Viticulture – Besuch aus dem Rheingau von Tido Lorenz und Jamey Stegmaier – erschienen bei Feuerland Spiele
Sodele, die kleine Weihnachtspause ist vorbei. Meine kurze Internetabstinenz hat ganz gut getan, so dass ich mich nun wieder mit vollem Elan dem Blog widmen kann. Schließlich wartet bald auch schon wieder ein neues Highlight mit der Spielwarenmesse in Nürnberg auf mich. Doch bevor ich schon wieder abschweife, ein kurzer Blick zurück zu den Weihnachtstagen. Denn an diesen hatte ich familienbedingt BESUCH AUS DEM RHEINGAU.
Thema... wieder geht es um Weinbau, schließlich ist BESUCH AUS DEM RHEINGAU eine kleine Erweiterung zu VITICULTURE. Weiterhin gilt es, Reben anzubauen, diese zu ernten und den gekelterten Wein zu vermarkten. Nun kommen aber andere Besucher ins Spiel. Diese haben weniger den schnöden Siegpunkt-Mammon im Sinn, sondern interessieren sich mehr für das Handwerk im Weinbau.
Illustrationen… sind hauptsächlich von Beth Sobel und ein wenig von Claus Stephan. Wie ich zu dieser Annahme bezüglich der Aufteilung komme? An den ursprünglichen Illustrationen der Besucherkarten von Beth Sobel wurde nichts verändert. Lediglich die Bezeichnungen und die Funktionen wurden angepasst. Um aber die neuen Karten auf den ersten Blick von den Original-Karten unterscheiden zu können, haben die Karten jedoch eine neue Rückseite verpasst bekommen. Nun sehen wir Vater Rhein sanft durch die Natur fließen.
Ausstattung… ist minimalistisch. In der kleinen Box liegen 80 Karten. Diese ersetzen die bestehenden Sommer- und Winterbesucher-Karten aus dem Grundspiel (wobei jeweils zwei Besucher auch für die Tuscany-Erweiterung gedacht sind).
Ablauf… anstatt der bisherigen Besucher-Karten kommt nun der BESUCH AUS DEM RHEINGAU ins Spiel. Ansonsten ändert sich nix (außer aus Raider wird Twix).
Das gefällt mir nicht so gut: Mir ist schon klar, warum die original Besucher-Illustrationen nicht verändert wurden. Es ist schon ein großer Kostenpunkt, 80 Karten neu illustrieren zu lassen. Allerdings ist es in meinen Augen auch verschenktes Potenzial. Hier wäre so viel mehr möglich gewesen! Ich denke da nur an die vielen verschiedenen AGRICOLA-Decks. In meinen kühnsten Träumen hätte ich mir für eine Neugestaltung Michael Apitz als neuen Illustratoren gewünscht. Dieser hätte dann in bekannter Art und Weise berühmte Persönlichkeiten entsprechend karikieren können (jeder im Rheingau kennt seine Karl-Comics).
Das gefällt mir gut: Bei VITICULTURE hat man öfters das unbefriedigende Gefühl, dass das Spiel in dem Moment endet, in dem gerade alles in Schwung gekommen ist. Die Maschinerie ist aufgebaut, ab jetzt kann alles flutschen und – peng! – da beendet ein Mitspieler die Partie. Hauptsächlich dadurch, dass dieser siegpunktträchtige Besucherkarten aus seiner Hand zauberte. Durch die neuen Karten aus BESUCH AUS DEM RHEINGAU kommt dieses Gefühl so nicht mehr auf. Denn die Karten sind nun eher hilfreich, den Weinbau bzw. die notwendige Infrastruktur anzukurbeln. Es können kaum noch Siegpunkte über die Karten erzeugt werden. Somit erhält VITICULTURE einen deutlicheren Fokus auf den Weinbau und die Erfüllung der Aufträge – was dem Spiel meiner Meinung nach sehr gut tut.
Die kleine Box dieser Erweiterung lässt sich übrigens perfekt für eine andere Nutzung verwenden. In dieser bewahre ich nun nämlich die Metall-Münzen für VITICULTURE auf.
Fazit: Natürlich bin ich als Rheingau-affiner Mensch bei dieser Mini-Erweiterung vorbelastet. Aber unabhängig von meiner Biografie gefällt mir der neue Fokus wesentlich besser, so dass wir in letzter Zeit VITICULTURE nur noch mit diesen neuen Besucherkarten gespielt haben. Warum? Mit diesen Besuchern fühlt sich dieses tolle Spiel noch ein wenig runder an.
Titel | Viticulture – Besuch aus dem Rheingau |
Autor | Tido Lorenz und Jamey Stegmaier |
Illustrationen | Beth Sobel und Claus Stephan |
Dauer | 60 – 90 Minuten |
Spieleranzahl | 2 bis 6 Spieler |
Zielgruppe | Thema suchende Kennerspieler |
Verlag | Feuerland Spiele |
Jahr | 2018 |
Kommentar hinzufügen