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Star Explorer von Łukasz Szopka – erschienen bei Queen Games

Star Explorer - Box
Bild: Queen Games

Ach­tung, so eini­ges kann im Fol­gen­den bekannt vor­kom­men: Flip-and-Wri­te Spiel mit Astro­no­mie-The­ma, wei­ße Mar­kie­run­gen auf dunk­lem Ster­nen­him­mel, Mul­ti­play­er-Soli­tär, ver­än­der­tes Box-Design der deut­schen Auf­la­ge usw. STAR EXPLORER weist schon gro­ße Ähn­lich­kei­ten zu LOOK AT THE STARS auf – und trotz­dem ist es ganz anders!

The­ma: Wie schon die Ein­lei­tung ver­mu­ten lässt, kann ich bei der The­men­be­schrei­bung glatt mei­nen Text zu LOOK AT THE STARS kopie­ren: Wir schau­en in den nächt­li­chen Ster­nen­him­mel und ver­bin­den die­se Him­mels­kör­per zu Sternbildern.

Illus­tra­tio­nen: Lei­der ist nicht her­aus­zu­fin­den, wer für die Illus­tra­tio­nen von STAR EXPLORER ver­ant­wort­lich ist. Die Web­site von Queen Games führt in die­ser Kate­go­rie den ursprüng­li­chen Ver­lag Lucrum Games auf und die Anlei­tun­gen bei­der Ver­la­ge machen kei­ne wei­ter­füh­ren­den Anga­ben. Das ist des­we­gen inter­es­sant, weil Lucrum Games offen­siv mit den Illus­tra­tio­nen wirbt. Da hät­te ich mir schon gewünscht, wenn dann auch die Per­so­nen genannt wer­den, die dafür ver­ant­wort­lich waren. So besteht die Gefahr, dass ein KI-Fass auf­ge­macht wer­den kann. Und ganz neben­bei: mir gefällt das redu­zier­te Ori­gi­nal-Cover bes­ser, weil das auf mich weni­ger wirr wirkt.

Star Explorer - Übersicht
der Nacht­him­mel war­tet auf uns

Aus­stat­tung: STAR EXPLORER kann nicht nur mit weiß malen­den Stif­te wer­ben, son­dern auch mit einem sich dre­hen­den Nacht­him­mel. Denn als Vor­be­rei­tung einer Par­tie legen wir alle eine gro­ße Run­de Schei­be in unser Ver­wal­tungs­ta­bleau. Auf die­ser sind dann ver­schie­den­far­bi­ge Ster­ne und eine Mit­tel­li­nie mit dem Polar­stern als Mit­tel­punkt zu sehen.

Außer­dem bekom­men wir alle noch einen Satz Kon­stel­la­ti­ons­plätt­chen. Deren Rück­sei­te infor­miert, aus wie vie­len Ster­nen die Kon­stel­la­ti­on besteht. Die Vor­der­sei­te zeigt an, wie die Ster­ne ver­bun­den wer­den müs­sen, um das ent­spre­chen­de Ster­nen­bild darzustellen.

Star Explorer - Start
noch ist viel wei­ter Raum zu sehen

Ablauf: Über sechs Run­den zeich­nen wir nach und nach jeweils ein Ster­nen­bild auf den sicht­ba­ren Bereich unse­rer Schei­be. Dabei zei­gen uns die Kon­stel­la­ti­ons­plätt­chen an, durch wel­che benutz­ten Ster­ne wir punk­ten. Die Ster­nen­bil­der dür­fen rotiert, aber nicht gespie­gelt wer­den. Zusätz­lich darf jeder Stern nur für ein Ster­nen­bild genutzt wer­den und Ver­bin­dungs­li­ni­en dür­fen sich nicht kreuzen. 

Wenn eine Kon­stel­la­ti­on nicht mehr voll­stän­dig dar­zu­stel­len ist, kön­nen wir auch auf das Ein­zeich­nen von Ster­nen ver­zich­ten. Wir wer­den aber am Ende dafür belohnt, wenn das nur sel­ten der Fall ist. Ohne­hin hat es die End­ab­rech­nung noch in sich. Denn dann erhal­ten wir noch Punk­te für genutz­te Ster­ne um den Mit­tel­punkt her­um, für Ster­ne im äußers­ten Bereich sowie für Ver­bin­dungs­li­ni­en unse­rer Ster­nen­bil­der, wel­che die wei­ße Mit­tel­li­nie kreuzen.

