03–2023: Carola (aus Gutenberg)
Über die historische Auseinandersetzung mit Brettspielen wissen andere Blogs viel besser Bescheid als ich. Deswegen versuche ich mich auch gar nicht erst daran, die Rolle von Carola / Charlotte Guillard im Brettspiel GUTENBERG kritisch zu beleuchten. Mir kam der Name nur wieder durch die aktuellen Diskussionen im Rahmen des Gender-Pay-Gap in den Sinn. Denn die zusätzlichen historischen Anmerkungen zu den einzelnen Charaktere im Spiel vermittelten ein trauriges Bild: um als Frau im Mittelalter des Zunftwesens Karriere machen zu können, musste man verwitwet sein. Doch ist das heutzutage wesentlich anders?
"Eine Frau, die unter eigenem Namen eine Druckwerkstatt führt, war im 16. Jahrhundert eine Besonderheit. Glücklicherweise sind wir 500 Jahre später zumindest etwas weiter, auch wenn es immer noch nicht nachvollziehbar und fair ist, warum gleiche Arbeit nicht gleich entlohnt wird. Im Brettspiel erhält Carola doch auch genauso viele Punkte für einen fertig gestellten Auftrag wie Johannes oder Sveboldus."
Ich will jetzt gar kein Fass aufmachen und diese Diskussion hat mit dem Brettspiel GUTENBERG auch nichts zu tun. Aber wir sollten uns schon immer wieder bewusst machen, dass wir auch in der ach so aufgeklärten Welt, in der wir uns sehen, doch noch erstaunlich viel Ungerechtigkeiten haben. Da bin ich schon froh, wenn zumindest in dem ein oder anderen Spiel darauf geachtet wird, dass auch Frauen sichtbarer werden und gleich behandelt werden.
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