Exit – Das Puzzle: "Der Schlüssel von Atlantis" und "Das verborgene Atelier" – erschienen im KOSMOS Verlag
Die EXIT-Familie hat wieder Nachwuchs bekommen. Dabei können wir die Verwandschaftslinie recht einfach klären, auch wenn diese durch die ähnlichen Begrifflichkeiten kompliziert klingt. Denn EXIT – DAS PUZZLE ist der direkte Nachkomme von EXIT – DAS SPIEL + PUZZLE und nur noch entfernt verwandt mit den bekannten Boxen (EXIT – DAS SPIEL) – weswegen nun auch das "Spiel" aus dem Titel entfernt wurde. Damit EXIT – DAS ist PUZZLE nicht nur aufgrund des Namens sehr nah an die Produkte aus Ravensburg herangerückt, die sich wiederum EXIT PUZZLE nennen. Dabei ist auch das Konzept vergleichbar: Erst wird ein vielteiliges Puzzle gelegt; im daraus entstandenen Motiv sind dann Rätsel zu suchen und anschließend zu lösen.
Anders als bei den Boxen von EXIT – DAS SPIEL + PUZZLE passiert nun aber nichts Außergewöhnliches mit den Puzzle-Teilen. Ich werde das Puzzle nicht verändern oder andere Hilfsmittel nutzen. Eigentlich hätte mir auch ein großformatiges Bild gereicht. Allerdings nur eigentlich. Denn jedes Rätsel führt mich zu einem gesuchten Puzzle-Teil, welches ich teilweise mühsam aus dem Gesamtwerk heraus lösen muss. Dabei kommt ein Außenrahmen zum Einsatz, womit auch wieder eine Referenz zu den ursprünglichen Boxen entsteht. Denn alle Rätsel liefern einen dreistelligen Zahlencode, über den wir dann mit Hilfe des Rahmens das gesuchte Teil identifizieren können. Als kleines Gadget können wir uns noch eine Box basteln, in der wir die gesuchten Teile horten. Das letzte Rätsel im großen Finale ist dann mit diesen gesammelten Puzzle-Teilen zu lösen.
Auf dem Weg dorthin werde ich über die beiliegende Anleitung geführt. Dabei ist die Reihenfolge der Rätsel vorgegeben und in eine Geschichte eingebettet, die jetzt nicht durch große literarische Qualität gekennzeichnet ist. Aber sie erfüllt ihren Zweck. Sie führt uns eindeutig von einem Rätsel zum nächsten und gibt dabei auch über die Form des gesuchten Puzzle-Teils einen Anhaltspunkt, über den wir dann unsere Lösung direkt überprüfen können. Finden wir das Teil nicht, dann steht uns noch ein zusätzliches Heft mit einem mehrstufigen Hilfesystem zur Verfügung – welches am Ende auch die Lösung präsentiert, so dass wir niemals irgendwo hängen bleiben. Ich bin auf alle Fälle dankbar, dass die Hilfe und die Lösungen in analoger Form vorliegen. So sind wir nicht auf ein digitales Endgerät angewiesen und das ist auch gut so. Puzzle dürfen in meinen Augen gerne etwas altbacken sein.
Insgesamt steht der Spaß am Puzzeln im Vordergrund. Das ist die eigentliche Hauptaktivität – wobei sich beide Elemente nicht scharf trennen lassen. Für das Rätseln am Ende benötigen wir deutlich weniger Zeit, was aber auch daran liegt, dass wir beim Legen der Teile schon Hinweise sammeln. Denn dabei fallen uns Sachen auf, die wir abspeichern und dann später bei den Rätseln nutzen können. EXIT – DAS PUZZLE unterscheidet sich somit aber deutlich von den Boxen von EXIT – DAS SPIEL + PUZZLE, bei denen die Rätsel im Mittelpunkt stehen und das Puzzeln nur nettes Beiwerk ist, aus dem sich aber wieder interessante Rätsel bilden lassen.
Die Qualität der Puzzle-Teile ist deutlich besser als bei den vergleichbaren MURDER MYSTERY PUZZLE, die ebenfalls bei KOSMOS erschienen sind. Die einzelnen Teile waren in den vorliegenden Boxen durchgehend vernünftig ausgestanzt. Zusätzlich sind die einzelnen Teile auch abwechslungsreich gestaltet, so dass über die einzelnen Formen Zuordnungen getroffen werden können.
Der Schlüssel von Atlantis
Das Motiv von DER SCHLÜSSEL VON ATLANTIS ist zwar etwas blaulastig, aber trotzdem war das Puzzeln bis auf den Hintergrund recht einfach. Denn die einzelnen Bild-Elemente grenzen sich deutlich voneinander ab und so können gut einzelne Sequenzen gebildet werden.
Die jeweiligen Rätsel waren auch recht einfach zu lösen. Diese benutzen zwangsläufig nur visuelle Elemente, trotzdem bieten sie eine ausreichende Vielfalt. Mal müssen wir Sachen abzählen, mal bestimmten Spuren folgen. Über die konstruierte Hintergrundgeschichte lege ich gentlemanlike den Mantel des Schweigens. Insgesamt sehe ich DER SCHLÜSSEL VON ATLANTIS als eine gelungene Einstiegs-Box an.




Das verborgene Atelier
DAS VERBORGENE ATELIER kam uns etwas anspruchsvoller vor. Die Farben des Motivs gehen mehr ineinander über und es war gar nicht so einfach, einzelne Schwerpunkte zu setzen. Trotzdem ist das Puzzle immer noch verhältnismäßig leicht zu lösen, zumal 500 Teile auch keine riesige Menge darstellen.
Die Hintergrundgeschichte ist ähnlich belanglos wie die der anderen Box. Auch die Rätsel sind vergleichbar schwer bzw. leicht zu lösen. Nur bei einem Rätsel hatten wir Probleme, die Lösungs-Zahlen zu erkennen. Wir wussten zwar, wie wir vorgehen müssen, haben aber dann nicht die Lösung erkannt. Das kann allerdings bei optischen Rätseln schon einmal passieren. Und es stellt keinen Beinbruch dar, wenn wir mal die Hilfe bzw. Auflösung nutzen müssen, wenn partout die Lösung nicht zu greifen ist.


Fazit
Die Zielgruppe dieser Boxen sind nicht unbedingt ausgewiesene Exit-Fans. Denn diese werden die Rätsel als zu einfach und zu eindimensional empfinden. Stattdessen sollen mit EXIT – DAS PUZZLE Menschen angesprochen werden, die gerne ein Puzzle legen und darüber hinaus mit diesem noch mehr machen wollen, als es zu bewundern und dann wieder in die Schachtel zu bröseln. Dieses Zielpublikum wird von den vorliegenden Boxen optimal bedient und ich bin mir sicher, dass noch weitere Motive folgen werden.
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