fjelfras.de

Spielwarenmesse Nürnberg 2020 – Teil 1

Nürnberg 2020 - Eingang Tag
Okay, ich blei­be Traditionalist...

Da ist er wie­der, mein klei­ner Bericht von der Spiel­wa­ren­mes­se in Nürn­berg. Ich hat­te kurz über­legt, ob ich ihn nicht aus­fal­len las­se, da momen­tan so eini­ges ande­res bei mir los ist. Aller­dings hät­te ich dann die gan­zen vie­len Fotos für nichts und wie­der nichts gemacht. Außer­dem ist der Wis­sens­trans­fer in gewis­ser Wei­se auch der Preis für das Pri­vi­leg, bei die­ser Fach­mes­se dabei sein zu dür­fen. Nach­dem man uns von Mes­se-Sei­te als Influen­cer ansieht, muss ich doch die­ser Rol­le auch gerecht werden. 😉

Wie auch im letz­ten Jahr lis­te ich aber nicht all neu vor­ge­stell­ten Spie­le auf, son­dern ich picke mir nur die Neu­erschei­nun­gen her­aus, die mich auf die ein oder ande­re Wei­se ange­spro­chen haben. Wer lie­ber einen ganz­heit­li­chen Über­blick will, den ver­wei­se auf die Brett­spiel­box oder auf Spiel-doch-mal (stell­ver­tre­tend zu vie­len ande­ren). Zusätz­lich muss fol­gen­des klar sein:

Alle Ein­drü­cke zu den nun vor­ge­stell­ten Spie­le sind Erst­ein­schät­zun­gen. Oft­mals nur basie­rend auf Regel­be­schrei­bun­gen und Vor­ab-Pro­duk­tio­nen. Zusätz­lich sind alle Fotos mit einer gewis­sen Vor­sicht zu genie­ßen. Bei den gezeig­ten Spie­len kann es beim End­pro­dukt noch zu Ände­run­gen kom­men, bzw. die Fotos zei­gen nicht die end­gül­ti­ge Qua­li­tät der ein­zel­nen Komponenten.

Somit bin ich wie­der gna­den­los sub­jek­tiv und fil­te­re ohne Gna­de. Da kann es schon pas­sie­ren, dass mir die ein oder ande­re Per­le durch­rutscht – vor allem dann, wenn es eher ein klei­nes Spiel ist (wie bspw. im letz­ten Jahr KRASSE KACKE). Aber es ist in Nürn­berg nun ein­mal unüb­lich, die Spie­le auch vor Ort spie­len zu kön­nen. Oft­mals wer­den sie nur regel­tech­nisch vor­ge­stellt und man kann ein Blick aufs Mate­ri­al wer­fen. So muss also wie­der die Zukunft zei­gen, ob mei­ne Erst­ein­schät­zun­gen sich bewahr­hei­ten oder ob ich völ­lig dane­ben liege. 

In die­sem Jahr kommt noch hin­zu, dass ich mich kaum auf die Mes­se vor­be­rei­ten konn­te. Ich bin also rela­tiv unbe­darft dort­hin gefah­ren und habe mich größ­ten­teils trei­ben las­sen. Außer­dem habe ich fest­ge­stellt, dass doch mitt­ler­wei­le ein Tag viel­leicht etwas zu kurz ist. Die gro­ßen deutsch­spra­chi­gen Ver­la­ge kann ich damit noch halb­wegs abde­cken. Aller­dings ist mir beim Durch­lau­fen der Gän­ge auf­ge­fal­len, dass doch vie­le aus­län­di­sche Ver­la­ge vor Ort waren, die mir in Essen noch nicht auf­ge­fal­len sind. Kei­ne Ahnung, ob die­se nicht auf der SPIEL sind oder ich sie dort nur nicht beach­tet habe. Ich war jeden­falls etwas über­rascht von vie­len unbe­kann­ten Namen und Wer­ken. Aber selbst die grö­ße­ren aus­län­di­schen Ver­la­ge wie bspw. iel­lo habe ich außen vor­ge­las­sen, da dafür mei­ne Zeit nicht ausreichte. 


