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Rückblick und Ausblick auf 2024

Ausblick 2024
Rück­blick und Aus­blick auf 2024

Zuge­ge­ben, als ich letz­tes Jahr etwa um die glei­che Zeit den Aus­blick auf das Jahr 2023 geschrie­ben habe, war mir nicht im ent­fern­tes­ten klar, wie sehr sich doch in 2023 eini­ges ändern wür­de. Das ein oder ande­re klei­ne Pro­jekt hat­te ich im Hin­ter­kopf, aber ich hat­te nicht mit einer fol­gen­schwe­ren Anfra­ge gerechnet ...

Die­se Anfra­ge wur­de mir im Rah­men der Spiel­wa­ren­mes­se in Nürn­berg zuge­tra­gen, die glück­li­cher­wei­se 2023 wie­der statt­ge­fun­den hat – und die ich nicht nur wegen die­ses Rand­aspekts genos­sen habe. Die Rede ist natür­lich von der Anfra­ge, ob ich mir eine Mit­glied­schaft in der Jury zum Spiel des Jah­res vor­stel­len kön­ne. Die ers­ten Gefüh­le waren dabei zwie­ge­spal­ten. Einer­seits ehrt einen eine sol­che Anfra­ge, ande­rer­seits habe ich auch oft genug von der abschre­cken­den Arbeits­in­ten­si­tät die­ses Amtes gehört. Zusätz­lich war ich auch sehr über­rascht. Wenn man Teil der Medi­en-Brett­spiel-Bubble ist, beschäf­tigt man sich natür­lich inner­lich schon mal die­ser theo­re­ti­schen Mög­lich­keit. Aber ich hat­te das Gefühl, dass wenn es ein Mus­ter dafür geben soll­te, wel­cher Per­so­nen­typ die Jury NICHT noch ver­stär­ken soll­te, ich die­ses voll­stän­dig erfül­len wür­de: wei­ßer, nicht mehr all zu jun­ger Mann mit Bauch­an­satz, der ganz alt­mo­disch über Spie­le schreibt. Wie ich gelernt habe, wer­den glück­li­cher­wei­se aber auch noch ande­re Kom­po­nen­ten als Ent­schei­dungs­grund­la­ge zu Rate gezogen. 

SdJ-Orakel 2022
was sagt die Glaskugel?

Nach­dem ich mich mit mei­ner Fami­lie bera­ten habe (denn ohne deren Unter­stüt­zung wäre die­ser Job nicht mög­lich), habe ich rela­tiv schnell zuge­sagt – um dann erst ein­mal für lan­ge Zeit nicht dar­über zu reden. Das hat mich auch in die Schwie­rig­keit gebracht, ein Ora­kel für den noch nicht von mir bewer­te­ten Jahr­gang abge­ben zu müs­sen. Das woll­te ich eigent­lich aus­las­sen, konn­te die­ses Aus­blei­ben aber nach­fra­gen­den Per­so­nen nicht wahr­heits­ge­mäß erklä­ren, wes­we­gen ich mich dann doch noch dar­an gewagt habe. Glück­li­cher­wei­se lag ich nicht gänz­lich dane­ben und habe mich somit nicht im Vor­feld voll­stän­dig disqualifiziert.

Cocktails for Meeples - Logo
klei­ner Teaser

Eine der weni­gen Per­so­nen, die ich nach der erfolg­ten Zustim­mung von mei­nen nun Jury-Kol­le­gen und ‑Kol­le­gin­nen ein­ge­weiht habe, war mei­ne Mit-Pod­cas­te­rin Jen­ny. Denn schließ­lich haben sich durch mei­ne neue Tätig­keit die Vor­aus­set­zun­gen für das im Janu­ar 2023 gestar­te­te Pro­jekt geän­dert. Glück­li­cher­wei­se hat sich Jen­ny nicht davon abschre­cken las­sen. Unser gemein­sa­mer Pod­cast Cock­tails for Mee­ples ist gut gestar­tet und wir sind sehr glück­lich über die posi­ti­ve Reso­nanz. So lang­sam haben wir uns vor den Mikro­fo­nen ein­ge­groovt und ich freue mich immer wie­der auf eine neue Auf­nah­me. In die­sem Jahr habe ich viel über Pod­cast-Tech­nik gelernt und dabei ziem­lich viel Zeit und Ener­gie in die Hin­ter­grund­ar­bei­ten gesteckt, die man nach außen gar nicht sieht bzw. hört. Aber mir macht die­ses tech­ni­sche Tüf­teln durch­aus Spaß. Hier gilt ein beson­de­rer Dank mei­ner Frau, die mich nicht nur gewäh­ren lässt, son­dern dan­kens­wer­ter­wei­se den Regel­er­klä­run­gen im Pod­cast auch ihre Stim­me gibt. Somit freue ich mich über eine wei­te­re Mög­lich­keit, Ein­drü­cke und Gedan­ken über Spie­le aus mei­nem Kopf her­aus­spru­deln zu lassen.

