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Top-Liste – Bier, Schnaps und Wein

Top5 - Bier, Schnaps und Wein
lei­der sind nicht alle Spie­le kneipentauglich

Heu­te hat die Spiel des Jah­res Jury die nomi­nier­ten Spie­le des aktu­el­len Jahr­gangs vor­ge­stellt (und noch wei­te­re Spie­le auf die Emp­feh­lungs­lis­te gesetzt). Für mich ist das nur von unwe­sent­li­cher Bedeu­tung, da ich höchs­tens für das nächs­te Jahr mei­ne Glas­ku­gel polie­ren muss (wobei ich doch gar nicht sooo schlecht lag). Bei den Autoren sowie den Ver­la­gen und den dor­ti­gen Redak­tio­nen sieht das natür­lich ganz anders aus. Bei den einen wer­den wahr­schein­lich die Sekt­kor­ken geknallt haben, bei den ande­ren wird viel­leicht das ein oder ande­re Bier auf den Frust getrun­ken. Ein guter Zeit­punkt also, mal den Alko­hol­kon­sum in Spie­len zu beleuchten. 

Was bie­tet sich da bes­ser an, als eine Top­lis­te "Bier, Schnaps und Wein" zu erstel­len? Rich­tig, nichts! Somit fol­gen nun also mei­ne Spie­le-Favo­ri­ten mit Alkohol-Bezug:

  1. VITICULTURE von Jamey Steg­mai­er (erschie­nen bei Feu­er­land Spie­le)
  2. KNEIPENQUIZ von Mar­co Teub­ner und Hein­rich Glum­p­ler (erschie­nen im moses. Ver­lag)
  3. DIE TAVERNEN IM TIEFEN THAL von Wolf­gang Warsch (erschie­nen bei Schmidt Spie­le)
  4. GRAN CRU von Ulrich Blum (erschie­nen bei eggert­spie­le)
  5. GOLDBRÄU von Franz-Ben­no Delon­ge (erschie­nen bei Zoch)
Viticulture - Box
Foto: Feu­er­land Spiele

Über die Qua­li­tä­ten von VITICULTURE habe ich mich schon mehr­fach hier im Blog aus­ge­las­sen. Soll­te ich irgend­wann bspw. eine Top-Lis­te zu Worker-Pla­ce­ment-Spie­len machen, dann hät­te dort VITICULTURE auch einen Platz sicher. Aller­dings geht es heu­te um das The­ma und nicht um den Mecha­nis­mus geht. Gera­de hier zeigt VITUCULTURE eine klei­ne Schwä­che, da Trau­ben genau­so wie Wei­ne rei­fen kön­nen – ohne jedoch zu ver­en­den. Trotz die­ses the­ma­ti­schen Aus­rut­schers ist es aber mei­ne Num­mer 1 in die­ser Lis­te. Ein­fach des­we­gen, weil es mich spie­le­risch am meis­ten über­zeugt und die ande­ren The­men­be­zü­ge auch viel bes­ser pas­sen. Wein anbau­en, abbau­en, einen Pro­bier­stand füh­ren, Wei­ne ver­kau­fen ... so stel­le ich mir ver­ein­facht das Leben eines Win­zers vor (auch wenn ich die wirk­li­che Arbeit ganz gut ein­schät­zen kann, bin ich doch im Rhein­gau ver­wur­zelt). Noch inten­si­ver wird das the­ma­ti­sche Erleb­nis mit der TUSCANY-Erwei­te­rung, da nun noch bes­ser die Jah­res­zei­ten erleb­bar gemacht werden.

Kneipenquizz - Box
Foto: moses. Verlag

Das KNEIPENQUIZ ist das ein­zi­ge die­ser Top-Lis­ten-Spie­le, das man pro­blem­los in einer sol­chen auf den Tisch brin­gen könn­te. Einer­seits durch den wenig anspruchs­vol­len Ein­stieg, ande­rer­seits auch durch das knei­pen­taug­li­che Mate­ri­al. Ohne­hin ist die gewähl­te Auf­ma­chung des moses. Ver­la­ges her­aus­ra­gend gut. Aber auch das eigent­li­che Spiel ist in mei­nen Augen her­aus­ra­gend. Ich bin ganz sicher kein Freund von Quiz-Spie­len – aber beim KNEIPENQUIZ bin ich immer sofort mit dabei. Das tol­le dar­an ist, dass man Grup­pe gemein­sam gegen das Spiel quizzt. Es gibt also nicht den einen Ober­stre­ber, der alle ande­ren durch sein Wis­sen in den Schat­ten stellt, son­dern alle müs­sen sich ein­brin­gen. Auf­grund der doch sehr spe­zi­el­len Fra­gen ist oft­mals auch Nischen­wis­sen gefragt – wodurch gro­ße Grup­pen wie­der von Vor­teil sind. KNEIPENQUIZ ist somit ein tol­les koope­ra­ti­ves Spiel, was ich wirk­lich jedem emp­feh­len kann.