Star Explorer - Detail
die Vor­ga­ben kön­nen mal bes­ser und mal schlech­ter passen

Das gefällt mir nicht so gut: Der Zufall hat bei STAR EXPLORER einen gro­ßen Ein­fluss – und das fühlt sich oft­mals nicht fair an. Zu Spiel­be­ginn bekom­men wir zufäl­lig die Kon­stel­la­ti­ons­plätt­chen zuge­ord­net. Dabei kön­nen die Ster­nen­far­ben, über die wir wäh­rend der Run­den Punk­te sam­meln, gleich­mä­ßig ver­teilt sein oder eben nicht. Letz­te­res ist doof, weil wir dann effek­tiv weni­ger Aus­wahl im Spiel haben. Schließ­lich dür­fen Ster­ne nicht für unter­schied­li­che Kon­stel­la­tio­nen genutzt wer­den. Aber auch die unter­schied­li­chen For­men auf den Kon­stel­la­ti­ons­plätt­chen kön­nen mal bes­ser und mal schlech­ter pas­sen. Habe ich nur lang­ge­zo­ge­ne Ster­nen­bil­der, dann tue ich mich mög­li­cher­wei­se schwe­rer, als wenn mei­ne Bil­der recht kom­pakt daherkommen. 

In mei­nen Grup­pen kam somit oft­mals der Wunsch auf, dass alle lie­ber die glei­chen Ster­nen­bil­der als Vor­la­ge bekom­men hät­ten. Dann wäre das Gefühl des Neben­ein­an­der­her­spie­lens viel­leicht auch nicht so aus­ge­prägt. Redak­tio­nell wären dann Anpas­sun­gen not­wen­dig (unter­schied­li­che Ster­nen­schei­ben oder Per­son A beginnt bei Abschnitt 1, Per­son B bei Abschnitt 2 usw.), was aber kein Hexen­werk dar­stel­len soll­te. Aller­dings soll­ten dann alle Spie­len­den trotz­dem eige­ne Plätt­chen bekom­men. Denn auf­grund der nicht immer sofort begreif­ba­ren Aus­rich­tung der gera­den und schrä­gen Lini­en wer­den die­se Plätt­chen ganz oft neben bzw. auf das Tableau gelegt, um alle Optio­nen zu erken­nen. Dann wird gedreht und ver­setzt und sich hof­fent­lich bald ent­schie­den. Ins­be­son­de­re bei den Kon­stel­la­tio­nen mit vie­len Ster­nen ist es näm­lich gar nicht so ein­fach, den Über­blick über die Mög­lich­kei­ten zu behalten.

Auf­grund feh­len­der Auf­be­wah­rungs­hil­fen ist der Auf­bau übri­gens ein wenig ner­vig. Denn zu Beginn müs­sen immer erst alle Kon­stel­la­ti­ons­plätt­chen sor­tiert wer­den. Das ein oder ande­re Zipp­tüt­chen hät­te schon viel hel­fen können.

Star Explorer - Sternbilder
Spie­len bildet

Das gefällt mir gut: Wie bei LOOK AT THE STARS gelingt STAR EXPLORER die the­ma­ti­sche Umset­zung auf beein­dru­cken­de Wei­se. Bei STAR EXPLORER begeis­tert der ein­fa­che Kniff, dass der Him­mel im Ver­lau­fe der Par­tie rotiert. Das, was in der Rea­li­tät statt­fin­det, erle­ben wir anschau­lich auch im Spiel! Auf ein­mal schau­en wir in den Nacht­him­mel und ver­su­chen im Ster­nen­wirr­warr Mus­ter zu erken­nen. Dabei suchen wir sogar bestehen­de Stern­bil­der und füh­len uns somit ein wenig wei­ter­ge­bil­det. Den gro­ßen Wagen ken­nen wir alle, viel­leicht auch noch die Kas­sio­peia. Doch nun fahn­den auch nach Her­ku­les und Fuchs – und dank der Illus­tra­tio­nen mei­nen wir auch die­se zu erkennen.

Star Explorer - Ende
über­sicht­li­che Abrechnung

STAR EXPLORER über­zeugt durch sei­ne Ele­ganz. Die Regeln sind schnell ver­in­ner­licht und die Abrech­nung ist eben­falls zügig zu ver­ste­hen. Beson­ders gefällt mir, dass wir auf­grund der ver­schie­de­nen Wer­tun­gen nicht immer den glei­chen Fokus haben müs­sen. Pas­sen die bun­ten Ster­ne so gar nicht zu unse­ren Kon­stel­la­ti­ons­plätt­chen, dann kön­nen wir immer noch ver­su­chen, die End­be­din­gun­gen best­mög­lich zu erfül­len. Und je enger der Nacht­him­mel wird, umso mehr Kom­pro­mis­se müs­sen wir ein­ge­hen. Wir sind somit dau­ernd gefor­dert, aber nicht überfordert. 

Fazit: STAR EXPLORER zeich­net sich durch sei­ne anspre­chen­de Gestal­tung im Ein­klang zur the­ma­ti­schen Ein­bet­tung aus. Dabei müs­sen wir mit einer gehö­ri­gen Por­ti­on Zufall bei der Ver­tei­lung der Vor­ga­ben zurechtkommen.

Titel Star Explo­rer
AutorŁuka­sz Szopka
Illus­tra­tio­nenLucrum Games
Dau­er30 Minu­ten
Per­so­nen­an­zahl1 bis 4 Personen
Ziel­grup­peFami­li­en­spiel­run­den
Ver­lagQueen Games
Jahr2025
Hin­weisVie­len Dank an den Ver­lag für die Bereit­stel­lung
eines Rezen­si­ons­exem­plars!

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