
Da ist er wieder, mein kleiner Bericht von der Spielwarenmesse in Nürnberg. Ich hatte kurz überlegt, ob ich ihn nicht ausfallen lasse, da momentan so einiges anderes bei mir los ist. Allerdings hätte ich dann die ganzen vielen Fotos für nichts und wieder nichts gemacht. Außerdem ist der Wissenstransfer in gewisser Weise auch der Preis für das Privileg, bei dieser Fachmesse dabei sein zu dürfen. Nachdem man uns von Messe-Seite als Influencer ansieht, muss ich doch dieser Rolle auch gerecht werden. 😉
Wie auch im letzten Jahr liste ich aber nicht all neu vorgestellten Spiele auf, sondern ich picke mir nur die Neuerscheinungen heraus, die mich auf die ein oder andere Weise angesprochen haben. Wer lieber einen ganzheitlichen Überblick will, den verweise auf die Brettspielbox oder auf Spiel-doch-mal (stellvertretend zu vielen anderen). Zusätzlich muss folgendes klar sein:
Alle Eindrücke zu den nun vorgestellten Spiele sind Ersteinschätzungen. Oftmals nur basierend auf Regelbeschreibungen und Vorab-Produktionen. Zusätzlich sind alle Fotos mit einer gewissen Vorsicht zu genießen. Bei den gezeigten Spielen kann es beim Endprodukt noch zu Änderungen kommen, bzw. die Fotos zeigen nicht die endgültige Qualität der einzelnen Komponenten.
Somit bin ich wieder gnadenlos subjektiv und filtere ohne Gnade. Da kann es schon passieren, dass mir die ein oder andere Perle durchrutscht – vor allem dann, wenn es eher ein kleines Spiel ist (wie bspw. im letzten Jahr KRASSE KACKE). Aber es ist in Nürnberg nun einmal unüblich, die Spiele auch vor Ort spielen zu können. Oftmals werden sie nur regeltechnisch vorgestellt und man kann ein Blick aufs Material werfen. So muss also wieder die Zukunft zeigen, ob meine Ersteinschätzungen sich bewahrheiten oder ob ich völlig daneben liege.
In diesem Jahr kommt noch hinzu, dass ich mich kaum auf die Messe vorbereiten konnte. Ich bin also relativ unbedarft dorthin gefahren und habe mich größtenteils treiben lassen. Außerdem habe ich festgestellt, dass doch mittlerweile ein Tag vielleicht etwas zu kurz ist. Die großen deutschsprachigen Verlage kann ich damit noch halbwegs abdecken. Allerdings ist mir beim Durchlaufen der Gänge aufgefallen, dass doch viele ausländische Verlage vor Ort waren, die mir in Essen noch nicht aufgefallen sind. Keine Ahnung, ob diese nicht auf der SPIEL sind oder ich sie dort nur nicht beachtet habe. Ich war jedenfalls etwas überrascht von vielen unbekannten Namen und Werken. Aber selbst die größeren ausländischen Verlage wie bspw. iello habe ich außen vorgelassen, da dafür meine Zeit nicht ausreichte.
Nürnberger-Spielkarten-Verlag
Um das bisher geschriebene gleich mal mit der berühmten Ausnahme zu widerlegen, beginne ich mit dem Nürnberger-Spielkarten-Verlag. Dieser hat nicht nur ein Heimspiel, sondern meist auch schon seine Frühjahrs-Neuheiten fertig produziert – so auch dieses Jahr. So konnte ich den Anfang mit CONTACT machen, das neue Spiel von Steffen Benndorf. Das könnte man ganz grob als "THE MIND mit Material beschreiben". Ziel ist es, mit einer Rakete von Planet zu Planet zu fliegen. Dafür wird ein wechselnder Commander bestimmt, der nur per Handzeichen vorgibt, wie lange die Rakete fliegt und ob sie Zwischenstopps einlegt. Die Mitspieler versuchen nun diesen Code (bspw. "Start – lang – Zwischenstopp – lang – Zwischenstopp – kurz – Zwischenstopp – lang – Ende") auf die Auslage zu übertragen und den Zielplaneten zu entschlüsseln. Und das macht Spaß. Vielleicht fehlt seit THE MIND für dieses Spielprinzip der Aha-Effekt, aber trotzdem haben wir uns gut unterhalten gefühlt – zumal wir nur das Einsteiger-Level in Angriff genommen haben. 50 unterschiedliche Level hat es zwar nicht, aber CONTACT zeigt, dass Weltraum-Spiele gut in den aktuellen Jahrgang passen.