Nürnberger-Spielkarten-Verlag

Contact - Nürnberg 2020
das Mor­se­al­pha­bet als Cheat?

Um das bis­her geschrie­be­ne gleich mal mit der berühm­ten Aus­nah­me zu wider­le­gen, begin­ne ich mit dem Nürn­ber­ger-Spiel­kar­ten-Ver­lag. Die­ser hat nicht nur ein Heim­spiel, son­dern meist auch schon sei­ne Früh­jahrs-Neu­hei­ten fer­tig pro­du­ziert – so auch die­ses Jahr. So konn­te ich den Anfang mit CONTACT machen, das neue Spiel von Stef­fen Ben­n­dorf. Das könn­te man ganz grob als "THE MIND mit Mate­ri­al beschrei­ben". Ziel ist es, mit einer Rake­te von Pla­net zu Pla­net zu flie­gen. Dafür wird ein wech­seln­der Com­man­der bestimmt, der nur per Hand­zei­chen vor­gibt, wie lan­ge die Rake­te fliegt und ob sie Zwi­schen­stopps ein­legt. Die Mit­spie­ler ver­su­chen nun die­sen Code (bspw. "Start – lang – Zwi­schen­stopp – lang – Zwi­schen­stopp – kurz – Zwi­schen­stopp – lang – Ende") auf die Aus­la­ge zu über­tra­gen und den Ziel­pla­ne­ten zu ent­schlüs­seln. Und das macht Spaß. Viel­leicht fehlt seit THE MIND für die­ses Spiel­prin­zip der Aha-Effekt, aber trotz­dem haben wir uns gut unter­hal­ten gefühlt – zumal wir nur das Ein­stei­ger-Level in Angriff genom­men haben. 50 unter­schied­li­che Level hat es zwar nicht, aber CONTACT zeigt, dass Welt­raum-Spie­le gut in den aktu­el­len Jahr­gang passen.

Alt­be­kann­tes neu gemixt wird bei THE GAME QUICK & EASY. Die­ses wird sei­nem Namen gerecht und ver­ein­facht etwas THE GAME. Nun sind die Kar­ten ver­schie­den­far­big und statt 10er-Schrit­te machen zu müs­sen, kann nun über gleich­far­bi­ge Kar­ten die Rei­he wie­der ver­bes­sert wer­den. Da nun auch das Design etwas weni­ger gru­se­lig ist, kann ich mir sehr gut vor­stel­len, dass THE GAME QUICK & EASY nun bes­ser mit Kin­dern gespielt wer­den kann. Und wie das oft­mals so ist: vor lau­ter Spie­len habe ich ver­ges­sen, ein ent­spre­chen­des Foto zu machen...


Queen Games

Auch bei Queen Games kann man meist eine aktu­el­le Neu­ig­keit direkt am Stand aus­pro­bie­ren. Bevor ich aber dar­auf zu spre­chen kom­me, mache ich erst­ein­mal den Über­blick über die ande­ren Neu­hei­ten. Dabei begin­ne ich mit der nun schon zwei­ten Erwei­te­rung zu RUNE STONES (wel­ches ich die Tage hier im Blog näher beleuch­ten wer­de). Bei RUNE STONES – THE ENCHATED FOREST sind natür­lich neue Runen­stei­ne in der Box, aber nun auch spe­zi­el­le ein­ma­li­ge Akti­ons­mög­lich­kei­ten. Die­se schal­tet man sich über eine sepa­ra­te Leis­te frei, die auch ande­re Boni zu bie­ten hat. Das klang alles recht über­zeu­gend, so dass ich mir das ger­ne mal näher anse­hen möchte. 

