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Nun schreibt Marc-Uwe Kling auch noch Krimis. Auf VIEWS bin ich durch eine Folge seiner sehr hörenswerten Podcast-Reihe Schreiben & Schreddern aufmerksam geworden. Allerdings bleibt er sich in gewisser Weise treu. Denn auch wenn das Thema eher erschreckend ist, so lockert meist eine Brise Humor das Gelesene auf. Bis auf das Ende, das leider unnötig brutal endet und etwas mit der vorher vorgetragenen Leichtigkeit bricht. Wahrscheinlich wollte uns der Autor nicht beschwingt in die Nacht hinaus lassen, aber ein wenig weniger heftig hätte meiner Meinung nach auch ausgereicht.
Die Handlung beginnt klassisch. Ein 16-jähriges Mädchen verschwindet spurlos. Drei Tage später taucht sie in einem verstörend brutalen Video wieder auf, welches in atemberaubendem Tempo viral geht. Nun soll das BKA in kürzester Zeit das Mädchen finden und die Täter identifizieren. Allerdings gesteht die Öffentlichkeit keine Zeit zu. Recht schnell eskalieren erste Demonstrationen in deutschen Städten. Eine rechtsradikale Gruppierung namens "Aktiver Heimatschutz" gewinnt rasant an Zulauf. Und alles geht viral! Allerdings zeigt sich schnell ein aktuelles Problem: was ist echt und was ist Fake?
Marc-Uwe Kling zeigt in diesem Szenario erschreckend, wie sehr vermeintliche Wahrheiten verschwimmen, wenn KI-Generatoren dafür sorgen, dass alles auf den ersten Blick echt und glaubwürdig aussieht. Und wer nimmt sich noch die Zeit genauer hinzuschauen, wenn die Empärungswellen durch die Medien schwappen?
So spannend und aktuell das Thema ist, so gerne hätte ich mir noch etwas ausgefeiltere Charaktere gewünscht. Dieses kommen leider etwas holzschnitzartig daher und Tiefe vermissen. Vielleicht hätte er sich in seinem Podcast einen anderen Autoren als Sebastian Fitzek einladen sollen.
Es ist ein Stefan. Mal wieder. Yasira sitzt an einem verregneten Herbstabend im Hard Rock Café am Ku'damm, und ihr gegenüber hockt ein Stefan. Ihr Date. Tinder natürlich.
Marc-Uwe Kling – Views, S. 5 (E‑Book)









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