Heute "missbrauche" ich diese Kategorie ein klein wenig. Gerne kleide ich meinen Aphorismus des Monats in aktuelle Beobachtungen ein, so dass ich mich im Vorfeld intensiv mit der Wahl dazu auseinandersetze. Dieses Mal ist es aber anders herum gewesen. Auf meiner Heimreise vom Tag der Brettspielkritik in Hamburg erschien auf den Bildschirmen der U‑Bahn folgendes Zitat des Tages:
Wer sich mit der Kunst verheiratet, bekommt die Kritik zur Schwiegermutter.
Hildegard Knef
Das passte wie die Faust aufs Auge, schließlich haben wir uns auf der Veranstaltung ausgiebig mit dem Thema Kritik auseinander gesetzt. Zwei Stunden vor diesem Aha-Effekt in der U‑Bahn wurde bspw. auch über das wichtige Thema Distanz gesprochen. Unsere Brettspiel-Blase ist so klein und es laufen so viel nette Menschen darin herum, da kann eine notwendige Distanz der Kritik zu den Verlagen, Autor:innen und Illustrator:innen schnell mal verloren gehen. Auch wenn ich mich zurecht als Dilettant im ursprünglichen Wortsinn bezeichnen lassen muss, so ist von mir trotzdem zu erwarten, dass ich nicht aus Kumpanei ein Spiel als gut beschreibe, nur weil mir die Leute dahinter so sympathisch sind oder ich ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen habe.
Neben solch grundsätzlichen Fragen wurden aber auch praktische Sachen erörtert, aus denen ich hoffentlich viel in die Praxis umsetzen kann. So habe ich mich bspw. ein wenig zum Thema Podcast weitergebildet und auch interessante Denkansätze zur Fotografie bekommen. Meine Texte hier im Blog sind aufgrund der fehlenden Zeichenbegrenzung sicherlich etwas schwafelig. Das will ich mir auch nicht nehmen lassen. Trotzdem lohnt es sich, verstärkt den Fokus auf einzelne Aspekte zu lenken, die ich als wichtig erachte. Wie ich gelernt habe, muss nicht alles vollumfänglich beschrieben werden. Es ist oftmals interessanter, wenn man sich auf bestimmte Kerne konzentriert und diese dafür auf den Punkt präsentiert. Ich bin gespannt, ob mir diese Fokussierung gelingen wird.

Zusätzlich ist ein solches Treffen aber natürlich auch immer eine Art "Klassentreffen". Man trifft viele bekannte Gesichter und lernt neue kennen (nachdem man die dazugehörigen Stimmen schon gehört oder Texte gelesen hat). Ein wenig war mir das aber alles noch zu sehr das Kreisen um sich selbst. So hätte ich mir gerne mehr externe Vortragende gewünscht. Aber man muss ja auch Ziele für die Zukunft haben. Mir hat das Treffen in Hamburg auf jeden Fall gefallen und ich hoffe auf eine Fortsetzung – nicht nur, weil ich früher auch gerne auf Klassenfahrten war.
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