Altbekanntes neu gemixt wird bei THE GAME QUICK & EASY. Dieses wird seinem Namen gerecht und vereinfacht etwas THE GAME. Nun sind die Karten verschiedenfarbig und statt 10er-Schritte machen zu müssen, kann nun über gleichfarbige Karten die Reihe wieder verbessert werden. Da nun auch das Design etwas weniger gruselig ist, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass THE GAME QUICK & EASY nun besser mit Kindern gespielt werden kann. Und wie das oftmals so ist: vor lauter Spielen habe ich vergessen, ein entsprechendes Foto zu machen...
Queen Games
Auch bei Queen Games kann man meist eine aktuelle Neuigkeit direkt am Stand ausprobieren. Bevor ich aber darauf zu sprechen komme, mache ich ersteinmal den Überblick über die anderen Neuheiten. Dabei beginne ich mit der nun schon zweiten Erweiterung zu RUNE STONES (welches ich die Tage hier im Blog näher beleuchten werde). Bei RUNE STONES – THE ENCHATED FOREST sind natürlich neue Runensteine in der Box, aber nun auch spezielle einmalige Aktionsmöglichkeiten. Diese schaltet man sich über eine separate Leiste frei, die auch andere Boni zu bieten hat. Das klang alles recht überzeugend, so dass ich mir das gerne mal näher ansehen möchte.
Ebenfalls neu im Angebot ist WAY 2 GO, ein kooperatives Zeichenspiel, dass schon sehr stark an TEAM 3 erinnert. Mit diesem Makel muss es nun leben, auch wenn die Entwicklung sicherlich parallel erfolgte. Allerdings hat mir die Aufmachung nicht so gut gefallen, so dass ich davon ausgehe, dass es WAY 2 GO schwer haben wird in der Masse der neuen Spiele. Im Gegensatz dazu finde ich die Aufmachung von WALD DER WÖLFE wunderschön – das Cover hat einfach was. Das Spiel selbst sah nach einem recht konventionellen kooperativen Laufspiel aus. Aufgrund des ausgefallenen Themas und der ansprechenden Grafik kann ich mir aber vorstellen, dass WALD DER WÖLFE gut bei Familien ankommen wird.
Im Gegensatz zu diesen präsentierten Spielen konnte man ZEN GARDEN sofort ausprobieren – und diese Chance habe ich mir natürlich nicht entgehen lassen. ZEN GARDEN ist dabei ein Plättchen-Legespiel, welches vor allem von seinen flexiblen Wertungen lebt. In jeder Partie muss auf andere Parameter geachtet werden und zusätzlich kann die Anzahl der zu wertenden Elemente modular festgelegt werden. Die Auswahl der Plättchen ist auch ganz tricky, so dass ein recht positiver Ersteindruck entstanden ist – zumal ich auch die Optik durchaus ansprechend finde.
Asmodee
Bei Asmodee musste ich mich erst einmal outen, dass ich FALLOUT SHELTER nicht kenne. Okay, die Illustrationen kamen mir irgendwie bekannt vor, aber so richtig konnte ich das Gesehene nicht wirklich zuordnen. Dank Wikipedia bin ich nun aber schlauer. Auf alle Fälle war FALLOUT SHELTER das einzige Spiel, was mir aus der Masse an Neuheiten von Asmodee ins Auge gefallen ist (höchstens noch mit der Ausnahme der deutschen Ausgabe von SHERLOCK HOLMES: BERATENDER DETEKTIV – der Neuauflage von SHERLOCK HOLMES CRIMINAL CABINET, dem Spiel des Jahres 1985). Doch nicht nur die Aufmachung fand ich interessant, sondern auch das stimmungsvolle Zusammenspiel mit dem Spiel-Mechanismus. Dieser ist ein einfaches Worker-Placement, was aber recht gut zur anvisierten Zielgruppe passen sollte. Nicht nur wegen der Blechdose habe ich nun FALLOUT SHELTER auf meiner Liste stehen.
