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Cat Crimes – erschienen bei ThinkFun

Cat Crimes - Box
Foto: Ravens­bur­ger

Kat­zen sind ja so süüüüß! Kein Wun­der, dass das hal­be Inter­net nur aus Kat­zen­bil­dern besteht. Aber Obacht! Kat­zen kön­nen es faust­dick hin­ter den Ohren haben. Ist nur eine Kat­ze im Haus, dann weiß man recht schnell, wer für das dor­ti­ge Cha­os in eige­ner Abwe­sen­heit ver­ant­wort­lich ist. Schwie­ri­ger wird es, wenn meh­re­re Art­ge­nos­sen zusam­men unter einem Dach leben. Dann muss man erst ein­mal her­aus­fin­den, wer für die CAT CRIMES ver­ant­wort­lich ist.

The­ma... ein Haus stürzt ins Cha­os: ver­schüt­te­ter Kaf­fee, ver­schluck­te Gold­fi­sche, umge­wor­fe­ne Blu­men­töp­fe – und dazwi­schen sechs unter­schied­li­che Stu­ben­ti­ger. Doch wer hat wel­che Tat began­gen? Um das her­aus­zu­fin­den, muss man in die­sem Logik­spiel scharf kombinieren.

Illus­tra­tio­nen… sind sehr tref­fend. Lei­der hat man kei­ne Hin­wei­se auf der Box oder in der Spiel­an­lei­tung hin­ter­las­sen, um eine zustän­di­gen Per­son für die Gra­fik her­aus­fin­den zu kön­nen. Diese/r ist lei­der genau­so unbe­kannt wie der/die Autor/in. Scha­de, dass die­se Infor­ma­tio­nen feh­len. Zumal sich kei­ner hin­ter sei­ner Arbeit ver­ste­cken muss. Die Illus­tra­tio­nen jeden­falls sind anspre­chend und vol­ler klei­ner Details, die es auch bei den "Ermitt­lun­gen" zu beach­ten gilt. So spie­len bspw. die Augen­far­ben der Kat­zen schon eine gewis­se Rolle.

Inhalt
alle Ver­däch­ti­gen auf einem Foto

Aus­stat­tung… das Spiel­brett stellt einen voll gepack­ten Tisch dar. Drum­her­um kön­nen als groß­for­ma­ti­ge Papp-Auf­stel­ler sechs Kat­zen plat­ziert wer­den – und ihre mög­li­chen Ver­feh­lun­gen sind als Ereig­nis-Chips dargestellt.

In der Box sind zudem 40 Auf­ga­ben­kar­ten ent­hal­ten. Die­se unter­schei­den sich in vier ver­schie­de­ne Schwie­rig­keits­stu­fen. Die Lösung der ein­zel­nen Auf­ga­ben sind ganz klas­sisch auf der Rück­sei­te der Kar­te platziert.

Ablauf… jede Auf­ga­ben­kar­te behan­delt eine "Straf­tat". Auf der Auf­ga­ben­kar­te sind dann Hin­wei­se ange­ge­ben, mit denen man den Übel­tä­ter über­füh­ren kann. Die­se Hin­wei­se kön­nen einer­seits direk­ter Natur sein ("Lil­ly saß vor dem Woll­knäu­el") oder aber rela­tiv zu ande­ren Kat­zen ("eine gestreif­te Kat­ze saß gegen­über von James").

Das gefällt mir nicht so gut: Auch wenn ich die Gra­fik als schön emp­fin­de, hät­te sie ger­ne die Sitz­plät­ze der Kat­zen ein­deu­ti­ger aus­ar­bei­ten kön­nen. Beson­ders bei den Beweis­mit­tel außer­halb des Tisches ist die Bezeich­nung "in der Nähe" etwas ver­wir­rend. Die Anlei­tung hat dazu eine gute Über­sicht parat. Doch genau die­se Ein­deu­tig­keit hät­te ich ger­ne auch auf dem Spiel­plan gese­hen (bspw. durch ange­deu­te­te Stühle).

aufgeräumt - und viel Luft
in der Packung ist noch jede Men­ge Luft

So ganz ist mir die Ziel­grup­pe nicht klar. Die äuße­re Auf­ma­chung spricht recht deut­lich Kin­der an, aber für die sind die schwe­ren Auf­ga­ben eine ziem­lich hart zu kna­cken­de Nuss. Zumin­dest ich habe mich bei die­sen Auf­ga­ben durch­aus her­aus­ge­for­dert gefühlt. Aller­dings weiß ich nicht, ob ich als Erwach­se­ner unbe­darf­ter­wei­se CAT CRIMES bei die­ser Auf­ma­chung wirk­lich Beach­tung geschenkt hät­te. Da hilft auch wenig, dass die Ver­pa­ckung recht volu­mi­nös daher kommt. Posi­tiv aus­ge­drückt: da ist noch Luft für ein paar Erwei­te­run­gen (im Gegen­satz zu mei­nem RUSH HOUR). Denn die 40 Kar­ten waren doch recht schnell durchgespielt.

