Drop it von Bernhard Lach und Uwe Rapp – erschienen im KOSMOS Verlag
Nein, ich habe nicht so lange mit diesem Beitrag gewartet, bis es draußen endlich mal wieder regnet. Zumal draußen glücklicherweise auch nur Regentropfen vom Himmel fallen und nicht so komische bunte Holzteile, wie sie eindrucksvoll auf dem Cover von DROP IT dargestellt sind.
Thema... gibt es keines, braucht es keines.
Gestaltung… wurde von der mir hoch geschätzten Fiore GmbH übernommen. Die hat auch bei DROP IT wieder gute Arbeit abgeliefert. Die ganze Aufmachung ist trotz aller Abstraktheit frisch und auffordernd. Die dabei verwendete Symbolik ist klar und eindeutig – was will man also mehr?

Ausstattung… wird geprägt von einem durchsichtigen Plastikschacht (mit Zahlen markierten Feldern auf der Oberfläche). Dieser Schacht ist leicht zusammengebaut und somit schnell einsatzbereit – aber nur dann, wenn zusätzlich auch der Sockel und die Seiten mit verschiedenen Einlegern bestückt wurden.
Um den Schacht im Spielverlauf zu füllen, stehen einige Holzscheiben in unterschiedlichen Formen parat – passenderweise in vier verschiedenen Farben. Diese vier Farben findet man auch bei den Jokerplättchen wieder sowie beim Zubehör für die separate Wertungstafel. Das ist kein Zufall, schließlich sind das die Spielerfarben.
Ablauf… ist simpel, aber nicht wirklich berechenbar. Nach und nach werden alle bunten Holzscheiben in den Schacht geworfen. Nach jedem Wurf wird überprüft, ob man Punkte erhält und wie viele. Die Frage des "ob" ist deswegen relevant, da man nur Punkte erhält wenn die aktuelle geworfene Scheibe...
- keine andere Scheiben der gleichen Form berührt.
- keine andere Scheiben der gleichen Farbe berührt.
- nicht den Schachtrand am Boden oder Seite in dem Bereich berührt, in dem die Form (oder als Variante die Farbe) abgebildet ist.
- nicht über den Schachtrand hinaus ragt.

Hat man all diese Voraussetzungen erfüllt, erhält man Punkte entsprechend der Ebene, in welcher sich der oberste Teil des Spielsteins befindet. Berührt man dann noch die Bonuskreise des Schachts, erhält man zusätzliche Punkte.
Zusätzlich gibt es noch ein paar Varianten, für die dann bspw. die Jokerplättchen benötigt werden. Durch die unterschiedlichen Einleger am Boden und den Seiten erreicht man ebenfalls eine kleine Varianz.
Das gefällt mir nicht so gut: Man darf sich nichts vor machen: der eigene Einfluss ist schon arg gering. Denn egal wie vorsichtig man die Scheiben in den Schacht fallen lässt, meist springt sie dann beim Auftreffen nochmals in die Höhe und bekommt dabei einen unberechenbaren Seitendrall. Erst dann landet sie auf den anderen Scheiben – und das meist an einer anderen Stelle, als vorher gedacht. Auch ist die "Basis" der anderen Scheiben nicht immer stabil. Denn die kommt gerne mal gehörig ins Rutschen, so dass sich ganz schnell neue Situationen einstellen. Das Ganze sorgt natürlich für schön viel (Schaden)Freude, wenn es (nicht) perfekt klappt. Das klingt jetzt negativer, als ich es meine. Denn genau das bringt die Emotionen an den Tisch. Aber die Kategorisierung "Geschicklichkeitsspiel" finde ich nicht wirklich passend, da der eigene Einfluss (bzw. das eigene Geschick) kaum ins Gewicht fällt.

