Spiele-Comic Krimi: Sherlock Holmes – Auf den Spuren von Jack the Ripper von CED – erschienen bei Pegasus Spiele
Mit AUF DEN SPUREN VON JACK THE RIPPER wird endlich eine Sache aufgeklärt, die mich schon immer gestört hat. Denn es kann doch nicht sein, dass ein Jack the Ripper sein Unwesen in der Stadt treibt, in der Sherlock Holmes für Recht und Ordnung sorgt. Oder doch? Ist Sherlock Holmes wirklich fehlbar? Nicht mit unserer Mithilfe!
Thema... wahrscheinlich war Sherlock Holmes irgendwie verhindert, als Jack the Ripper in London fünf Prostituierte umbrachte. Glücklicherweise wird er aber sofort von Scotland Yard hinzugezogen, als zehn Jahre nach den mysteriösen Morden von Jack the Ripper erneut in Whitechapel gemordet wird. Kann dieses Mal der richtige Täter ermittelt werden?
Illustrationen… sind wieder von CED (Cédric Asna), der nicht nur als Autor, sondern auch als Illustrator an diesem Fall beteiligt war. Mittlerweile habe ich mich an seinen Stil gewöhnt, so dass ich nicht mehr all zu sehr Boutanox hinterher trauere. Zumal das ohnehin nur Geschmackssache ist. Denn der Zeichenstil ist klar und deutlich, was bei Kriminalfällen auch wichtig ist. Schließlich müssen dabei auf jede Menge Details geachtet werden.
Ausstattung… ist ein Buch. Es hat zwar schon den Luxus eines Lesebandes, was aber noch fehlt, ist der integrierte Stifthalter. Denn mittlerweile bin ich erfahrener Spiele-Comic-Leser und mache mir beim Ermitteln eine Menge Notizen. Da wäre so ein Stifthalter am Buch ein Traum. Denn ständig suche (und verliere) ich den Stift in meinem gemütlichen Chaos.
Wie immer kann man sich übrigens auf der Website von Pegasus den Ermittlungsbogen herunterladen.
Ablauf… habe ich nun oft genug bei den Spiele-Comics beschrieben, weswegen ich ganz faul auf einen alten Beitrag verweise.
Eine Besonderheit wird aber bei AUF DEN SPUREN VON JACK THE RIPPER auch wieder geboten. Nun ist am Ende des Buches ein Stadtplan des Untersuchungsgebietes (also das Gebiet in London rund um die Whitechapel Street) abgedruckt. Im Laufe der Geschichte erfahren wir immer mehr über bestimmte Orte, die wir dort dann einzeichnen können. Wobei das Wort Zeichnen ein wenig übertrieben ist. Vielmehr müssen die Zahlen entsprechender Abschnitte dort eingetragen werden. Auch diese Karte kann man sich von der Pegasus-Website herunterladen, was bei einer Weitergabe des Buches definitiv zu empfehlen ist.
Das gefällt mir nicht so gut: AUF DEN SPUREN VON JACK THE RIPPER ist in zwei Kapitel unterteilt. Allerdings sind diese nicht annähernd gleichwertig. Der Hauptbestandteil des Buches ist Kapitel 1. Dort ermittelt man am meisten und lernt ganz viele Verdächtige kennen. Kapitel 2 ist dahingegen schon fast vorbei, nachdem man damit angefangen hat. Das ist per se jetzt nichts schlimmes, allerdings wird zwischenzeitlich eine falsche Erwartungshaltung geweckt. Vielleicht will man damit ein wenig kaschieren, dass es in Wirklichkeit nur ein Fall zu spielen gibt. Schließlich waren in den anderen Bänden immer mindestens zwei unterschiedliche Fälle zu bearbeiten. Glücklicherweise ist dieser eine Fall aber sehr umfangreich, so dass die Tendenz der immer dünner werdenden Krimi-Comics erst einmal gestoppt zu sein scheint.
Der Umfang dieses eines Falles macht es meiner Meinung nach aber dringend notwendig, sich Notizen anzufertigen. Denn ansonsten vergisst man gerne kleine Details, die man beim Betrachten zwar erkennt aber eben nicht dauerhaft im Kopf abspeichert – insbesondere dann, wenn man ein paar Tage Pause zwischen den Einsätzen hatte.
Systembedingt bleibt die Handhabung teilweise etwas nervig. Das Leseband hilft zwar ein wenig beim Hin- und Herblättern, aber trotzdem ist man ständig am Seiten umschlagen (und wenn dann noch der Notiz-Zettel im Buch liegt...). Aber das ist nun einmal der in Kauf zu nehmende Nachteil, wenn man die klassischen Krimi-Elemente wie Befragungen und Tatort-Untersuchungen in Buchform umsetzen will.
Das gefällt mir gut: AUF DEN SPUREN VON JACK THE RIPPER ist nun schon der vierte Teil dieser Reihe – und weiterhin fühle ich mich gefordert und keinesfalls gelangweilt. Natürlich kennt man mittlerweile die Abläufe und auch die kleinen Kniffe. Allerdings werden auch immer neue Elemente integriert. Im aktuellen Fall ist es der Stadtplan, der eine zentrale Rolle bei den Ermittlungen einnimmt. Das Füllen der leeren Stellen ist dabei ziemlich befriedigend und fühlt sich somit gut an.
Glücklicherweise bleiben bisher die Fälle und die Rätsel auf hohem Niveau. Dabei bleibt auch das Verhältnis Text-Rätsel zu Bild-Rätsel recht gut verteilt, so dass man schon beide Ebenen im Blick haben muss, um zur Auflösung des Falles zu kommen.
Das Ende macht ohnehin wieder großen Spaß, da unterschiedliche finale Erzählstränge existieren, was ich bekanntlich immer gut finde. Glücklicherweise werden bei der umfangreichen Auflösung auch die kleinen Zwischenrätsel nicht vergessen. Ohnehin sind mir die Krimi-Comics die liebsten aus der ganzen Spiele-Comic-Reihe. Mir macht es einfach mehr Spaß, Rätsel zu lösen als Monster oder andere Gegner zu bekämpfen.
Fazit: Ich kann es kurz machen: Wann bitte kommt der fünfte Teil der Reihe? Ich hoffe doch bald!
Titel | Sherlock Holmes – Auf den Spuren von Jack the Ripper |
Autor | CED |
Illustrationen | CED |
Dauer | 90 bis 120 Minuten |
Spieleranzahl | 1 Spieler |
Zielgruppe | kombinierende Comicliebhaber |
Verlag | Pegasus |
Jahr | 2019 |
Ich bedanke mich bei Pegasus für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars. Ich bin mir sicher, dass durch diese Bereitstellung meine Meinung nicht beeinflusst wurde. Die Besprechung spiegelt meine gemachte Erfahrung wider.
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