04–2022: Viktoria (aus Corrosion)
Auch wenn ich es schon öfters geschrieben habe, so zeigt doch manch ablehnende Haltung gegenüber der thematischen Umsetzung von CORROSION, dass man nicht müde werden darf zu betonen: Frauen wird es in technischen Berufen viel zu oft unnötig schwer gemacht. Und ja, das hängt meiner Meinung nach auch damit zusammen, dass wir immer noch falsche Bilder im Kopf haben. Umso wichtiger ist es, diese Bilder durch positive Gegenbeispiele zu verdrängen. Auch deswegen ehren wir heute Viktoria!
"Viktoria setzt sich leidenschaftlich für die Ausbildung neuer Ingenieurinnen ein. Durch ihren kontinuierlichen Einsatz konnten schon viele Nachwuchstalente an wichtige Stellen vermittelt werden, wo sie dann maßgeblich für die nachfolgenden Erfolge verantwortlich waren. Viktoria geht mit gutem Vorbild voran und verzichtet auch mal auf ihre volle Gestaltungsstärke, um früher aktiv werden zu können, wenn junge Frauen gefördert werden wollen."
Ich habe mir bei meiner Besprechung zu CORROSION ganz bewusst ein Kommentar zu der ausschließlich weiblichen Belegung verkniffen. Denn ich wollte damit vermeiden, dass das als etwas besonders Erwähnenswertes angesehen wird. Wären nur männliche Arbeiter in einem Spiel vorhanden, würde darüber wohl kaum jemand berichten. Warum also dann bei der Umkehrung daraus so einen großen Bohei machen? Warum wird teilweise so ablehnend auf diese redaktionelle Entscheidung in Teilen der männlichen Spielerschaft reagiert? Als ich deswegen von Boykott-Aufrufen gegenüber CORROSION gelesen habe, zweifelte ich mal wieder sehr an manche meiner männlichen Geschlechtsgenossen. Ist das wirklich heutzutage ein ernsthaftes Problem? Und wie sollen sich Frauen fühlen, die seit Jahrzehnten mit solch einseitigen Darstellungen leben mussten? Es braucht mehr Viktorias!
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