Jeder, der sich ein wenig mit Brettspielen beschäftigt, wird früher oder später über den Namen Uwe Rosenberg stolpern. Grund genug für mich, hier meine persönliche Top-Liste von seinen Spielen zu posten:
- ARLER ERDE (erschienen bei Feuerland)
- DIE GLASSTRASSE (erschienen bei Feuerland)
- BOHNANZA (erschienen bei Amigo)
- AGRICOLA (erschienen bei Lookout)
- VOR DEN TOREN VON LOYANG (erschienen bei H@ll Games)
Da wird dem ein oder anderen sicher noch eine "Perle" fehlen (wie z.B. ORA ET LABORA!) – aber es soll ja auch Spiele geben, die ich noch nicht gespielt habe und deswegen nicht bewerten kann. 😉
Zusätzlich gibt es auch noch weitere gute Spiele von Uwe Rosenberg, die es nur knapp nicht in meine Top-5-Liste geschafft haben (wie z.B. die sehr guten Zweipersonenspiele PATCHWORK und BABEL oder das schöne Kartenspiel MAMMA MIA!). Wie aber komme ich zu meiner Wertung?
An ARLER ERDE mag ich besonders die Vielfalt. Bei diesem Arbeiter-Einsatz-Spiel stehen einem schon zu Beginn alle Möglichkeiten offen – und es sind sehr viele! Thematisch bewirtschaften wir im Halbjahresrhythmus einen Hof in Ostfriesland: Torf stechen, Tiere züchten, Deiche bauen, Flachs und Getreide ernten, aber auch Bekleidung nähen, Karren bauen und die Region zwischen Dollart und Jadebusen bereisen. Das ist anspruchsvoll und anfangs ein wenig erschlagend – aber es lohnt sich. Besonders erwähnenswert ist das dem Spiel beiliegende Begleitheft, welches einem einen tieferen Blick in die historischen Zusammenhänge des Spiels bietet. Vorbildhaft!
DIE GLASSSTRASSE spielt im Bayerischen Wald (eben an der Glasstraße) und bietet auch hier wieder die ein oder andere historische Anspielung. Thematisch ist es aber nicht so dicht wie Arler Erde. Dafür mag ich die Spielmechanik sehr, weil immer wieder Emotionen hervorgerufen werden und es eben nicht komplett planbar ist.
BOHNANZA muss man wohl nicht mehr vorstellen, da es ein absoluter Klassiker ist, bei dem meist der gewinnt, der am überzeugendsten mit den Mitspielern handeln kann. Insbesondere die witzige Grafik trägt hier viel zum positiven Spielgefühl bei.
AGRICOLA ist bestimmt das bekannteste Werk von Rosenberg. In diesem Entwicklungsspiel bewirtschaften wir einen Bauernhof im 17. Jahrhundert. Auch hier gilt es den Hof zu entwickeln, Äcker anzubauen, Tier zu hüten usw. Im Gegensatz zu Arler Erde habe ich hier aber einen größeren Druck meine Familie zu ernähren, was mich zu sehr im Spiel treibt. Außerdem werden erst langsam die Entwicklungsmöglichkeiten freigeschaltet, was ich als etwas unbefriedigend empfinde. Hinzu kommen noch eine Fülle von individuellen Ausbildungen und Anschaffungen, welche mich eher in meinem Spiel behindern, da ich immer das Gefühl habe, diese auch optimal einsetzen zu müssen. Deswegen ist es bei mir "nur" auf Platz 4 gelandet.
VOR DEN TOREN VON LOYANG ist ebenfalls ein Ernte-Spiel, welches aber einen ganz anderen Charakter hat, da es durch Karten gesteuert wird – und dementsprechend durch Zufälle. Hier muss man schon Risiken eingehen und hoffen, dass sich die erhofften Pläne im Laufe der Partie erfüllen.
Kommentar hinzufügen