11–2023: Freddie Mercury (aus Trekking – Reise durch die Zeit)
Ich bin immer ein wenig überrascht, wie selten Musik in Brettspielen thematisiert wird. Dabei muss diese gar nicht so präsent sein wie beim genialen Party-Hit-Mix HITSTER. Aber in meinen Augen ist Musik viel zu selten ein zentrales Thema oder zumindest mal Randthema. Möglicherweise ändert sich das aber auch gerade. LACRIMOSA lässt uns aktuell Mozarts Requiem vollenden und bei COME TOGETHER organisieren wir ein Musik-Festival in den wilden 60er Jahren. Aber es fehlen mir generell Anspielungen auf die Pop- und Rock-Musik der letzten 50 Jahre. Oftmals werden in Spielen bei der Gestaltung oder auch als Nebenthema durch Popkultur-Zitate bekannte Figuren aus Filmen und Fernsehserien eingebaut. Warum aber nicht auch Musiker und Musikerinnen? Oder "Bilder" aus bekannten Songs? Für mich ist das vor allem deswegen unverständlich, da ich eigentlich ständig von Musik umgeben bin. So bin ich sehr dankbar, dass TREKKING – REISE DURCH DIE ZEIT die verbindende Kraft der Musik würdigt. So ein Live-Erlebnis mit vielen tausend anderen Menschen ist schon etwas sehr besonderes uns erzeugt besonders erinnerungswürdige Gefühle. Natürlich werden Ereignisse wie die Entdeckung Islands durch die Wikinger oder der "Salzmarsch" von Gandhi als geschichtsträchtiger angesehen. Aber man sollte nicht die Wirkung von Freddie Mercury beim Live Aid Konzert unterschätzen. Und ohnehin: ohne gute Musik wäre die Welt doch grau und langweilig:
Es geht mir gut, wenn mich gute Musik geflasht hat
Clueso – aus dem Song "Gute Musik"
Auch wenn Regen draußen plätschert, weiß ich: gleich gehts mir besser
Es geht mir bestens, selbst bei schlechtem Wetter
streift Sonne aus meiner Box über die Dächer
In TREKKING – REISE DURCH DIE ZEIT von Charlie Bink (erschienen bei Game Factory) gehen wir auf Zeitreise uns erleben dabei verschiedene besondere Augenblicke der Menschheitsgeschichte. Das Spiel selbst ist eine sehr auf den Punkt gebrachte Tüftelei, geforderte Ressourcen einzusammeln und dabei bestenfalls noch eine chronlogisch fortschreitende Zeitleiste zu erstellen. Das Live Aid Konzert ist dabei gar nicht so gerne gesehen, da es das spätesteste Ereignis des zweiten Zeit-Durchlaufs ist. Aber das ist mir meist egal, zu sehr wäre ich damals gerne im Londoner Wembley-Stadion gewesen. Besonders gut gefällt mir, dass nicht nur geschichtliche Ereignisse aus unserer westlichen Perspektive erwähnt werden, sondern das auch versucht wurde, andere Kulturen gebührend Raum zu geben.
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