Schmidt Spiele
SCHMIDT SPIELE führt seine Klein&Fein-Reihe mit GÖNNEN KÖNNEN fort. Der Clou besteht bei diesem Roll-and-Write-Spiel nicht etwa aus den abwischbaren Tafeln (kennt man so z.B. aus SILVER & GOLD), sondern aus dem Partizipations-Mechanismus: immer wenn man nochmals würfelt, um das eigene Ergebnis zu verbessern, können die Mitspieler davon profitieren. Man muss also stets abschätzen, ob einem das Verbessern des eigenen Wurfes wirklich so viel wert ist, oder ob man damit nicht sogar mehr den Mitspielenden hilft.
DIE WIKINGER SAGA kommt zwar äußerlich recht thematisch und episch daher, in Wirklichkeit ist es aber ein einfach gehaltener Deckbuilder. Aber das muss ja nichts verkehrtes sein, wenn die Entscheidungen nicht zu banal sind und das Geschehen spielerisch zu fesseln weiß. Ich befürchte nur, dass die Erwartungshaltung aufgrund der Aufmachung nicht erfüllt wird und somit ein paar Leute enttäuscht sein werden – das dann aber sicherlich nicht von den tollen Illustrationen.
Im Gegensatz dazu kommt PERFECT MATCH etwas ... äh ... außergewöhnlich daher. Manch einer wird von Augenkrebs sprechen, positiver ausgedrückt vielleicht von einer Reminiszenz an die 70er Jahre. Jedenfalls ist damit Aufmerksamkeit gewiss. Aber nicht nur die Aufmachung weckt Emotionen, auch das Spiel sollte genügend erzeugen. Die Aufgabe lautet, dass die eigenen Team-Mitglieder eine Punktevorgabe (bspw. 7 von 10) richtig einschätzen müssen. Wenn es also heiß "Superkicker ist eine 10" und "Holzhacker auf dem Platz eine 0", mit welcher Person würdet ihr dann eine 4 umschreiben?
MYSTERY HOUSE war wiederum auch ein Eyecatcher auf der letzten SPIEL. Ich habe es dort oft gesehen und war direkt ein wenig angefixt. Allerdings wurde recht schnell verkündet, dass das Spiel auch auf deutsch erscheinen würde, weswegen ich mich in Geduld geübt habe. Nun also erscheint es bei Schmidt Spiele. Die besonders gestaltetem 3D-Box kommt als Raum mit herausnehmbaren Wände daher. Über eine App gesteuert versucht man nun Rätsel zu lösen und Schritt für Schritt mehr durch die einzelnen Öffnungen zu erkennen. In der Box sind schon zwei Fälle enthalten, mehr können später folgen (und wurden auch schon bei Cranio gezeigt).
Huch! (Iello)
Auch Huch! hat wieder einige neue Spiele vorgestellt. Als kleines Kartenspiel fand ich CATHAM CITY ganz ansprechend. Dabei geht es darum, über verschiedene Personengruppen Einfluss in der Stadt auszuüben. Der Clou daran ist: von 8 möglichen Gruppen sind pro Partie immer nur 5 im Spiel. Dadurch sollte genügend Flexibilität vorhanden sein, um einige unterschiedliche Partien spielen zu können.
DETECTIVE CLUB ist mir schon auf der SPIEL 18 aufgefallen. Allerdings war mir damals die Sprachbarriere zu groß, um mich intensiver damit zu befassen. Wie sich zeigt, war diese Faulheit wieder wohl begründet, denn nun kommt es bei Huch! auf deutsch heraus. Ich hätte es zwar eher bei Libbelud erwartet, weil Bild-Assoziationen gefragt sind. Allerdings nicht nur, da auch ein Verräter unter uns ist, der bei den verbalen Erklärungen sich um Kopf und Kragen reden muss, um nicht entdeckt zu werden.
Ebenfalls hat sich die Geduld bei DREAMSCAPE ausgezahlt, dass über Crowdfunding das Licht der Spielewelt erblickte. Das Spiel selbst ist von der Mechanik zwar recht gewöhnlich (man sammelt Ressourcen um damit Aufträge zu erfüllen), aber das Thema und die Illustrationen machen es eben zu etwas Besonderem.
Mit PSYCHIATRIE DES SCHRECKENS hat nun auch Huch! sein Rätsel-Escape-Spiel im Angebot. Das Besondere daran ist, dass man nacheinander das Schicksal von fünf Insassen nachspielt und dabei immer etwas mehr über den gesamten Fall erfährt. Fall 1 und Fall 2 sind bereits erschienen und sind separat sowie auch zusammen im Schuber erhältlich.
