05–2025: Fadista Maria (aus House of Fado)
Was so ein kleines "n" alles ausmacht. Eben noch Doppelagentin, nun Fadista. Eigentlich hatte ich in der Box von HOUSE OF FADO eine Sängerin erwartet, die Amália heißt. Aber vielleicht ist dieser Name im Kontext von Fado auch zu groß und mit Maria wurde ein größerer Spielraum der Deutung gegeben. Denn Marias gibt es viele – nicht nur im Fado. So könnte sich "meine" Maria z.B. auf Maria Severa beziehen.
"Stolz und anmutig, klar und kraftvoll, das Leben bejahend, den Schmerz fühlend – Maria erzählt mithilfe des Fado vom Leben. Vom Leben in Armut, vom Leben im Scheinwerferlicht, von der Last des Lebens, von der Lust des Lebens. Fado ist Leben, Maria ist Fado."
HOUSE OF FADO soll eine Vereinfachung von THE GALLERIST sein. Ich schreibe das bewusst so schwammig, da ich bisher THE GALLERIST noch nicht gespielt habe. Dabei soll der Worker-Placement-Schubs-Mechanismus ähnlich sein, ebenso das Präsentieren von berühmten Persönlichkeiten. Im Spiel selbst managen wir ein Fado-Restaurant. Wir engagieren Musik und Musikerinnen, sorgen für Publikum und schreiben nebenbei noch neue Fado-Lieder. Zusätzlich überlegen wir uns, ob wir in eine mehr oder weniger unabhängige Kritik investieren. Das hilft dem Renommee schon sehr (und damit auch den Einnahmen), ist aber mit einem Zeitverlust verbunden, der bei diesem durchaus schnellen Spiel gut bedacht sein will. An HOUSE OF FADO gefällt mir vor allem das Themensetting sowie die überragenden Illustrationen von Marina Costa. Ich finde mich in Lissabon wieder, was aufgrund der Entfernung real leider zu selten der Fall ist. Vom Spielreiz bin ich mir aktuell noch nicht so ganz sicher, wie ich HOUSE OF FADO einordnen soll. Die dauernden Unterbrechungen für die Schubs-Belohnungen bremsen den Rhythmus doch arg aus und das Ende kann teilweise sehr schnell eintreten. Zusätzlich habe ich aktuell noch das Gefühl, dass auf keinen Fall der Aspekt des Liederkomponierens vernachlässigt werden sollte, was die Freiheit der Entscheidungen erheblich einbremst. Auf der anderen Seite habe ich zumindest dauernd kleine Entscheidungen zu treffen und dabei kann ich mich auch nicht wirklich wiederholen. Das Material überzeugt ebenfalls und das Thema – seufz – ist nun einmal betörend.
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