Eben­falls neu im Ange­bot ist WAY 2 GO, ein koope­ra­ti­ves Zei­chen­spiel, dass schon sehr stark an TEAM 3 erin­nert. Mit die­sem Makel muss es nun leben, auch wenn die Ent­wick­lung sicher­lich par­al­lel erfolg­te. Aller­dings hat mir die Auf­ma­chung nicht so gut gefal­len, so dass ich davon aus­ge­he, dass es WAY 2 GO schwer haben wird in der Mas­se der neu­en Spie­le. Im Gegen­satz dazu fin­de ich die Auf­ma­chung von WALD DER WÖLFE wun­der­schön – das Cover hat ein­fach was. Das Spiel selbst sah nach einem recht kon­ven­tio­nel­len koope­ra­ti­ven Lauf­spiel aus. Auf­grund des aus­ge­fal­le­nen The­mas und der anspre­chen­den Gra­fik kann ich mir aber vor­stel­len, dass WALD DER WÖLFE gut bei Fami­li­en ankom­men wird.

Im Gegen­satz zu die­sen prä­sen­tier­ten Spie­len konn­te man ZEN GARDEN sofort aus­pro­bie­ren – und die­se Chan­ce habe ich mir natür­lich nicht ent­ge­hen las­sen. ZEN GARDEN ist dabei ein Plätt­chen-Lege­spiel, wel­ches vor allem von sei­nen fle­xi­blen Wer­tun­gen lebt. In jeder Par­tie muss auf ande­re Para­me­ter geach­tet wer­den und zusätz­lich kann die Anzahl der zu wer­ten­den Ele­men­te modu­lar fest­ge­legt wer­den. Die Aus­wahl der Plätt­chen ist auch ganz tri­cky, so dass ein recht posi­ti­ver Erst­ein­druck ent­stan­den ist – zumal ich auch die Optik durch­aus anspre­chend finde.


Asmodee

Bei Asmo­dee muss­te ich mich erst ein­mal outen, dass ich FALLOUT SHELTER nicht ken­ne. Okay, die Illus­tra­tio­nen kamen mir irgend­wie bekannt vor, aber so rich­tig konn­te ich das Gese­he­ne nicht wirk­lich zuord­nen. Dank Wiki­pe­dia bin ich nun aber schlau­er. Auf alle Fäl­le war FALLOUT SHELTER das ein­zi­ge Spiel, was mir aus der Mas­se an Neu­hei­ten von Asmo­dee ins Auge gefal­len ist (höchs­tens noch mit der Aus­nah­me der deut­schen Aus­ga­be von SHERLOCK HOLMES: BERATENDER DETEKTIV – der Neu­auf­la­ge von SHERLOCK HOLMES CRIMINAL CABINET, dem Spiel des Jah­res 1985). Doch nicht nur die Auf­ma­chung fand ich inter­es­sant, son­dern auch das stim­mungs­vol­le Zusam­men­spiel mit dem Spiel-Mecha­nis­mus. Die­ser ist ein ein­fa­ches Worker-Pla­ce­ment, was aber recht gut zur anvi­sier­ten Ziel­grup­pe pas­sen soll­te. Nicht nur wegen der Blech­do­se habe ich nun FALLOUT SHELTER auf mei­ner Lis­te stehen.


Schmidt Spiele

SCHMIDT SPIELE führt sei­ne Klein&Fein-Reihe mit GÖNNEN KÖNNEN fort. Der Clou besteht bei die­sem Roll-and-Wri­te-Spiel nicht etwa aus den abwisch­ba­ren Tafeln (kennt man so z.B. aus SILVER & GOLD), son­dern aus dem Par­ti­zi­pa­ti­ons-Mecha­nis­mus: immer wenn man noch­mals wür­felt, um das eige­ne Ergeb­nis zu ver­bes­sern, kön­nen die Mit­spie­ler davon pro­fi­tie­ren. Man muss also stets abschät­zen, ob einem das Ver­bes­sern des eige­nen Wur­fes wirk­lich so viel wert ist, oder ob man damit nicht sogar mehr den Mit­spie­len­den hilft.