CAYLUS 1303 ist dahingegen eine Neuauflage des Worker-Placement-Klassikers CAYLUS. Die Beteiligten haben uns aber nicht nur neue Illustrationen spendiert, sondern auch am Spielkonzept gefeilt. Alles soll nun etwas eingängiger und weniger komplex sein. Die ersten Stimmen aus der Szene bestätigen dies, so dass ich ziemlich auf CAYLUS 1303 gespannt bin.
Ein kleines Bonbon hat Huch! noch als Vertriebspartner von iello im Angebot. Denn in diesem Jahr erscheint die limitierte KING OF TOKYO – DARK EDITION, die dafür sorgt, dass die Monster noch wütender werden. Diese Edition will ich haben!
moses. Verlag
Ebenfalls recht dunkel kommt SAFEHOUSE daher. Das ist ein spannendes kooperatives Spiel von Marco Teubner. Dieser ruht sich aber nicht auf Lorbeeren aus, sondern hat nun wieder etwas ausprobiert. In diesem Fall ein kooperatives Roll-and-Write-Spiel – und fertig ist SAFEHOUSE – DAS WÜRFELSPIEL.
Und natürlich hat nun auch der moses. Verlag ebenfalls eine Escape-Reihe im Angebot. DAS GEHEIMNISVOLLE GRAND HOTEL kommt dem Namen entsprechend größer daher als DIE VERLASSENE BIBLIOTHEK. Beide finde ich jedenfalls interessant genug, um sie mir mal genauer anschauen zu wollen.
HABA
Apropos Escape‑, Krimi- oder Rätsel-Spiele: selbst HABA springt auf diesen Zug auf. Für das neue THE KEY gibt es gleich zwei Fälle, die in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen daher kommen. Dabei ist das Spielkonzept allerdings so aufgebaut, dass man die einzelnen Fälle beliebig oft spielen kann. Im Spielverlauf gilt es, Hinweise zu Täter, Tatzeit, Mordwaffe, Tatort und Fluchtfahrzeug zu finden und daraus dann einen Zahlencode zu generieren. Wie man es von HABA erwarten kann, ist dieses Deduktionsspiel für Familien konzipiert und was ich so gesehen habe, sollte das auch passen.
Ravensburger / alea / Think Fun
Auch bei Ravensburger wird man bezüglich eines Escape-Spiel fündig. Denn deren Kooperationspartner Think Fun hat dort ESCAPE THE ROOM im Programm. Das ist derart geheimnisvoll, dass man keine Fotos vom Spielmaterial machen durfte. Aber Think Fun hat natürlich auch noch weitere Logik-Spiele im Programm. Nachdem man erfolgreich unter Katzen ermittelt hat (CAT CRIMES), muss man sich bei DOG CRIMES nun mit Hunden herumschlagen. Wesentlich interessanter fand ich allerdings das MINECRAFT MAGNETISCHES REISE-KNOBELSPIEL. Weniger für mich, aber zur Unterhaltung der Kinder auf langen Reisen kann ich mir das ganz gut vorstellen – zumal das Thema alle anspricht.
Wenn ich schon bei Minecraft bin, dann bleibe ich dabei. Denn kaum ist MINECRAFT: BUILDERS & BIOMES auf dem Markt, schon ist eine entsprechende Erweiterung angekündigt. Was diese allerdings beinhaltet, konnte man mir leider nicht erzählen. So sei verkündet, es kommt eine MINECRAFT: BUILDERS & BIOMES ERWEITERUNG. Und apropos Erweiterungen: auch für VILLAINOUS sind die nächsten beiden Erweiterungen angekündigt. Das Grundspiel hat mich leider nicht wirklich überzeugt, aber die einzelnen Spielfiguren haben es mir schon angetan. Allerdings bin ich mir recht sicher, dass ich trotzdem nicht schwach werde. Wenn überhaupt, dann höchstens bei den angekündigten Puzzles.
Dahingegen hat DER WEISSE HAI sehr wohl mein Interesse geweckt. Das konnte ich auf der SPIEL in Essen einmal anspielen und hat mir gut gefallen. Mich spricht neben der überzeugenden Umsetzung des Themas vor allem die Spielmechanik an, bei der eine Person (als Hai) gegen die anderen spielt. Ist zu hoffen, dass noch mehr von den in Amerika angekündigten Film-Verspielungen nach Deutschland gelangen.
