicht nicht mehr so ausgeprägt ist. So ist z.B. der Anteil an verkleideten Menschen deutlich zurückgegangen und auch die Comic-Ecke wurde deutlich kleiner. Aber im Großen und Ganzen möchte ich die aktuelle Situation nicht missen. Die größeren und moderneren Hallen sind zwar etwas lauter, aber dafür auch deutlich übersichtlicher und geräumiger. Insgesamt ist vieles professioneller geworden, was ich befürworte – zumal das nicht ausschließt, dass es auch weiterhin die ganz vielen kleinen Verlage auf der Messe zu finden gibt. Und so lange es den Baumkuchenstand gibt...

Für die Zukunft wünsche ich mir vielleicht noch etwas mehr organisiertes Rahmenprogramm für die Abende. Viel wird in den Hotels und Restaurants gespielt, aber ich fand die PREVIEW-NIGHT aus dem Jahr 2019 für die vielen Auswärtigen keine doofe Sache. Mir selbst wäre das zwar zu viel, aber ich bin ja auch bspw. nicht über den großen Teich geflogen und wundere mich dann, warum schon ab 19:00 Uhr die Party vorbei sein soll. Zusätzlich muss das Thema Digitalisierung wieder mit etwas mehr Leben gefüllt werden. Da gehe ich aber davon aus, dass diesbezüglich durch den neuen Player im Hintergrund sich noch einiges verändern wird. Die neue App und das Ticketsystem lassen darauf schließen. Doch unabhängig davon hoffe ich (und gehe auch davon aus), dass sich der Geist der SPIEL so schnell nicht ändern wird. Denn dann kann ich mich auch noch in Zukunft darauf freuen wie Bolle!
Doch wie sehen das meine Kolleginnen und Kollegen? Gute Frage, das weiß ich selbst nicht. Deswegen werde auch ich diesen Links folgen:
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