DIE WIKINGER SAGA kommt zwar äußer­lich recht the­ma­tisch und episch daher, in Wirk­lich­keit ist es aber ein ein­fach gehal­te­ner Deck­buil­der. Aber das muss ja nichts ver­kehr­tes sein, wenn die Ent­schei­dun­gen nicht zu banal sind und das Gesche­hen spie­le­risch zu fes­seln weiß. Ich befürch­te nur, dass die Erwar­tungs­hal­tung auf­grund der Auf­ma­chung nicht erfüllt wird und somit ein paar Leu­te ent­täuscht sein wer­den – das dann aber sicher­lich nicht von den tol­len Illustrationen.

Im Gegen­satz dazu kommt PERFECT MATCH etwas ... äh ... außer­ge­wöhn­lich daher. Manch einer wird von Augen­krebs spre­chen, posi­ti­ver aus­ge­drückt viel­leicht von einer Remi­nis­zenz an die 70er Jah­re. Jeden­falls ist damit Auf­merk­sam­keit gewiss. Aber nicht nur die Auf­ma­chung weckt Emo­tio­nen, auch das Spiel soll­te genü­gend erzeu­gen. Die Auf­ga­be lau­tet, dass die eige­nen Team-Mit­glie­der eine Punk­te­vor­ga­be (bspw. 7 von 10) rich­tig ein­schät­zen müs­sen. Wenn es also heiß "Super­ki­cker ist eine 10" und "Holz­ha­cker auf dem Platz eine 0", mit wel­cher Per­son wür­det ihr dann eine 4 umschreiben?

MYSTERY HOUSE war wie­der­um auch ein Eye­cat­cher auf der letz­ten SPIEL. Ich habe es dort oft gese­hen und war direkt ein wenig ange­fixt. Aller­dings wur­de recht schnell ver­kün­det, dass das Spiel auch auf deutsch erschei­nen wür­de, wes­we­gen ich mich in Geduld geübt habe. Nun also erscheint es bei Schmidt Spie­le. Die beson­ders gestal­te­tem 3D-Box kommt als Raum mit her­aus­nehm­ba­ren Wän­de daher. Über eine App gesteu­ert ver­sucht man nun Rät­sel zu lösen und Schritt für Schritt mehr durch die ein­zel­nen Öff­nun­gen zu erken­nen. In der Box sind schon zwei Fäl­le ent­hal­ten, mehr kön­nen spä­ter fol­gen (und wur­den auch schon bei Cra­nio gezeigt).


Huch! (Iello)

Auch Huch! hat wie­der eini­ge neue Spie­le vor­ge­stellt. Als klei­nes Kar­ten­spiel fand ich CATHAM CITY ganz anspre­chend. Dabei geht es dar­um, über ver­schie­de­ne Per­so­nen­grup­pen Ein­fluss in der Stadt aus­zu­üben. Der Clou dar­an ist: von 8 mög­li­chen Grup­pen sind pro Par­tie immer nur 5 im Spiel. Dadurch soll­te genü­gend Fle­xi­bi­li­tät vor­han­den sein, um eini­ge unter­schied­li­che Par­tien spie­len zu können.

DETECTIVE CLUB ist mir schon auf der SPIEL 18 auf­ge­fal­len. Aller­dings war mir damals die Sprach­bar­rie­re zu groß, um mich inten­si­ver damit zu befas­sen. Wie sich zeigt, war die­se Faul­heit wie­der wohl begrün­det, denn nun kommt es bei Huch! auf deutsch her­aus. Ich hät­te es zwar eher bei Lib­be­lud erwar­tet, weil Bild-Asso­zia­tio­nen gefragt sind. Aller­dings nicht nur, da auch ein Ver­rä­ter unter uns ist, der bei den ver­ba­len Erklä­run­gen sich um Kopf und Kra­gen reden muss, um nicht ent­deckt zu werden.