Auflösung
die Auf­lö­sung zeigt das kor­rek­te Ergebnis

Das gefällt mir gut: Gegen die­se Nicht-Beach­tungs-The­se sprach bei mir aller­dings der Ver­lag. Think­Fun soll­te eigent­lich durch RUSH HOUR jedem Kno­bel­freund ein Begriff sein. Der gro­ße Vor­teil an den Spie­len von Think­Fun ist die hap­ti­sche Kom­po­nen­te. Es macht eben einen Unter­schied, ob ich rea­le klei­ne Autos auf einem Plan hin und her schie­be, oder ob ich das bspw. nur per App mache. So ist es auch bei CAT CRIMES. Im Grun­de genom­men sind die Auf­ga­ben ver­gleich­bar mit den bekann­ten P.M. Logik-Trai­ner-Rät­seln in Form ver­schie­de­ner Tabel­len. Aller­dings wird die Auf­ga­be durch die Papp-Auf­stel­ler erleb­bar. Statt irgend­wel­che Plus- und Minus-Zei­chen in Tabel­len ein­zu­tra­gen, kann ich nun die Kat­zen ver­set­zen. Dadurch wer­den man­che Zusam­men­hän­ge deut­li­cher – und es macht ein­fach auch mehr Spaß. Die­sen Auf­for­de­rungs­cha­rak­ter darf man nicht unter­schät­zen! Im Zug sit­zend macht es bspw. einen gro­ßen Unter­schied. Auf Logik-Trai­ner in einem Maga­zin oder auf dem Mobil­te­le­phon wur­de ich noch nie ange­spro­chen. Ein aus­ge­pack­tes RUSH HOUR oder nun eben CAT CRIMES hat schnell dafür gesorgt, dass ich nicht allei­ne gekno­belt habe.

Papp-Aufsteller
Ich bin kein Freund davon, die Dicke von Pap­pe zu mes­sen – bei CAT CRIMES ist sie defi­ni­tiv ausreichend

So wür­de ich CAT CRIMES auch nur bedingt als Solo-Spiel bezeich­nen. Vor allem durch die hap­ti­schen Mög­lich­kei­ten, kann man sehr gut auch zu zweit oder zu dritt die Auf­ga­ben lösen. Beson­ders gut an CAT CRIMES gefällt mir dabei, dass zumin­dest ansatz­wei­se auf Kunst­stoff ver­zich­tet wur­de (das Insert sticht da lei­der her­aus). Damit wird ein rich­ti­ger Weg ein­ge­schla­gen, der ger­ne in Zukunft noch kon­se­quen­ter gegan­gen wer­den darf. Glück­li­cher­wei­se ist die Pap­pe auch recht mas­siv, so dass nur mut­wil­lig Scha­den ange­rich­tet wer­den kann.

Und fern­ab vom Mate­ri­al: die Rät­sel sind ein­fach gut. Das Gan­ze ist wie gesagt nicht wirk­lich ori­gi­nell oder außer­ge­wöhn­lich. Aber die Schwie­rig­keits­stu­fen ska­lie­ren gut und wer­den ent­spre­chend immer for­dern­der. Man bekommt das, was man von Think­Fun erwar­tet – und wird glück­li­cher­wei­se wie­der bestätigt.

Fazit: In Kin­der­spie­len geht es ger­ne um tie­ri­sche Deduk­ti­on (bspw. in dem lus­ti­gen Kar­ten­spiel KRASSE KACKE). Sel­ten muss man dabei aber so logisch den­ken, wie bei CAT CRIMES – was auch dar­an liegt, dass die­ses nur bedingt ein Kin­der­spiel ist. Aller­dings wer­den Kin­der durch die schö­ne Auf­ma­chung auf­ge­for­dert, mit CAT CRIMES ihre grau­en Zel­len anzu­stren­gen. Somit könn­te ich ein "päd­ago­gisch wert­voll" ver­lei­hen. Da ich aber kein Erzie­hungs- oder Lern­blog bin, sage ich nur: CAT CRIMES for­dert her­aus – und macht Spaß dabei.

TitelCat Cri­mes
Autor?
Illus­tra­tio­nen?
Dau­er1 bis 20 Minu­ten pro Rätsel
Spie­ler­an­zahl1+
Ziel­grup­peent­spann­te Familienspieler
Ver­lagThink­Fun
Jahr2019 (auf deutsch)

Ich bedan­ke mich bei Ravens­bur­ger als Ver­triebs­part­ner von Think­Fun für die Bereit­stel­lung eines Rezen­si­ons­exem­plars. Ich bin mir sicher, dass durch die­se Bereit­stel­lung mei­ne Mei­nung nicht beein­flusst wur­de. Die Bespre­chung spie­gelt mei­ne gemach­te Erfah­rung wider.

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