zuletzt gelesen: "Der Name des Windes" von Patrick Rothfuss
Fantasy-Werke werden von den Verlagen immer gerne mit Tolkiens Meisterwerk Der Herr der Ringe verglichen. Meistens hinken diese Vergleiche gewaltig. Auch bei Der Name des Windes hört man immer wieder solche Vergleiche. Und zum ersten Mal sollte man diese ernst nehmen.
Das Schöne an diesem Buch von Patrick Rothfuss ist in meinen Augen, dass hier nicht zum x‑ten Mal der typische Fantasy-Plot nacherzählt wird. Kein unbedarfter Protagonist muss auf einmal die Welt gegen einen übermächtigen Bösewicht retten o.ä. Hier wird eher die Entwicklungsgeschichte eines jungen Mannes beschrieben, der einmal einer der größten Arkanisten aller Zeiten sein wird. Bis es dahin kommt, wird es aber noch dauern. Der ganze Plot ist dabei so fein verwoben, dass das Lesen ein Genuss ist. Jeder Satz sitzt, alles ist absolut schlüssig (wenn natürlich auch fantastisch). Durch die beiden verschiedenen Zeitebenen des Buches ist auch eine sehr schöne Dynamik vorhanden. Sehr gut gefallen mir die Beschreibungen der Erlebnisse, die nichts ins Heldenhafte abdriften (so in der Art von "in Geschichten steht immer, dass man nun mutig die Diebe in die Flucht geschlagen hätte. So war es aber nicht. Ich hatte Angst und versuchte nur ...").
Der Name des Windes ist sicherlich eines der besten und interessantesten Fantasy-Werke, die ich je gelesen habe (und das waren einige). Normalerweise müsste ich mich jetzt sofort auf die Fortsetzung stürzen. Aber als Genießer möchte ich gerne noch etwas warten.
Und wenn ihr meinem Urteil nicht traut, dann zitiere ich mal Denis Schick aus seiner von mir geliebten ARD-Sendung Druckfrisch:
Ich spreche von echter Magie, Magie, wie Fantasy-Leser sie von Tolkien, J.K. Rowling oder Cornelia Funke kennen. Sollten Sie diese Art von Magie in Ihrem Alltag gerade vermissen, dann habe ich genau das Richtige für Sie: "Der Name des Windes", ein exzeptionell intelligenter Fantasy-Roman von Patrick Rothfuss. ... Für mich ist "Der Name des Windes" die überzeugendste Fantasy seit Tolkiens "Der Herr der Ringe", Roman von Musik und Magie, der sich wie eine Kreuzung aus Bob Dylan und Jack Vance liest.
Also vertrauen Sie mir, ich weiß, was ich tue, und lesen Sie Patrick Rothfuss' "Der Name des Windes"









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