zuletzt gelesen: Hölleluja! von Stefan Kretzschmar (mit Nils Weber)
Lange her, dass ich in dieser Kategorie etwas geschrieben habe. Das lag jetzt aber nicht daran, dass HÖLLELUJA! einer dieser dicken Schinken ist, für die man ewig braucht (ich blicke mal über die Schulter auf die Barock-Triologie von Stephenson). Nein, vielmehr fehlt mir aktuell die Muse, um abends noch etwas zu lesen. Wenn ich wirklich mal die Ruhe dazu hätte, möchte ich lieber komplett meinen Kopf abschalten und zocke dann lieber an der Playstation. Aber das ist eine gute Überleitung zur Stefan Kretzschmar. Dieser hat nämlich vor einiger Zeit zurecht angemerkt, dass wenn er etwas im internationalen Handball zu entscheiden hätte, er ganz viel Geld für ein gutes Playsi-Spiel ausgeben würde, weil man nur so die Jugend wirklich erreichen würde. Da hat er meiner Meinung nach nicht Unrecht.
Genau für solche aus dem Leben abgeleiteten Meinungen ist Stefan Kretzschmar bekannt. Er ist wohl nach Heiner Brand der bekannteste deutsche Handballer. Natürlich habe ich in meinen Anfangsjahren gebannt seine Karriere verfolgt, auch wenn mir dieser orangefarbene Sonderball eines Mitspielers mit seinem Konterfei überhaupt nicht gefallen hat. Mit entsprechender Neugierde habe ich nun HÖLLELUJA! gelesen. Zwischenzeitlich hatte es zwar seine Längen, aber insgesamt bleibt es empfehlenswert. Einerseits hinterfragt er durchaus kritisch den Handball, andererseits gibt er viele Anekdoten seiner Karriere zum Besten.
Dieser Mix ist teilweise etwas anstrengend, weil man das Gefühl hat, dass er sich nicht ganz entscheiden kann, was er mit diesem Buch bezwecken will. Allerdings passt dieses leicht Chaotische auch ganz gut zu ihm. Ohnehin findet er immer wieder die Kurve und spricht auch sehr persönliche Dinge klar und schonungslos zu sich selbst an. Die aufgeschriebene Sprache ist mir manchmal zu sehr an seinen Sprechstil angelehnt, aber auch darüber kann ich hinwegsehen. Wahrscheinlich entfaltet damit aber HÖLLELUJA! als Hörbuch noch mehr Wirkung.









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