Der Monat hat kaum begonnen und schon gibt es wieder eine neue #BG2GETHER-Aktion, die von Brett & Pad und Spielstil initiiert wurde. Die aktuelle Frage ist allerdings wieder mehr ein ganzes Fragenbündel. Inhaltlich geht es um schwere Kost – allerdings nicht schon wieder um Lebensmittel beim Spielen, sondern um die schwere Kost im Kopf:
"Hirnzwirbler sind toll, aber ab wann ist zu viel zu viel? Und welche Titel haben dich an den Rand der Verzweiflung getrieben?
Und was ist am anderen Ende der Skala? Welches sehr einfache Spiel bereitet dir unglaublicherweise immensen Spaß?"
"Ab 5 kg Boxgewicht ist es zu viel!" "Mehr als 20 Seiten in der Anleitung lese ich nicht!" "Spielzeit über 180 Minuten geht gar nicht!" Nein, auch wenn das mögliche Antworten wären, so ganz eindeutig lässt sich die Ausgangsfrage nicht beantworten. Manchmal ist es auch schlicht von der Tagesform abhängig, ob ein Spiel zu viel von mir will oder nicht. Ich selbst habe aber erst einmal keine Beschränkung nach oben. Doch je mehr das Spiel zum Expertenspiel wird, desto mehr muss es mich von der Aufmachung und vom Thema überzeugen. Wenn ich mir schon die Zeit des Lernens der Regeln, des Aufbaus und natürlich auch des Spielens nehme, dann muss es mich auch vollständig mitnehmen. Einen mittelmäßigen Absacker kann man schon mal über sich ergehen lassen, wenn man anderen eine Freude machen will. Aber damit ich mich mit einem Hirnverzwirbler befasse, müssen höhere Hürden genommen werden. Dabei haben bestimmte Verlage oder auch Autoren einen Startvorteil. Schwierig wird es, wenn mich das Thema nur mäßig interessiert. Ich kann mich noch an einem Spielewochenende an eines dieser Theodingsbums-Spiele erinnern. Das sah von außen zwar ganz nett aus und wir wollten das Spiel schon auch mal spielen. Doch als ich mir am Abend vorher die Anleitung schnappte, habe ich nach fünf Seiten aufgehört zu lesen. Da fesselte mich nichts daran. Hätte mir jemand das Spiel erklärt, wäre ich vielleicht am Ball geblieben. Aber das eigene Erarbeiten der Regeln war genau das: Arbeit! Da noch ausgiebig andere Spiele vor Ort waren, haben wir lieber andere Sachen auf den Tisch gebracht.
So richtig zu viel wurde es mir erstmals mit MAGE KNIGHT. Ich weiß nicht, wie oft ich das Spiel in einem virtuellen Warenkorb liegen hatte. Denn mich reizte das Thema und auch der Autor. Aber bevor ich mich dazu durchringen konnte, las ich die Anleitung – und war ratlos. Was sollte ich mit dem Spiel machen? Zumal mir klar wurde, dass das höchsten ein Solo-Spiel sein würde, da ich dafür keine passende Spielegruppe hatte. Lange habe ich gezögert und irgendwann konnte ich es dann mit einem Kollegen ausprobieren, der mich auch entsprechend an die Hand nahm. Danach war mir dann klar: nein, danke, brauche ich nicht! Das würde ich nicht spielen wollen und in meinen Gruppen käme das ohnehin nicht auf den Tisch. Wobei ich ehrlicherweise sagen muss, dass eine unpassende Spielegruppe mich nicht vor manchen Spielekäufen bewahrt. Aber das ist glücklicherweise ein anderes Thema...
Doch wie sieht es auf der anderen Seite der Waage aus? Deutlich besser. Denn wie oben schon angedeutet: für ein einfaches Spielchen gibt es wenig Hürden, um es nicht doch einmal auszuprobieren. Da kann die Beschreibung noch so langweilig und banal klingen, ausprobieren kann man es trotzdem. Tut ja nicht weh, wenn es floppt. Und dabei habe ich schon einige Perlen kennengelernt. L.A.M.A, KRASSE KACKE und GOLD seien auf die Schnelle mal genannt. Das gibt es sicherlich noch viele andere Spielchen, die mich positiv im Spielgefühl überrascht haben. Deswegen gilt für mich: es gibt kein zu leicht – aber sehr wohl ein zu schwer, wenn mich das Spiel nicht anspricht.
Wie sieht das bei den Personen der anderen Kanälen aus? Ab wann ist genug und genug? Schaut doch mal nach unter:
Ein Dank geht übrigens raus an Peggy und Marco Lachmann-Anke für das Waage-Bild auf Pixabay, was ich dann noch ein wenig verfremdet habe.
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