Game of Trains von der Autorengruppe Trehgrannik (Anatoly Shklyarov, Alexey Paltsev und Alexey Konnov) – erschienen bei Abacusspiele

Bisher habe ich viel zu wenig kleine Kartenspiele hier im Blog besprochen – dabei spiele ich diese doch gerne und oft. Wird also Zeit, dieses zumindest etwas zu ändern.
Thema... ist eigentlich beliebig, aber gibt dem Spiel etwas Pfiff: Die Waggons der ankommenden Güterzüge sind durcheinander geraten und die Spieler müssen nun versuchen, ihren Zug durch geschicktes Rangieren neu zu sortieren. Sehr schön finde ich dabei die Box-Grafik, in der Kräne einzelne Waggons am Haken haben. So geht das doch, oder?
Grafik... ist von Reinis Petersons und gefällt mir richtig gut. Auf den einzelnen Karten sind auch immer wieder kleine Gags abgebildet. Ich mag solche Querverweise auf die Popkultur sehr gerne und kann so auch mal während einer Partie den Blick schweifen lassen.
Material... ist in typischer Abacusspiele-Qualität. Also schlicht und gut – was will man mehr?

Ablauf... erinnert doch sehr an einen guten alten Klassiker: RACK‑O. Alle Spielkarten sind von 1 bis 84 durchnummeriert. Jeder der vier Spieler bekommt sieben Karten, die anfangs in absteigender Reihenfolge sortiert werden. Es gewinnt der Spieler, der als erstes seine Waggons durchgehend in aufsteigender Reihenfolge sortiert hat – das war es schon. Wie gesagt, eine schön Weiterentwicklung von RACK‑O. Warum Weiterentwicklung? Ich kann nicht nur typischerweise eine Karte vom Zugstapel nehmen und diese mit einer meiner Karten austauschen (Aktionsmöglichkeit 1), sondern ich kann stattdessen auch eine Kartenfunktion von offen in der Mitte ausliegenden Karten nutzen (Aktionsmöglichkeit 2). Das sind zum Glück derer nur acht verschiedene Funktionen, die man auch aufgrund der eindeutigen Symbol recht schnell verinnerlicht hat. Und diese Funktionen können einerseits meine Reihenfolge verändern (durch Schieben und Tauschen), andererseits kann ich aber auch die Auslagen meiner Mitspieler beeinflussen – und somit habe ich zumindest etwas direkte Interaktion in diesem RACK‑O.

Die Chance auf einen Zweiteindruck... ist erstaunlich hoch. Anfangs habe ich etwas die Nase gerümpft und das Spiel als "Seniorenspiel" verunglimpft. Das ist es vielleicht auch, doch haben auch Nicht-Senioren beim Spielen Spaß. Natürlich ist der Anspruch gering und das Kartenglück massiv – aber warum nicht auch mal leichte Kost zwischendurch? Meinem Sohnemann gefällt es zumindest super – und das nicht nur, weil hier Züge darin vorkommen. Als Absacker oder Aperitif eines Spieleabends durchaus zu empfehlen!
Wichtiger Hinweis: Dies ist ein Ersteindruck nach wenigen gespielten Partien! Sehr subjektiv und durchaus auch abhängig von Tageslaune, Mitspielern und sonstigen Einflüssen. Bei grundsätzlichem Interesse empfehle das Lesen "richtiger" Rezensionen oder noch besser: ausprobieren!
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