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Top-Liste – Spiele von Andreas Seyfarth

Top5-Andreas Seyfarth

Top-Lis­ten von Autoren sind immer so eine Sache. Soll­ten sie noch nicht ver­stor­ben sein, kann eine sol­che Lis­te immer nur eine Moment­auf­nah­me sein. Auf der ande­ren Sei­te ist das eigent­lich bei allen Top-Lis­ten der Fall, schließ­lich kom­men immer mehr Spie­le auf den Markt und nicht alle Spie­le altern gut. Bei der vor­lie­gen­den Top-Lis­ten bin ich mir aller­dings lei­der recht sicher, dass sie noch lan­ge Bestand haben wird. Allei­ne aus dem Grund, weil seit über zehn Jah­ren kein neu­es Spiel mehr von Andre­as Seyf­arth erschie­nen ist. Schaut man sich die nun fol­gen­de Lis­te an, kann man nur zu einer Mei­nung kom­men: Scha­de, dass dem so ist!

  1. PUERTO RICO (erschie­nen bei alea)
  2. THURN UND TAXIS zusam­men mit sei­ner Frau Karen Seyf­arth (erschie­nen im Hans im Glück Ver­lag)
  3. SAN JUAN (erschie­nen bei alea)
  4. GIGANTEN DER LÜFTE (erschie­nen bei Queen Games)
  5. MANHATTAN (erschie­nen im Hans im Glück Ver­lag)
Puerto Rico - Cover
Foto: alea

PUERTO RICO genießt nicht ohne Grund einen gewis­sen Kult­sta­tus unter Brett­spie­lern. Geben vie­le Akteu­re der Sze­ne an, dass sie über DIE SIEDLER VON CATAN zu Brett­spie­lern wur­den, dann ist bei mir das "Erwe­ckungs­spiel" PUERTO RICO. Ja, ich habe vor­her auch schon viel gespielt. CARCASSONNE war ein Dau­er­bren­ner aber auch ELFENLAND kam immer mal wie­der neben vie­len Kar­ten­spie­len (WIZARD und OHNE FURCHT UND ADEL) auf den Tisch. Aber erst bei PUERTO RICO hat es bei mir so rich­tig "klick!" gemacht. Ich war (und bin immer noch) fas­zi­niert von der Klar­heit des Designs und den vie­len stra­te­gi­schen Mög­lich­kei­ten. Und das alles in einem Spiel, bei dem ich fast durch­ge­hend am Spiel betei­ligt bin. Auch heu­te noch spie­le ich ger­ne und auch ver­hält­nis­mä­ßig oft PUERTO RICO – trotz der gan­zen Neu­hei­ten, bei denen ich ger­ne mei­ne Neu­gier­de auslebe.

Thurn und Taxis - Box
Foto: Hans im Glück Verlag

THURN UND TAXIS hat ist auch so ein Spiel, wel­ches sich durch sei­ne schlan­ke Ele­ganz aus­zeich­net. Die Spiel­zü­ge sind schnell gemacht und man hat andau­ernd klei­ne Ent­schei­dun­gen zu tref­fen. Dazu kommt noch das leich­te Renn­spiel-Ele­ment, da man mit den Mit­spie­lern um ver­schie­de­ne Schnel­lig­keits-Boni wett­ei­fert. Abge­run­det wird das Spiel durch die tol­le gra­fi­sche Gestal­tung von Micha­el Men­zel. Immer wenn ich in den Städ­ten des Spiels real vor Ort bin, habe ich die Illus­tra­tio­nen vor Augen und ver­glei­che die­se mit den tat­säch­li­chen Sehens­wür­dig­kei­ten. Nur das Schau­kel­pferd in Nürn­berg sehe ich dort nicht immer. 😉

San Juan - Cover
Foto: alea

SAN JUAN ist mehr als nur das Kar­ten­spiel des gro­ßen Bru­ders. Natür­lich erkennt man eini­ge Ele­men­te wie­der. Die Rol­len sind bekannt und auch deren Hand­ha­bung. Doch auch wenn bei SAN JUAN das kom­plet­te Ele­ment des Ver­schif­fens fehlt, fühlt es sich trotz­dem sehr nach PUERTO RICO an. Es ist aber mehr als nur eine sinn­vol­le Reduk­ti­on. Denn für mich war das Ele­ment, dass die Kar­ten unter­schied­li­che Funk­tio­nen ein­neh­men konn­ten, völ­lig neu. Die­se kön­nen Gebäu­de sein, aber eben auch Waren oder Geld. Mitt­ler­wei­le gibt es die­se Mul­ti­funk­tio­na­li­tät öfters, aber mit am meis­ten Spaß macht sie mir noch in SAN JUAN.

Giganten der Lüfte - Cover
Foto: Queen Games

GIGANTEN DER LÜFTE ist eher ein unbe­kann­tes Spiel von Andre­as Seyf­arth. Die wenigs­ten in mei­nem Bekann­ten­kreis kann­ten es jeden­falls. Viel­leicht kam es zur fal­schen Zeit oder auch beim fal­schen Ver­lag her­aus, um grö­ße­ren Erfolg zu haben. Die gro­ße Renais­sance der Wür­fel­spie­le kam gefühlt erst ein paar Jah­re spä­ter und Queen Games hat­te zu der Zeit nicht den bes­ten Ruf. Wobei Queen Games das Spiel durch­aus schön umge­setzt hat – auch wenn zuge­ge­be­ner­ma­ßen eine Men­ge Luft in der Box vor­han­den ist. Aber das passt ein wenig zum The­ma, schließ­lich waren die Zep­pe­li­ne auch nicht mas­siv gefüllt. In GIGANTEN DE LÜFTE beginnt man jeden­falls mit einem klei­nen Wür­fel­pool und levelt die­sen auf, in dem man ver­schie­de­ne Kate­go­rien aus­baut. Ziel ist es dann, punk­te­träch­ti­ge Luft­schif­fe zu bau­en. Das Spiel ska­liert recht schön und hat auch einen anspre­chen­den Span­nungs­ver­lauf. Ich mag es, auch weil es the­ma­tisch mal was ande­res ist.

Manhattan - Cover
Foto: Hans im Glück Verlag

MANHATTAN ist sicher­lich das häss­lichs­te Spiel die­ser Lis­te – zumin­dest wenn man die dama­li­ge Aus­ga­be von 1994 betrach­tet. Die Neu­auf­la­ge aus dem letz­ten Jahr sieht dahin­ge­gen schon rich­tig schick aus. Die Tat­sa­che, dass es nach über 20 Jah­ren eine Neu­auf­la­ge gab, zeigt doch recht anschau­lich, dass das Spiel immer noch einen gewis­sen Reiz aus­übt. Aller­dings ist es trotz­dem ein Kind sei­ner Zeit. Ich sage nur Mehr­hei­ten­wer­tun­gen, Kar­ten­glück bzw. ‑pech und König­ma­cher­pro­blem. Spie­lens­wert ist es aber wei­ter­hin – und sei es nur aus nost­al­gi­schen Gründen.

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