Eben­falls hat sich die Geduld bei DREAMSCAPE aus­ge­zahlt, dass über Crowd­fun­ding das Licht der Spie­le­welt erblick­te. Das Spiel selbst ist von der Mecha­nik zwar recht gewöhn­lich (man sam­melt Res­sour­cen um damit Auf­trä­ge zu erfül­len), aber das The­ma und die Illus­tra­tio­nen machen es eben zu etwas Besonderem.

Mit PSYCHIATRIE DES SCHRECKENS hat nun auch Huch! sein Rät­sel-Escape-Spiel im Ange­bot. Das Beson­de­re dar­an ist, dass man nach­ein­an­der das Schick­sal von fünf Insas­sen nach­spielt und dabei immer etwas mehr über den gesam­ten Fall erfährt. Fall 1 und Fall 2 sind bereits erschie­nen und sind sepa­rat sowie auch zusam­men im Schu­ber erhältlich.

CAYLUS 1303 ist dahin­ge­gen eine Neu­auf­la­ge des Worker-Pla­ce­ment-Klas­si­kers CAYLUS. Die Betei­lig­ten haben uns aber nicht nur neue Illus­tra­tio­nen spen­diert, son­dern auch am Spiel­kon­zept gefeilt. Alles soll nun etwas ein­gän­gi­ger und weni­ger kom­plex sein. Die ers­ten Stim­men aus der Sze­ne bestä­ti­gen dies, so dass ich ziem­lich auf CAYLUS 1303 gespannt bin.

Ein klei­nes Bon­bon hat Huch! noch als Ver­triebs­part­ner von iel­lo im Ange­bot. Denn in die­sem Jahr erscheint die limi­tier­te KING OF TOKYO – DARK EDITION, die dafür sorgt, dass die Mons­ter noch wüten­der wer­den. Die­se Edi­ti­on will ich haben!


moses. Verlag

Eben­falls recht dun­kel kommt SAFEHOUSE daher. Das ist ein span­nen­des koope­ra­ti­ves Spiel von Mar­co Teub­ner. Die­ser ruht sich aber nicht auf Lor­bee­ren aus, son­dern hat nun wie­der etwas aus­pro­biert. In die­sem Fall ein koope­ra­ti­ves Roll-and-Wri­te-Spiel – und fer­tig ist SAFEHOUSE – DAS WÜRFELSPIEL.

Und natür­lich hat nun auch der moses. Ver­lag eben­falls eine Escape-Rei­he im Ange­bot. DAS GEHEIMNISVOLLE GRAND HOTEL kommt dem Namen ent­spre­chend grö­ßer daher als DIE VERLASSENE BIBLIOTHEK. Bei­de fin­de ich jeden­falls inter­es­sant genug, um sie mir mal genau­er anschau­en zu wollen.


HABA

The Key - Nürnberg 2020
Irgend­wo in dem Cha­os müss­te mein Schlüs­sel herumliegen...

Apro­pos Escape‑, Kri­mi- oder Rät­sel-Spie­le: selbst HABA springt auf die­sen Zug auf. Für das neue THE KEY gibt es gleich zwei Fäl­le, die in unter­schied­li­chen Schwie­rig­keits­stu­fen daher kom­men. Dabei ist das Spiel­kon­zept aller­dings so auf­ge­baut, dass man die ein­zel­nen Fäl­le belie­big oft spie­len kann. Im Spiel­ver­lauf gilt es, Hin­wei­se zu Täter, Tat­zeit, Mord­waf­fe, Tat­ort und Flucht­fahr­zeug zu fin­den und dar­aus dann einen Zah­len­code zu gene­rie­ren. Wie man es von HABA erwar­ten kann, ist die­ses Deduk­ti­ons­spiel für Fami­li­en kon­zi­piert und was ich so gese­hen habe, soll­te das auch passen. 