Bei Ravensburger schaue ich auch immer gerne nach den kleinen Neuheiten, die mir in den letzten Jahren regelmäßig Spaß bereitet haben (PAKU PAKU, DACKEL DRAUF!, WERWÖRTER...). Mein diesjähriger Favorit aus dieser Gewichtsklasse ist PUSH. Wie der Name subtil andeutet, ist das ein klassisches Push-Your-Luck-Spiel – und davon kann es nie genug geben. Bei PUSH sammelt man Karten. Diese bekommt man reihenweise aber nur, wenn weder eine gleiche Zahl noch Farbe in der anvisierten Reihe vorhanden ist. Und wie man es auf dem Foto sieht, gibt es dummerweise Karten, bei denen ein Würfel dargestellt ist. Immer wenn man eine solche Karte nimmt oder die Auslage platzen lässt, muss man diesen würfeln – und alle Karten der entsprechenden Farbe wieder abgeben. Da diese aber die Siegpunkte am Ende darstellen, möchte man das gerne vermeiden. Natürlich spielt hier viel Zufall mit, aber trotzdem sollte PUSH doch spannend und spaßig sein.
Bei DINNER FOR ONE befürchte ich dahingegen, dass der Spaß nicht mit der feinen Klinge sondern eher mit dem Holzhammer daherkommt. Wenn ich es richtige verstanden habe, soll man darin seine Künste als Kellner demonstrieren. Je später der Abend, desto größer werden die Herausforderungen- Diese kommen in Form von Pappflaschen daher, die man sich sonst wohin klemmen soll. Aber ich weiß nicht, ob ich das wirklich unterhaltsam finden soll. Auf der anderen Seite kennt nun einmal fast jeder bei uns in Deutschland Dinner for one, da könnte sich so eine Art Partyspiel schon verkaufen – zumal man es auch durchaus stilecht mit dem ein oder anderen hochprozentigen Wässerchen kombinieren kann. Schön aufgemacht ist es zudem auch noch.
Zu Ravensburger gehört bekanntlich auch alea. Dieser Kleinverlag hat nicht nur mit PUERTO RICO eine weitere Neuauflage eines Klassikers im Gepäck, sondern es wurde auch verkündet, wie das neue Spiel von Stefan Feld heißt, welches im Herbst veröffentlicht werden soll: THE CASTLES OF TUSCANY. Das soll sich etwas an DIE BURGEN VON BURGUND anlehnen, was ebenfalls vor kurzem einen Neuanstrich bekommen hat. Die neue Art der Covergestaltung gefällt mir ausgeprochen gut. Ich hoffe, dass nun aber auch die einzelnen Spielkomponenten auf ähnliche Weise illustriert werden und nicht ganz so langweilig daherkommen wie bisher. Da aber lediglich die Cover präsentiert wurden, kann ich dazu leider nichts genaueres sagen.
Mutig und konsequent war Ravensburger übrigens mit der im letzten Jahr angekündigten toi+-Konsole. Denn diese ist nicht auf den Markt gekommen, weil sich manche Herausforderungen scheinbar nicht lösen liesen. Und bevor man etwas halbgares auf den Markt bringt, lässt man es lieber ganz. Wer aber letztes Jahr in Nürnberg den ganzen Aufwand für dieses toi+-System erleben durfte, der wird ein Gefühl dafür bekommen haben, wie schwer diese Entscheidung war. Denn in die Entwicklung ist bestimmt ein Haufen Geld geflossen, was sich nun nicht direkt amortisieren lässt.
Anders sieht das bei der GRAVITRAX aus. Da hat sich die Entwicklungsarbeit ausgezahlt und nun hat man ein brummendes Geschäft – völlig zurecht. Denn das System ist klasse! Natürlich wird es auch erweitert, wobei als neues Standard-Element lediglich die Spirale dazu kommen wird. Außerdem soll ein entsprechendes Buch herausgebracht werden, damit man zum Profi wird. Ist man dies, kann man dann zur neuen Pro-Linie greifen (natürlich aber auch schon vorher). Diese kommt nun nicht mehr ganz unschuldig in weiß daher und soll anspruchsvolle Konstrukteure befriedigen. Ein Hauptaugenmerk wurde darauf gelegt, dass man stabiler in die Höhe bauen kann. Augenscheinlich klappt das ganz gut...
Sodele, genug für heute! Morgen oder übermorgen mache ich mich dann an Teil 2...
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