Sodele, nachdem nun seit gestern das aktuelle Spiel des Jahres feststeht, wird es Zeit, auf die nächste große Auszeichnung zu blicken: dem Deutschen Spielepreis!
Bis zum 31. Juli kann man noch selbst abstimmen, welches Spiel denn diesen Preis erhalten sollte. Ich möchte euch mal an meiner Abstimmung teilhaben lassen. Gleich zu Beginn: ich habe natürlich nicht alle Neuheiten aus diesem Jahrgang angespielt – noch nicht einmal ansatzweise! Bei den meisten Spielen trauere ich dem auch nicht hinterher, nur PANDEMIC LEGACY und T.I.M.E. STORIES hätte ich in der Zwischenzeit schon gerne ausprobiert (zumindest befindet sich T.I.M.E. STORIES seit meinem Geburtstag in meinem Besitz und bei PANDEMIC LEGACY bin ich auch noch zuversichtlich).
Hier nun meine Top-5-Liste des aktuellen Jahrgangs – zumindest habe ich so abgestimmt:
- ROLL FOR THE GALAXY von Tom Lehmann und Wei-Hwa Huang erschienen bei Pegasus
- CODENAMES von Vlaada Chvatil erschienen bei Czech Games Edition
- VITICULTURE von Jamey Stegmaier erschienen bei Feuerland Spiele
- OBEN UND UNTEN von Ryan Laukat erschienen im Schwerkraft-Verlag
- MYSTERIUM von Oleksandr Nevskiy und Oleg Sidorenko erschienen bei Libellud
ROLL FOR THE GALAXY hat am Ende bei mir richtig Gas gegeben. Es ist wohl das Spiel, welches in den letzten Monaten am häufigsten von mir gespielt wurde – eben auch, weil sich damit gut ein Spieleabend abschließen lässt oder schnell mal zwischendurch gespielt werden kann. Dabei ist das Spiel aber nicht banal, sondern stellt einen immer wieder vor schöne Entscheidungen. Das gelungene Material tut sein Übriges...
CODENAMES ist vor allem bei größeren Gruppen meine erste Wahl – aber auch zu viert hat es durchaus seinen Reiz. Für mich das bisher beste "Kommunikationsspiel", weil wirklich alle zu jeder Zeit daran beteiligt sind und man sich auch nicht irgendwie zum Kasper machen muss.
VITICULTURE besitze ich schon länger in der Original Ausgabe von Stonemaier Games. Trotzdem hat es mich sehr gefreut, dass das Spiel nun auch auf Deutsch erhältlich ist und nun der "breiteren" Masse zur Verfügung steht. Es ist nämlich eines der schönsten Worker-Placement-Spiele, die ich kenne. Thematisch vielleicht nicht immer über alle Zweifel erhaben, dafür aber spielerisch!
OBEN UND UNTEN ist für mich ein perfektes gehobenes Familienspiel. Hier werden einerseits wilde Abenteuer erlebt, andererseits geht es aber spielerisch nicht banal zur Sache. Dazu die perfekte Gestaltung von Ryan Laukat. Und das beste ist: es gibt Apfelwein! 🙂
MYSTERIUM leidet sicherlich ein wenig unter der nicht perfekten Regel bzw. thematischen Einbettung. Hier empfehle ich weiterhin die Variante von Marco Hoehener. Mit dieser Variante liegt ein sehr schönes Assoziationsspiel vor, was insbesondere bei größeren Gruppen voll zum Tragen kommt.
Dem ein oder anderen wird sicherlich noch ihr Lieblings-Spiel fehlen – so wie wahrscheinlich der große Favorit auf den Titel: MOMBASA. Ich mag das Spiel schon, aber es hat mich emotional nicht so sehr gefangen wie meine Top-5-Spiele. Vielleicht ist es doch etwas zu abstrakt – oder zu sehr "Arbeit", um mich nachhaltig zu begeistern.
Sehr gerne habe ich auch noch BRETAGNE oder BETWEEN TWO CITIES gespielt. Allerdings gehe ich davon aus, dass von diesen Spielen in fünf Jahren kaum noch etwas zu hören ist.
Wie sieht eure Top-Liste des Jahrgangs aus?
Ach ja, als Kinderspiel habe ich LEO MUSS ZUM FRISEUR von Leo Colovini (erschienen bei Abacusspiele) gewählt. Allerdings bin ich mit diesem Wahlverfahren nicht ganz so glücklich. Meiner Meinung nach werden in dieser Kategorie eher die Spiele gewählt, von denen Erwachsene denken, dass sie auch mit Kindern Spaß machen. Die eigentliche Zielgruppe – also die Kinder – wird hier bei der Wahl kaum eingebunden. Eine höhere Relevanz im Bereich Kinderspiel hat da für mich die Jury zum Kinderspiel des Jahres oder auch der Kinderspieltest des BDKJ.
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