Pünktlich zu Silvester nun meine Top-Liste für Partyspiele. Ich selbst werde eher im kleinen Kreis feiern, so dass wir wohl nicht auf eines der darin aufgeführten Spiele zurück greifen werden. Aber wer noch einen kurzfristigen Tipp benötigt, der ist nun hoffentlich gut beraten. Aufgeführt sind Spiele, bei denen die Spieleranzahl nicht festgelegt ist, bei denen gerne mal viel gelacht wird und die über ein sehr einfaches Regelwerk verfügen. Kurz: Partyspiele!
- STILLE POST – EXTREM erschienen bei Goliath
- LIGRETTO erschienen bei Schmidt Spiele
- TABU erschienen bei Hasbro
- TICK TACK BUMM PARTYEDITION von Los Rodriguez erschienen bei Piatnik
- PERSONALITY von Kramer, Grunau und Raggan erschienen bei Ravensburger
STILLE POST – EXTREM war dank Sarah Kestering (deren toller Blog spielenswert leider nicht mehr aktiv ist – und auch nicht als Archiv noch abrufbar ist) mal ein Geheimtipp. Dann hat es (ausgerechnet) Goliath Toys nach Deutschland gebracht. Ich behaupte mal ganz dreist, hätte es ein größerer Verlag veröffentlicht, wäre es wohl noch bekannter. Denn das Spiel hat einfach alles, was ein gutes Partyspiel ausmacht. Wie beim Klassiker STILLE POST müssen Begriffe an den Nachbarn weitergegeben werden. Nun wird aber nichts ins Ohr geflüstert, sondern es muss der Begriff gezeichnet werden. Der linke Nachbar schaut sich das Bild an und schreibt den Begriff auf, den dieser meint zu erkennen. Dieser Begriff wird nun an den nächsten Nachbarn weitergeben, der diesen wiederum zeichnen muss. Und so weiter und so weiter. Natürlich klappt das nicht immer perfekt – was ja den Spaß daran ausmacht. Das Schöne am Spiel ist, dass man kein Zeichenkünstler sein muss, sondern auch mit funktionalen Skizzen Spaß haben kann (ich bin Ingenieur und kein Architekt). Und so wird bspw. aus einem Bergsteiger die Jesus-Statue in Rio oder aus einem Kombi ein Sarg.
LIGRETTO ist Hektik pur. Eigentlich ist es ganz einfach, da man lediglich ein paar Karten aus seiner Hand in die Mitte ablegen muss. Problem daran ist, dass man damit nicht alleine ist, sondern dass die Mitspieler das auch versuchen – und die gleichen Ablagestapel benutzen wollen. Bei LIGRETTO darf man eigentlich keine langen Fingernägel besitzen, denn es geht meist wild her und nicht alle Spiele verlaufen verletzungsfrei. 🙂 Schön ist auch die Würfeladaption von LIGRETTO.
TABU ist wohl DER Wort-Klassiker in WGs und Jugendräumen. Ich weigere mich, hier den Spielverlauf auch nur anzureißen, denn wer bitte schön kennt TABU nicht? In der Jugendzeit habe ich TABU wirklich exzessiv gespielt. Aber an die Mädels in der Gruppe kamen wir nie ran. Die haben es sogar geschafft, ganz ohne Worte Begriffe zu erklären (es reichten verschieden betonte ähhs). Mittlerweile ist es spaßig, die alten Editionen auszupacken. Denn mit manchen Begriffen oder Namen ist man definitiv nicht mehr vertraut. Wahrscheinlich würde mir diese Unwissenheit aber mit der ganz aktuellen Version noch viel öfter so ergehen.
TICK TACK BUMM PARTYEDITION ist ebenfalls ein Wortspiel. Clou daran ist eine kleine tickende Bombe, die immer reihum weitergegeben wird und irgendwann geräuschsvoll ein Explosion imitiert. Wer nun die Bombe in der Hand hält, bekommt "Minuspunkte" – was es natürlich zu vermeiden gilt. Also versucht man, ganz schnell die Bombe weiterzugeben. Das darf man aber nur, wenn man der Aufgabe entsprechende Begriffe nennt. Klingt in der Theorie einfacher als es in der Praxis ist. Denn dieses dauernde Ticken der Bombe macht einen nicht gerade schneller im Kopf.
PERSONALITY ist eigentlich kein echtes Partyspiel, macht aber trotzdem auch in größeren Runden viel Spaß. Ziel ist es, die Selbsteinschätzung der Mitspieler zu bestimmten Themen richtig zu erraten. Am schönsten finde ich die Abfrage, wie sehr der Mitspieler einer provokanten Aussagen zustimmt oder auch nicht. Aber auch die Ausprägungen von Charaktereigenschaften müssen eingeschätzt werden. Im Endeffekt geben die Mitspieler einiges über ihre Persönlichkeit preis. Meist ist das zwar harmlos, gibt aber auch Raum für interessante Diskussionen. Mit Mitspielern, die Sachen zu persönlich nehmen, sollte man PERSONALITY aber lieber nicht spielen. Denn manchmal liegt man erstaunlich weit daneben.
Gerne spiele ich in größeren Gruppen auch LINQ. Allerdings ist das in meinen Augen zu ruhig und nachdenklich, um es als Partyspiel zu deklarieren. Außerdem gibt es dann noch die Gruppe von Spielen, in denen Sachen zugeordnet werden müssen – Bespiele dafür sind DIXIT, GIFT TRAP oder ÄPFEL ZU ÄPFELN. Für diese Gruppe mache ich bestimmt mal eine eigene Liste.
NACHTRAG: So eine Liste kann natürlich nie aktuell bleiben. Trotzdem möchte ich noch ein Nachtrag hinzufügen. Denn wenn der Begriff "Party" schon im Titel auftaucht und mich das Spiel auch in größeren Gruppen überzeugt hat, dann verdient es auch eine besondere Aufmerksamkeit. Die Rede ist von PARTY BUGS von Martino Chiacchiera (erschienen bei Abacusspiele). Dort tanzen nicht nur kostümierte Kakerlaken, sondern es ist auch ein lustiges Kartenspiel für größere Runden.
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