Die Tavernen im tiefen Thal - Box
Foto: Schmidt Spiele

DIE TAVERNEN IM TIEFEN THAL laden nicht nur auf­grund des gran­dio­sen Cover zum Mit­spie­len ein – auch die rest­li­chen Kom­po­nen­ten sind eine Augen­wei­de. Zumal in der schon ein­ge­füg­ten Erwei­te­rung neben Bier auch Schnaps als Spiel­ele­ment hin­zu kommt (auch wenn die­ser ganz schön klein ist – aber man soll den bekannt­lich auch nur in Maßen kon­su­mie­ren). So wie auch Bier und Schnaps eine wil­de Mischung sein kön­ne, wer­den hier Wür­fel-Draf­ting und Deck­buil­dung unge­wöhn­lich kom­bi­niert. Unge­wöhn­lich des­we­gen, weil es erstaun­lich gut funk­tio­niert. Aller­dings ist man nicht immer Herr des Gesche­hens und ziem­lich dem Glück aus­ge­setzt. Somit sind DIE TAVERNEN IM TIEFEN THAL nicht jeder­manns Sache. Mir gefällt es aber recht gut – sonst hät­te ich es auch nicht hier aufgeführt.

Grand Cru - Holzbox
Foto: eggert­spie­le

Weni­ger leicht daher, kommt GRAND CRU. Denn die­ses Spiel ist im Kern ein knall­har­tes Wirt­schafts­spiel. Das zeigt sich auch dar­an, dass das Spie­len­de dann ein­tritt, sobald der ers­te Spie­ler kei­ne Kre­di­te mehr abbe­zah­len muss. Damit einem das gelingt, muss man die anfäng­li­chen Inves­ti­tio­nen in das eige­ne Wein­gut im Lau­fe des Spiels geschickt nut­zen. Auch in GRAND CRU rei­fen die Wei­ne in gro­ßen Fäs­sern, womit es the­ma­tisch nicht völ­lig abs­trakt daher kommt – und es gibt sogar Wein­fes­te! Auch wenn das The­ma etwas ande­res erwar­ten lässt, ist die Spiel­me­cha­nik ein­fa­cher, als man das auf­grund der ober­fläch­li­chen Beschrei­bung erwar­tet. Hin­zu kommt noch, dass ich mir damals auch gleich die eggert­sche Holz­box-Edi­ti­on gegönnt habe, so dass GRAND CRU stil­echt im Regal lagern kann.

Goldbräu - Box
Foto: Zoch Verlag

GOLDBRÄU ist wahr­schein­lich das am wenig bekann­tes­te Spiel die­ser Lis­te. The­ma­tisch geht es dar­in um eines der schöns­ten Din­ge in Bay­ern: um Bier­gär­ten. Da auch GOLDBRÄU ein Wirt­schafts­spiel ist (im dop­pel­ten Sin­ne), geht es hier­bei aller­dings haupt­säch­lich um Antei­le – sowohl von Bier­gär­ten als auch von Braue­rei­en. Dabei ist auch eini­ges Kopf­rech­nen gefragt, wes­we­gen man nicht all zu viel Bier neben­bei kon­su­mie­ren soll­te. Schluss­end­lich wird einem lei­der nur all zu deut­lich gemacht, was eine schö­ne Kell­ne­rin für Aus­wir­kun­gen auf den Betrieb hat. Mög­li­cher­wei­se wird dabei die Rea­li­tät bes­ser abge­bil­det, als es dem Spiel gut tut. Trotz­dem wird GOLDBRÄU mit unse­rer bay­ri­schen Ver­wandt­schaft immer noch regel­mä­ßig gespielt. Das The­ma ist ein­fach zu präsent.


Natür­lich gibt es noch wei­te­re Spie­le, die man die­sem The­men­be­reich zuord­nen könn­te – ins­be­son­de­re der Wein­an­bau wird ger­ne ver­wen­det. In die­sem Zusam­men­hang kann man sicher­lich noch VINHOS von Vital Lacer­da her­vor­he­ben. Aber auch VINO von Christ­wart Con­rad ist mir noch in Erinnerung.


Da ich in der Ein­lei­tung die heu­ti­gen Bekannt­ga­be der nomi­nier­ten und emp­foh­le­nen Spie­le erwähn­te: ich gra­tu­lie­re allen glück­li­chen Ver­la­gen und Autoren! Aller­dings bedan­ke ich mich auch bei den vie­len ande­ren, die heu­te nicht ganz so glück­lich sind. Nicht alle (guten) Spie­le kön­nen erwähnt werden. 

Wer Lust hat, bei einer klei­nen sta­tis­ti­schen Spie­le­rei mit­zu­ma­chen, der soll­te sich mal fol­gen­de Umfra­ge anse­hen. Jür­gen von der Spiel­bar hat beruf­lich ein klei­nes For­schungs­pro­jekt lau­fen, dass er nun mit ein paar exter­nen Daten­teil­neh­mern füt­tern will. 

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