Lecker Mammut! von Henri Kermarrec erschienen bei Amigo

Lecker Mammut! Spielen?
Thema... als Neandertaler ist man auf der Suche nach Fleisch! Da sich aber jeder der Nächste ist, wird einem das gewonnene nicht von seinen Mitspielern gegönnt, so dass man aufmerksam bleiben muss – nicht, dass man am Ende seine ganze Beute verloren hat.
Grafik... ist von Barbara Spelger und gefällt mir ganz gut. Die Tiere sind witzig gezeichnet und sie sind eindeutig genug, um auch bei einem schnellen Blick über den Tisch richtig identifiziert zu werden.
Ausstattung... besteht aus etwa 50 Karten und einem großen Pappplättchen, welches eine Keule darstellen soll. Zum Aufpimpen kann man sich auch der tollen aufblasbaren Keule von AARGH!TECT bedienen – eine solche passt aber leider nicht in die kleine Box von LECKER MAMMUT!

Ablauf... nachdem alle Karten gleichmäßig und verdeckt an alle Mitspieler verteilt wurden, beginnt nun der Startspieler, diese nacheinander aufzudecken. Dabei werden die Karten gut sichtbar für alle in der Tischmitte verteilt. Sobald entweder dreimal das gleiche Tier oder aber dreimal der gleiche farbige Hintergrund zu sehen ist, müssen die Spieler auf die Keule hauen. Der Schnellste gewinnt nun alle diese Karten (also entweder dieser Tierart oder mit diesem Hintergrund) und bildet daraus einen Beutestapel. Der Clou daran ist, dass dieser Beutestapel weiterhin im Spiel ist. Die oberste Karte des Beutestapel wird genauso behandelt wie die anderen offen liegenden Karten. Und ist ein solcher Beutelstapel Teil einer anderen 3er-Kombination, so wandern auch die darunterliegenden Karten zu dem Spieler, der am schnellsten auf die Keule gehauen hat.
Erst spielt der Startspieler alle seine Karten aus. Dann ist der nächste Spieler an der Reihe usw. bis alle anfänglichen Karten ausgespielt wurden. Danach werden die erbeuteten Karten als Pluspunkte gewertet und eine neue Runde beginnt. Dabei werden so viele Runden gespielt, wie Mitspieler bei LECKER MAMMUT! mitmachen.
Die Chance auf einen Zweiteindruck... ist bei mir nicht sehr hoch. Ab einer gewissen Anzahl an offenen Karten wird es natürlich schwierig den Überblick zu behalten. Das ist so gewollt und soll lustig sein, ich empfand es eher als anstrengend. Irgendwann ist man an dem Punkt angelangt, an dem klar ist: die nächste Karte ist höchstwahrscheinlich eine auslösende Karte. Spätestens dann habe ich als Ausspieler aber verloren, weil ich es kaum schaffen kann, die Karte vernünftig abzulegen und dann auch noch auf die Keule zu hauen.
Das ganze Spielprinzip erinnert ein wenig an HALLI GALLI. Allerdings würde ich das im Zweifelsfall vorziehen, da dabei die Spielsituation mehr im Fluss ist. Durch das Addieren der Früchte auf gleichbleibender Kartenanzahl können immer neue überraschende Situationen entstehen. Bei HALLI GALLI ist dadurch auch der ausspielende Spieler nicht so benachteiligt wie bei LECKER MAMMUT! (zumal bei HALLI GALLI auch abwechselnd ausgespielt wird). Bei LECKER MAMMUT! spitzt sich die Situation eher zu – und insbesondere am Rundenende kann man dann als Ausspieler ziemlich in die Röhre schauen (gerade dann, wenn man bis dahin viele Beutestapel gewonnen hat). Durch die mehreren Runden gleicht sich das zwar auch wieder aus, allerdings ist es vom Gefühl etwas unbefriedigend. Der Vorteil gegenüber HALLI GALLI ist sicherlich, dass hier noch nicht addiert werden muss und somit auch jüngere Kinder mitspielen können. Denen würde ich dann aber eher HALLI GALLI JUNIOR empfehlen.
Ganz witzig bei LECKER MAMMUT! ist aber, dass durch eine Karte gleich zwei Beutefälle ausgelöst werden können (Tier UND Farbe). Wenn dann der Schnellste ohne Überlegen seinen Beutestapel zusammenstellt, kann unter Umständen sofort wieder auf die Keule gehauen werden. Leider sind solche witzigen Kettenreaktionen eher selten.
Wichtiger Hinweis: Dies ist ein Ersteindruck nach wenigen gespielten Partien! Sehr subjektiv und durchaus auch abhängig von Tageslaune, Mitspielern und sonstigen Einflüssen. Bei grundsätzlichem Interesse empfehle das Lesen "richtiger" Rezensionen oder noch besser: ausprobieren!
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