Ravensburger / alea / Think Fun

Auch bei Ravens­bur­ger wird man bezüg­lich eines Escape-Spiel fün­dig. Denn deren Koope­ra­ti­ons­part­ner Think Fun hat dort ESCAPE THE ROOM im Pro­gramm. Das ist der­art geheim­nis­voll, dass man kei­ne Fotos vom Spiel­ma­te­ri­al machen durf­te. Aber Think Fun hat natür­lich auch noch wei­te­re Logik-Spie­le im Pro­gramm. Nach­dem man erfolg­reich unter Kat­zen ermit­telt hat (CAT CRIMES), muss man sich bei DOG CRIMES nun mit Hun­den her­um­schla­gen. Wesent­lich inter­es­san­ter fand ich aller­dings das MINECRAFT MAGNETISCHES REISE-KNOBELSPIEL. Weni­ger für mich, aber zur Unter­hal­tung der Kin­der auf lan­gen Rei­sen kann ich mir das ganz gut vor­stel­len – zumal das The­ma alle anspricht.

Wenn ich schon bei Mine­craft bin, dann blei­be ich dabei. Denn kaum ist MINECRAFT: BUILDERS & BIOMES auf dem Markt, schon ist eine ent­spre­chen­de Erwei­te­rung ange­kün­digt. Was die­se aller­dings beinhal­tet, konn­te man mir lei­der nicht erzäh­len. So sei ver­kün­det, es kommt eine MINECRAFT: BUILDERS & BIOMES ERWEITERUNG. Und apro­pos Erwei­te­run­gen: auch für VILLAINOUS sind die nächs­ten bei­den Erwei­te­run­gen ange­kün­digt. Das Grund­spiel hat mich lei­der nicht wirk­lich über­zeugt, aber die ein­zel­nen Spiel­fi­gu­ren haben es mir schon ange­tan. Aller­dings bin ich mir recht sicher, dass ich trotz­dem nicht schwach wer­de. Wenn über­haupt, dann höchs­tens bei den ange­kün­dig­ten Puzzles. 

Dahin­ge­gen hat DER WEISSE HAI sehr wohl mein Inter­es­se geweckt. Das konn­te ich auf der SPIEL in Essen ein­mal anspie­len und hat mir gut gefal­len. Mich spricht neben der über­zeu­gen­den Umset­zung des The­mas vor allem die Spiel­me­cha­nik an, bei der eine Per­son (als Hai) gegen die ande­ren spielt. Ist zu hof­fen, dass noch mehr von den in Ame­ri­ka ange­kün­dig­ten Film-Ver­spie­lun­gen nach Deutsch­land gelangen. 

Bei Ravens­bur­ger schaue ich auch immer ger­ne nach den klei­nen Neu­hei­ten, die mir in den letz­ten Jah­ren regel­mä­ßig Spaß berei­tet haben (PAKU PAKU, DACKEL DRAUF!, WERWÖRTER...). Mein dies­jäh­ri­ger Favo­rit aus die­ser Gewichts­klas­se ist PUSH. Wie der Name sub­til andeu­tet, ist das ein klas­si­sches Push-Your-Luck-Spiel – und davon kann es nie genug geben. Bei PUSH sam­melt man Kar­ten. Die­se bekommt man rei­hen­wei­se aber nur, wenn weder eine glei­che Zahl noch Far­be in der anvi­sier­ten Rei­he vor­han­den ist. Und wie man es auf dem Foto sieht, gibt es dum­mer­wei­se Kar­ten, bei denen ein Wür­fel dar­ge­stellt ist. Immer wenn man eine sol­che Kar­te nimmt oder die Aus­la­ge plat­zen lässt, muss man die­sen wür­feln – und alle Kar­ten der ent­spre­chen­den Far­be wie­der abge­ben. Da die­se aber die Sieg­punk­te am Ende dar­stel­len, möch­te man das ger­ne ver­mei­den. Natür­lich spielt hier viel Zufall mit, aber trotz­dem soll­te PUSH doch span­nend und spa­ßig sein.

