
Keine Angst, es folgt keine Verlinkung zum fragwürdigen Ohrwurm aus dem Hause Scooter. Allerdings zeigt diese Anspielung, dass ich ganz sicher nicht mehr zum ganz jungen Gemüse zähle, da ich mich noch daran erinnern kann, wie dieser Song im Sommer '94 steil ging. Somit bin ich aber genau im richtigen Alter, um kompetent das Fragenbündel der aktuellen BG2GETHER-Aktion zu beantworten. Dabei ist in gewisser Weise dieses Hyper Hyper schon ein Teil der Antwort. Denn in diesem Monat hat Christian sich folgendes Fragenbündel überlegt:
"Welches sind denn die ältesten Spiele, die du besitzt und immer noch regelmäßig spielst? Bist du im Hype Train gefangen oder doch eher die Fraktion früher war alles besser? Wie haben sich Spiele für dich im Laufe der Zeit verändert und was würdest du dir denn zurückwünschen?"
Aufgrund meiner Jury-Tätigkeit müsste ich mich wohl als Insasse des Hype Train bezeichnen – wenn ich nicht eine eklatante Abneigung gegen diesen Begriff hätte. Mein ganzes Kritiker-Selbstverständnis wehrt sich gegen den aufkommenden Eindruck, dass ich lediglich irgendwelchen Hypes hinterherrenne. Aber es ist schlicht die Wahrheit, dass ich fast nur aktuelle Spiele auf den Tisch bringe und kaum noch Zeit habe, ältere Titel zu spielen. Hyper Hyper eben!
Trotzdem spiele ich immer noch gerne ältere Perlen. Ein Doppelkopf-Blatt gehört in jede Urlaubstasche, bei einem Besuch der Schwiegereltern kommt immer mal wieder DOG und VEGAS auf den Tisch, neue Leute im Spielkreis werden gerne mit einem CAN'T STOP oder IGELN ÄRGERN begrüßt. Und dank diverser Online-Plattformen spiele ich recht konstant auch ELFENLAND, THURN UND TAXIS, EGIZIA und ähnliche alte Schinken.

Ich bin nun einmal im Goldenen Zeitalter der German Games spielerisch sozialisiert worden – und das merkt man. Denn ich bin großer Fan des damit verbundenen Designprinzips, elegant einen Hauptmechanismus in überschaubarer Zeit und mit reduziertem Materialaufwand wirken zu lassen. Leider nicht unbedingt ein zeitgemäßer Ansatz, der eher mit "viel hilft viel" umschrieben werden kann: massig Material in die Box stopfen – und damit das alles zum Einsatz kommen kann, braucht es entsprechende Einsatzmöglichkeiten, womit im Zweifel lieber noch ein Mechanismus mehr eingeflochten wird. Aus 6 Seiten Anleitung werden so 24 Seiten. Okay, ich übertreibe ein wenig, aber diese Übertreibung dient der Anschaulichkeit. Jedenfalls bin ich mit diesem Gefühl der Überfrachtung unglücklich und – ganz der alte Mann, der ich bin – sehne mich somit ein wenig nach der guten, alten Zeit zurück. Das kann gerne als Aufruf interpretiert werden, sich nicht nur den ganzen heißen Kram anzuschauen, sondern auch mal gezielt alte Spiele auszuprobieren. Denn, um es mit Deichkind zu sagen: da ist manchmal richtig gutes Zeug dabei.
Und wie sieht es bei den Anderen der BG2GETHER-Aktion aus? Ich bin gespannt und werde deswegen nun auf die folgenden Links klicken:
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