Ich weiß, Ravensburger ist natürlich viel mehr als ein Verlag für Brettspiele – viel, viel mehr! Trotzdem wird es wohl so sein, dass viele Brettspieler insbesondere durch Ravensburger Spiele in der Kindheit geprägt wurden. Die Bandbreite der "Klassiker" im Familienspielbereich ist dafür zu groß, um nicht einige eigene Erfahrungen mit deren Spiele gemacht zu haben. Um so neugieriger war ich, was man sich denn bitte unter dem Ravensburger Spieleland vorstellen muss.
Schon letztes Jahr besuchte ich das "Museum Ravensburger" im Herzen der schnukkeligen Stadt Ravensburg. Kurzzusammenfassung: die Stadt lohnt sich für einen Besuch, das Museum eher weniger. Letzteres war mir zu oberflächlich und hatte mehr den Charme einer Produktshow mit angeschlossenem Verkaufsstand. Kann man mal besuchen (insbesondere wenn es draußen kalt ist und regnet), ist aber auch kein Muss. Dann lieber durch die schön Stadt schlendern – zumal hier ohnehin an jeder Ecke eine blaue Ecke hervorlugt!
Dieses Jahr machten wir aber Urlaub im Allgäu und irgendwie kam die Frage auf, ob wir nicht auch mal einen Ausflug ins Ravensburger Spieleland machen wollen. Die Kinder waren davon natürlich begeistert. Ich selbst bin zwar nicht so der große Fan von Freizeitparks, aber es hat mich schon interessiert, wie Ravensburger seine Klassiker in einen solchen Park präsentiert – also war auch ich für einen solchen Ausflug. An der Kasse stehend, war ich mir aufgrund des hohen Eintrittpreises allerdings nicht mehr so sicher, ob ich das wirklich will: knapp 120 € waren schon ein Wort! Aber da wir nun schon einmal dort waren, sind wir dann natürlich trotzdem rein gegangen.
Was soll man sagen? Eben ein großer Freizeitpark mit allem drum und dran. Gut fanden wir, dass wirklich überall die ganze Familie angesprochen wurde (auch die Kleinen – das war im Legoland zum Beispiel anders). Auch gut war, dass fast alles schon mit dem Eintrittspreis bezahlt war. Die Preise für Essen und Trinken fand ich dahingegen etwas zu hoch.
Und wie war das nun mit der Umsetzung der Brettspiele im Park? Ganz okay, aber eben auch nur ein kleiner Teil des Parkes. Ravensburger ist eben viel mehr als ein Brettspiel-Verlag. 🙂
Das Ganze nun aber etwas ausführlicher. Dabei nicht wundern, dass ich ledigich Fotos von Ravensburger selbst zeige. Im Eifer des Gefechts haben wir vergessen, den eigenen Apparat zu benutzen...
Das verrückte Labyrinth
Am besten fand ich noch Das verrückte Labyrinth umgesetzt. Ein echtes Labyrinth inklusive verschiebbarer Wände! Als Gag bekam man eine Karte am Eingang, die man dann in allen vier Ecken abstempeln musste. Schaffte man es dann, unter 3 Minuten aus dem Labyrinth zu sein, konnte man sich mit einem Tusch belohnen lassen. Unterwegs gab es auch noch kleine Überraschungen. Das hatte schon seinen Reiz!
Memory
Etwas gewöhnungsbedürftig fand ich die Umsetzung von Memory. Man bestieg einen Hubschrauber und starrte dann auf eine große Wand mit beweglichen Klappen. Über einen Mechanismus im Cockpit konnte man dann immer zwei aufklappen – Memory eben. Und wer vorher lange genug zugesehen hatte, der hatte später dann einfaches Spiel. Die Kinder fanden es aber wegen der Technik schon witzig.
Feuerwehrspiel
Richtig anstrengend war die Umsetzung eines mir nicht bekannten Feuerwehrspiels. Jedenfalls mussten hier die Eltern einiges an Muskelkraft einfließen lassen, damit sich die Feuerwehrautos bewegten und man anschließend Wasser in die "brennenden" Häuser spritzen konnte. Machte wirklich Spaß, da man im Wettbewerb zu anderen Familien war und man tunlichst nicht Letzter werden wollte.
Tempo kleine Schnecke
Bei Tempo kleine Schnecke konnten sich dann die Eltern wieder ausruhen. Im Grunde ist die Umsetzung nichts anderes gewesen als ein Autoskooter für die ganz Kleinen. Alles schön laaaangsam und harmlos. Genau richtig, um wieder zu Atem zu kommen.
Das Nilpferd in der Achterbahn
Auch das Nilpferd in der Achterbahn hatte nur bedingt etwas mit dem Partyspiel zu tun. Es ist einfach nur ein "klassisches" Fahrgeschäft.
Max Mäuseschreck
Bei Max Mäuseschreck war man auch selbst wieder ein wenig gefragt. Man stand in einer Kabine und musste mit einer Art "Luftdruckpistole" (Eltern mit Indoor-Spielplatz-Erfahrung wissen was ich meine) Softbälle in die Löcher schießen. Hier fand ich es wieder spaßig, dass die Treffer gezählt wurden und man somit einen kleinen Wettbewerb mit den Mitspielern hatte – das, was eben Spielen auch ausmacht.
Spieleausleihe
Zu guter Letzt konnten wir aufgrund eines heftigen Regenschauers auch noch die Spieleausleihe testen. Hier gab es eigentlich das komplette Sortiment zum Ausleihen und Testen – selbst die nicht 100% jugendfrei Version von Krazy Word war vorhanden. 🙂
Fazit
Der Besuch des Ravensburger Spielelands hat sich schon gelohnt. Wir hatten als Familie eine Menge Spaß und fanden auch die verschiedenen Parkbereiche interessant (es gibt da noch eine Menge mehr als die hier aufgezeigten Brettspielumsetzungen). Ich persönlich finde als Freizeitpark den Playmobil Funpark zwar schöner, aber der ist nun einmal in einer ganz anderen Ecke von Deutschland. Schade fand ich noch, dass Looping Louie nicht im Programm von Ravensburger ist – das hätte sicherlich auch eine schöne Umsetzung möglich gemacht.
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