Dann fällt auf, dass der Schacht doch um einiges breiter ist als die Holzscheiben. Wahrscheinlich ist das so gewollt, damit nicht unglücklich irgendwelche Scheiben im Schacht stecken bleiben. Allerdings kommt es dann manchmal auch vor, dass sich die Scheiben untereinander seltsam verkeilen, was die ganze Vorplanung noch unberechenbarer macht. Es ist jedoch nie vorgekommen, dass sich die Scheiben nun so verkeilt haben, dass da welche dauerhaft stecken geblieben wären.
Systembedingt müssen immer alle Scheiben für eine Partie verwendet werden. Das bedeutet aber auch, dass im 3‑Personen-Spiel eine Art neutrale Farbe im Spiel ist (im 2‑Personen-Spiel benutzt jeder zwei Farben). Die Scheiben dieser neutralen Farbe werden dann gleichmäßig unter den Mitspielern aufgeteilt – wobei das aufgrund der vorhandenen Stückelung keine komplett gleichen Sets hervorbringt. Hier kann jetzt vor allem bei ehrgeizigen Kindern Tür und Tor zu ellenlangen Diskussion geöffnet werden, ob nicht die eine Scheibenkombination besser ist als die andere. Kurzum: irgendwie ist das unglücklich. Ich wüsste aber auch nicht, wie man das besser lösen sollte. Denn man benötigt nun einmal alle Scheiben, damit der Schacht vernünftig gefüllt wird.
Das gefällt mir gut: DROP IT ist das perfekte Überbrückungsspiel. Man hat noch 10–15 Minuten Zeit (oder es ist bspw. Regenpause) und schon kann man eins-zwei Partien zocken. Schnell aufgebaut und verstanden! So ist die Einstiegshürde gleich null. Natürlich gibt es cleverere Züge als andere – aber gut gedacht, ist nicht gleich gut umgesetzt. Deswegen haben Erwachsene auch nicht unbedingt Vorteile gegenüber Kindern und somit können hier wirklich alle Generationen zusammen (aber auch unter sich) spielen. Mithilfe der Spielvarianten kann man zudem noch recht gut skalieren. Die Jüngsten bekommen bspw. noch Jokerplättchen an die Hand, die die Älteren nicht mehr zur Verfügung haben.
Bei DROP IT stehen ganz klar die Emotionen im Vordergrund. Glück schlägt vermeintliche Geschicklichkeit. Dabei geht es immer um die Fragen: Geht mein Plan auf? Landet die Scheibe wirklich dort, wo ich sie hin haben will? Berührt mein Quadrat nun ein anderes oder nicht? Nimmt man dabei DROP IT nicht all zu ernst, dann wird gelacht, gestaunt und im besten Sinne zusammen Zeit verbracht. Gestaunt übrigens deswegen, da manchmal einfach verrückte Sachen passieren. Mal kracht der ganze Unterbau zusammen, mal berühren sich die Scheiben ganz knapp eben nicht.
Dabei ist das Material eine große Hilfe. Denn wir hatten eigentlich nie uneindeutige Situationen und es war immer recht schnell geklärt, ob es nun Punkte gibt oder nicht. Zusätzlich macht das Material einen wertigen und stabilen Eindruck. Positiv ist weiter zu erwähnen, dass der Schacht problemlos von Kindern alleine aufgebaut werden kann. So muss kein Erwachsener in der Nähe sein.

Fazit: Hätte es DROP IT in meiner Schulzeit schon gegeben, es wäre wohl eines der meist gespielten Spiele in der Schule gewesen. In meinen Augen passt es nämlich ziemlich genau zu den Anforderungen von Betreuungseinrichtungen an Spielen. Es grenzt keine Gruppe aus und kann mit mehreren Altersstufen gespielt werden. Dabei ist es genauso schnell aufgebaut wie auch gespielt. Natürlich ist der Reiz dabei nicht von all zu großer Dauer, da der Einfluss doch recht gering ist. Aber bei einer schnellen Partie zwischendurch ist eigentlich immer jeder mit dabei.
Titel | Drop it |
Autor | Bernhard Lach und Uwe Rapp |
Gestaltung | Fiore GmbH |
Dauer | ca. 10 Minuten |
Spieleranzahl | 2 bis 4 Spieler |
Zielgruppe | Überbrückungsspieler |
Verlag | KOSMOS |
Jahr | 2018 |
Ich bedanke mich bei KOSMOS für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars. Ich bin mir sicher, dass durch diese Bereitstellung meine Meinung nicht beeinflusst wurde. Die Besprechung spiegelt meine gemachte Erfahrung wider.
Hallo, ich finde das Spiel drop it ja ganz in Ordnung. Leider ist die Verarbeitung das letzte. Endweder ist die Spalte zu Breite oder die Holzteile zu schmal. Die Teile fallen nicht Übereinander sondern sehr oft nebeneinander. So kommt es immer vor das man die Steine mit ein Haken raus holen muß. Sie verklemmen sich sehr oft. Leider sind auch die Bonus Punkte schlecht zu sehen. Ich würde mich freuen über eine Überarbeitung von diesen Spielbrett.