Denn ein Haupt­pro­blem besteht dar­in, dass mir die Zeit fehlt, über die gan­zen Erfah­run­gen mit neu­en Spie­len zu berich­ten. Das merkt man auch die­sem Blog an. Seit Som­mer habe ich sicher­lich noch nie so wenig Arti­kel ver­öf­fent­licht wie in die­sem Halb­jahr. Aber ich ver­brin­ge nun noch mehr Zeit an diver­sen Spie­le-Tischen, so dass die Bericht­erstat­tung über die­se Erleb­nis­se zwangs­läu­fig etwas dar­un­ter lei­det. Das lässt sich auch nicht lösen, son­dern ist ein logi­sches Ergeb­nis der Jury-Arbeit. Ich ver­su­che mir damit zu hel­fen, dass ich das ein oder ande­re Mal Gast bei ande­ren Pod­cast-For­ma­ten bin. Aber ich hof­fe, dass ich bald wie­der einen etwas pro­duk­ti­ve­ren Work­flow ein­neh­me. Dabei ver­su­che ich, eine gewis­se Band­brei­te zu erhal­ten. Die Spie­le- und Ver­lags­land­schaft ist so viel­fäl­tig, dass es unan­ge­bracht wäre, sich bspw. nur auf die Spie­le eines Ver­lags zu kon­zen­trie­ren, weil die­ser eine so net­te Pres­se-Abtei­lung hat.

Auf was freue ich mich als im neu­en Jahr? Erst­ein­mal auf die vie­len Ver­an­stal­tun­gen, die glück­li­cher­wei­se auch schon 2023 wie­der statt­ge­fun­den habe. Ganz vor­ne dabei die SPIEL in Essen, deren neu­es Team eine tol­le ers­te Mes­se gestal­tet hat. Aber auch auf die Spiel­wa­ren­mes­se in Nürn­berg freue ich mich und viel­leicht schaf­fe ich es auch mal auf die SPIEL DOCH! Ganz sicher wird dann die nächs­te Preis­ver­lei­hung zum Spiel des Jah­res ein Höhe­punkt sein, die ich dann die­ses Jahr etwas anders mit­er­le­ben wer­de. Ich freue mich auch auf die Pres­se­ver­an­stal­tun­gen, weil die­se immer die­sen spe­zi­el­len Klas­sen­fahrt-Cha­rak­ter haben und man dort in Ruhe neue Spie­le ken­nen­ler­nen kann (was auf den gro­ßen Mes­sen nicht immer so ein­fach ist). Zusätz­lich freue ich mich auf die ange­kün­dig­te Ver­öf­fent­li­chung des Hand­buch Brett­spie­le: Tätig­kei­ten und Akteu­re in der Brett­spiel­bran­che. Jür­gen Kar­la und Chris­toph Post haben in den letz­ten Mona­ten ganz viel Zeit und Herz­blut in die­ses Pro­jekt gesteckt, zu dem ich auch einen ganz klei­nen Bei­trag geleis­tet habe. Ich bin jeden­falls sehr auf das End­pro­dukt gespannt.

Ansons­ten gehe ich aber davon aus, dass sich wenig ändern wird. Inter­es­sant wird, wie sich das The­ma Social Media wei­ter fort­setzt. Bei X (vor­mals Twit­ter) bin ich schon län­ger aus diver­sen Grün­den nicht mehr aktiv. Ich habe mei­ne Akti­vi­tä­ten in die­sem Bereich zu BlueS­ky ver­la­gert und füh­le mich dort auch recht wohl. Wenn dafür noch der ein oder ande­re Invi­te-Code benö­tigt wird, könnt ihr euch ger­ne bei mir mel­den. Insta­gram ver­su­che ich regel­mä­ßig zu bedie­nen, schei­te­re aber auch oft­mals an der dafür feh­len­den Zeit. Ich bin im Social-Media-Bereich sicher­lich eher Kon­su­ment als Gestal­ter. Beim neu­en Dienst Threads bin ich skep­tisch, ob das nicht ein­fach nur ein umge­mo­del­tes Ins­ta ist. Aktu­ell habe ich jeden­falls nicht vor, mich dort anzu­mel­den. Mast­o­don hat sich lei­der nicht eta­bliert, weil dort ein­fach zu wenig unter­schied­li­che Men­schen aktiv sind – und auch ich habe dort mei­ne Akti­vi­tä­ten wie­der ein­ge­stellt. Wie schon an ande­rer Stel­le geschrie­ben, bin ich auf die­ses gan­ze Gedöns glück­li­cher­wei­se nicht ange­wie­sen. Ohne­hin war es im letz­ten Jahr erhel­lend, wie sehr z.B. ein Bericht in der ört­li­chen Tages­zei­tung über mich Wel­len schlug, die ich so nicht erwar­tet habe: es haben mich doch eini­ge Men­schen aus der Nach­bar­schaft dar­auf ange­spro­chen. Dabei habe ich wie­der ein­mal gemerkt, wie viel doch "im Gehei­men" gespielt wird – und somit auch, wie wich­tig mei­ne Auf­ga­be in der Jury ist. 

Ich wün­sche euch vie­le schö­ne Stun­den mit Brett­spie­len und bleibt gesund. Der Rest ist Spielen.

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