Bei DINNER FOR ONE befürch­te ich dahin­ge­gen, dass der Spaß nicht mit der fei­nen Klin­ge son­dern eher mit dem Holz­ham­mer daher­kommt. Wenn ich es rich­ti­ge ver­stan­den habe, soll man dar­in sei­ne Küns­te als Kell­ner demons­trie­ren. Je spä­ter der Abend, des­to grö­ßer wer­den die Her­aus­for­de­run­gen- Die­se kom­men in Form von Pappfla­schen daher, die man sich sonst wohin klem­men soll. Aber ich weiß nicht, ob ich das wirk­lich unter­halt­sam fin­den soll. Auf der ande­ren Sei­te kennt nun ein­mal fast jeder bei uns in Deutsch­land Din­ner for one, da könn­te sich so eine Art Par­ty­spiel schon ver­kau­fen – zumal man es auch durch­aus stil­echt mit dem ein oder ande­ren hoch­pro­zen­ti­gen Wäs­ser­chen kom­bi­nie­ren kann. Schön auf­ge­macht ist es zudem auch noch.

Zu Ravens­bur­ger gehört bekannt­lich auch alea. Die­ser Klein­ver­lag hat nicht nur mit PUERTO RICO eine wei­te­re Neu­auf­la­ge eines Klas­si­kers im Gepäck, son­dern es wur­de auch ver­kün­det, wie das neue Spiel von Ste­fan Feld heißt, wel­ches im Herbst ver­öf­fent­licht wer­den soll: THE CASTLES OF TUSCANY. Das soll sich etwas an DIE BURGEN VON BURGUND anleh­nen, was eben­falls vor kur­zem einen Neu­an­strich bekom­men hat. Die neue Art der Cover­ge­stal­tung gefällt mir aus­ge­pro­chen gut. Ich hof­fe, dass nun aber auch die ein­zel­nen Spiel­kom­po­nen­ten auf ähn­li­che Wei­se illus­triert wer­den und nicht ganz so lang­wei­lig daher­kom­men wie bis­her. Da aber ledig­lich die Cover prä­sen­tiert wur­den, kann ich dazu lei­der nichts genaue­res sagen.

Mutig und kon­se­quent war Ravens­bur­ger übri­gens mit der im letz­ten Jahr ange­kün­dig­ten toi+-Konsole. Denn die­se ist nicht auf den Markt gekom­men, weil sich man­che Her­aus­for­de­run­gen schein­bar nicht lösen lie­sen. Und bevor man etwas halb­ga­res auf den Markt bringt, lässt man es lie­ber ganz. Wer aber letz­tes Jahr in Nürn­berg den gan­zen Auf­wand für die­ses toi+-System erle­ben durf­te, der wird ein Gefühl dafür bekom­men haben, wie schwer die­se Ent­schei­dung war. Denn in die Ent­wick­lung ist bestimmt ein Hau­fen Geld geflos­sen, was sich nun nicht direkt amor­ti­sie­ren lässt.

Anders sieht das bei der GRAVITRAX aus. Da hat sich die Ent­wick­lungs­ar­beit aus­ge­zahlt und nun hat man ein brum­men­des Geschäft – völ­lig zurecht. Denn das Sys­tem ist klas­se! Natür­lich wird es auch erwei­tert, wobei als neu­es Stan­dard-Ele­ment ledig­lich die Spi­ra­le dazu kom­men wird. Außer­dem soll ein ent­spre­chen­des Buch her­aus­ge­bracht wer­den, damit man zum Pro­fi wird. Ist man dies, kann man dann zur neu­en Pro-Linie grei­fen (natür­lich aber auch schon vor­her). Die­se kommt nun nicht mehr ganz unschul­dig in weiß daher und soll anspruchs­vol­le Kon­struk­teu­re befrie­di­gen. Ein Haupt­au­gen­merk wur­de dar­auf gelegt, dass man sta­bi­ler in die Höhe bau­en kann. Augen­schein­lich klappt das ganz gut... 


Sode­le, genug für heu­te! Mor­gen oder über­mor­gen mache ich mich dann an Teil 2...

Kommentar hinzufügen