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Qwixx von Steffen Benndorf erschienen im Nürnberger-Spielkarten-Verlag

Qwixx von Steffen Benndorf
Foto: Nürn­ber­ger-Spiel­kar­ten-Ver­lag GmbH

Es ist schon irgend­wie ver­rückt: da kom­men im Jahr locker 1.000 neue Gesell­schafts­spie­le auf den Markt und ein nicht unbe­trächt­li­cher Teil davon sind Wür­fel­spie­le. Doch was spielt man meist trotz­dem auf deut­schen Garten‑,Camping‑,Küchen‑,Kneipen‑,Seniorenheim- und ‑sonst-was-Tischen? KNIFFEL! Gegen die­sen Klas­si­ker kommt schein­bar nichts an.

Aber ganz gebe ich die Hoff­nung nicht auf, dass sich das eines Tages ändern wird. Ein hei­ßer Favo­rit auf die Nach­fol­ge ist die­ses Spiel: QWIXX! Das ist nicht nur so dahin gesagt, son­dern kann durch äußerst sub­jek­ti­ve Fak­ten unter­mau­ert wer­den: in der ein oder ande­ren Knei­pe habe ich die­ses Spiel schon am Tre­sen gese­hen. Im Bekann­ten­kreis wur­de die­ses als Geschenk gedach­te Spiel mit den Wor­ten abge­wie­sen: "habe ich schon". Und in den gro­ßen Kauf­häu­sern ist es auch meist sehr pro­mi­nent an der Spiel­wa­ren­kas­se ausgestellt.

Der Name ist für jeden Ger­ma­nis­ten sicher­lich eine Qwal – äh Qual. Aber was soll's, er funk­tio­niert, da er die rich­ti­gen Asso­zia­tio­nen weckt: tem­po­rei­ches Spiel mit dem gewis­sen Extra. Das Schö­ne an QWIXX ist näm­lich, dass alle Spie­ler die gan­ze Zeit in das Spiel­ge­sche­hen invol­viert sind. Selbst wenn ich nicht der akti­ve Spie­ler (=Würf­ler) bin, kann ich vom aktu­el­len Wurf pro­fi­tie­ren und Zah­len­wer­te in mei­nem Spiel­block abstrei­chen, um damit am Ende die meis­ten Punk­te zu haben. Trotz­dem bin ich ger­ne auch akti­ver Spie­ler, da ich dann unter Umstän­den noch einen wei­te­ren Zah­len­wert abstrei­chen kann. Zusätz­lich ist es nicht banal, was man wür­felt, son­dern man muss durch­aus tak­ti­sche Ent­schei­dun­gen tref­fen. Soll ich das Spie­len­de schnell ein­lei­ten, oder ver­su­chen, die Rei­hen mög­lichst dicht abzu­strei­chen? Soll ich lie­ber ganz auf Sicher­heit spie­len und die Mit­spie­ler zu Fehl­wür­fen ver­lei­ten (die dann Minus­punk­te nach sich zie­hen) oder gehe ich das Risi­ko ein und fül­le schnell mei­ne Rei­hen (und habe am Ende wenig Spielräume)?

Ich habe bis­her kei­nen Mit­spie­ler erlebt, der nicht dem beson­de­ren Reiz die­ses Wür­fel­spiels erle­gen ist. Vie­le sind sogar der Mei­nung, dass es 2013 das "bes­se­re" Spiel des Jah­res gewe­sen wäre (anstatt dem eben­falls emp­feh­lens­wer­ten HANABI). Dem Autor wäre es gegönnt gewe­sen, denn in mei­nen Augen ist es schwie­ri­ger ein klei­nes Spiel genau auf den Punkt zu brin­gen als ein gro­ßes Spiel mit einer Viel­zahl von Stell­schrau­ben zu ent­wi­ckeln (wovor ich aber auch gro­ßen Respekt habe). Zumin­dest hat das Spiel den Nie­der­län­di­schen Spie­le­preis gewon­nen. Und der Ver­lag ist bestimmt auch nur mit dem Label "nomi­niert für das Spiel des Jah­res" zufrie­den gewe­sen – zumin­dest soll QWIXX sehr sehr gute Ver­kaufs­zah­len auf­wei­sen. Das zeigt sich auch an der Hül­le und Fül­le diver­ser Able­ger. Dazu übri­gens noch ein wei­te­rer Rat­schlag: Fin­ger weg vom QWIXX KARTENSPIEL! Das hat bei mir und vie­len wei­te­ren Mit­spie­lern näm­lich über­haupt nicht gezündet.

TitelQwixx
AutorStef­fen Benndorf
Illus­tra­tio­nenOli­ver Freudenreich
Dau­er15 bis 30 Minuten
Spie­ler­an­zahl2 bis 5 Spieler
Ziel­grup­peFami­li­en­spiel
Ver­lagNürn­ber­ger-Spiel­kar­ten-Ver­lag
Jahr2012

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