Ist die Zeit der ganzen Jahresrückblicke schon beendet? Komme ich zu spät zur Party? Und wenn schon, Traditionen müssen gepflegt werden. Somit gibt es von mir auch in diesem Jahr einen Rückblick auf 2022 sowie einen Ausblick auf 2023. Das wird bestimmt ein tolles Jahr, ganz sicher!
Zwangsläufig könnte man anmerken. Nach all den Krisen in den letzten Jahren wünsche ich mir jedenfalls ein etwas ruhigeres Jahr – am besten auch eines, bei dem ich wieder mehr Zeit für den Blog habe. Denn ich habe rückblickend das Gefühl, dass es 2022 dann doch ein paar Leerlaufzeiten gab. Da ich keine umfassende Statistik führe, kann ich das nicht verifizieren und bringe somit nun auch keinen Vergleich, um viel Prozent die Anzahl meiner Beiträge im Vergleich zum Vorjahr abgenommen haben. Hilft ohnehin nicht. Dieser Blog bleibt ein Hobby-Projekt und wenn die Zeit fehlt, dann lässt sich das nicht ändern. Zumal nebenbei auch noch gespielt werden will…
Doch beginnen wir mal mit dem Rückblick: Das Jahr 2022 fing mit einem kleinen Paukenschlag an. Denn die Spielwarenmesse drehte eine weitere Runde im ungeliebten Spiel „wir sagen aufgrund von Covid-19 die Präsenzmesse ab und machen nur so ein Online-Ding“. Leider war diese Online-Version für mich als Medienschaffender sehr ernüchternd, weil wenig Informationen vermittelt wurden, die über Pressemitteilungen und Katalog-Informationen hinaus gingen. Somit habe ich darüber auch nicht berichtet. Ich freue mich aber auf einen neuen Präsenzmessen-Versuch in vier Wochen. Die Zugfahrt ist schon gebucht und ich habe richtig Lust darauf. Glücklicherweise fanden dahingegen andere Veranstaltungen wieder statt. Die SPIEL DOCH! habe ich zwar schon wieder ausgelassen und für die Berlin-Con reichte auch nicht die Zeit. Aber dafür konnte ich den Tag der Brettspielkritik, die Verleihung des Spiel des Jahres und glücklicherweise auch die SPIEL in Essen besuchen. Alles Veranstaltungen, bei denen ich mit lieben Menschen aus der Brettspielwelt zusammentraf. Danke für die vielen Begegnungen und den interessanten Austausch!
Einen interessanten Austausch gibt es auch bei uns im Beeple-Netzwerk. Einerseits im offenen Discord-Bereich, andererseits natürlich auch hinter dieser Kulisse. Das Netzwerk zwackt zwar ebenfalls Zeit von meinem begrenzten Budget ab, trotzdem möchte ich mein Beisein dort nicht missen. Vieles, was dort passiert, lässt sich nicht von außen messen. Doch mit den wenigen Außenaktionen müssen wir uns nicht verstecken. Wir haben zwei Awards an tolle Spiele verliehen (ARCHE NOVA und SCOUT), einiges an Geld bei der Oster-Auktion für einen guten Zweck eingenommen und auch das Radio zur SPIEL war wieder ein Erfolg. Nebenbei konnte ich über das Radio und den Beeple Talk ein wenig mehr Podcast-Kompetenz erlangen, was mir hoffentlich in Zukunft noch helfen wird.
Denn in diesem Bereich werde ich mit einem neuen Projekt an den Start gehen. In nicht all zu langer Zeit ploppt dann hoffentlich in dem ein oder anderen Podcatcher das angeteaserte Logo auf, welches von einem befreundeten Grafik-Designer (Florian Obenland) erstellt wurde. Was sich dahinter verbirgt? Lasst euch überraschen! Ich bin zuversichtlich, dass die Vorstellungsfolge bald "on air" gehen wird…
Allerdings will ich auch gleich Entwarnung geben. Das Hauptaugenmerk meiner Tätigkeit im Brettspielbereich wird beim Schreiben bleiben. Das macht mir am meisten Spaß und außerdem will ich dafür sorgen, dass der gute alte Schrift-Blog noch ein wenig länger überlebt. Ich weiß, dass ich damit eine Nische in der Nische fülle und die ganzen jungen Hüpfer lieber TikTok, Zoomerang oder immer noch Instagram konsumieren. Aber ich richte mich ohnehin selten nach Trends, da kann ich gerne ignorant bleiben. Allerdings stelle ich mir im Social Media Bereich aktuell die Frage, ob ich bei Twitter bleiben soll oder nicht. Mein Mastodon-Profil ist schon eingerichtet und aktuell bin ich zweigleisig unterwegs. Noch sind mir die persönlichen Kontakte über Twitter wichtiger als die aktuellen negativen Tendenzen der Plattform. Aber es fehlt nicht mehr viel, dass ich dem blauen Vögelchen den Rücken kehre.
Ansonsten wird sich aber wenig ändern. Hauptsächlich wird es auf dem Blog Besprechungen zu Spielen geben, die der bewährten Struktur folgen. Bei den seltenen Empfehlungen tobe ich mich stilistisch etwas aus, was auch deswegen so gut geht, weil die Intention der Besprechung schon in der Überschrift zu finden ist. Abgerundet wird dieser Mix durch die Meinungsartikel im Zusammenhang mit der #BG2GETHER-Aktion, die ich doch mittlerweile sehr zu schätzen weiß. Gerne dürften noch mehr unterschiedliche Blogs daran teilnehmen, aber wir bleiben auch so ein steter Tropfen. Nicht vergessen sollte man meine Mitarbeiter:innen des Monats. Diese Kategorie macht mir immer noch eine Menge Spaß, weil man dadurch den Blickwinkel auf ein Spiel verändern kann. Und hat sich da eben nicht ein Gender-Doppelpunkt eingeschlichen? Und warum kein Sternchen? Ich habe lange überlegt, wie ich mit dieser Frage umgehe. Zum Großteil versuche ich meine Texte so zu formulieren, dass ich erst gar nicht in die Verlegenheit komme, ein Sternchen oder einen Doppelpunkt zu benutzen. Manchmal lässt es sich aber nicht ganz vermeiden und ich habe nun für mich beschlossen, es erst einmal beim Doppelpunkt zu belassen. Aber wie das bei Sprache immer der Fall ist: das muss nicht endgültig sein. Vielleicht merke ich mit der Zeit, dass ich das Sternchen als weniger störend empfinde als im Moment. Ich bin in dieser Hinsicht selbst ein wenig auf die Zukunft gespannt.
Zum Abschluss könnte ich noch einiges von meinem Geschreibsel aus dem letzten Jahr wiederholen. Aber das langweilt nur, weswegen ich nichts aufwärmen will. Ich bleibe jedenfalls neugierig auf das, was noch so kommt. Ich freue mich darauf, neue Spiele kennenzulernen und euch an meiner Meinung darüber teilhaben zu lassen. Für manche wird es zu wenig in die Tiefe gehen, weil ich nicht jedes Spiel 50 mal spiele oder keine kulturkritische Einordnung vornehme. Beide Szenarien sind nicht der Anspruch, den ich an mich selbst habe. Ich bin mal über die Bezeichnung "Brettspiel-Connaisseur" gestoßen und darin habe ich mich ganz gut wieder gefunden.
Somit wünsche ich euch viele schöne Stunden mit Brettspielen und bleibt gesund. Der Rest ist Spielen.
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