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Empfehlung: Scout

Scout von Kei Kajino – erschienen bei Oink Games

Scout - Box
Bild: Oink Games

Ich hat­te da neu­lich einen komi­schen Traum, in dem in einer Pup­pen­show ein Spiel vor­ge­stellt wur­de. Das war pas­sen­der­wei­se SCOUT. Ich ver­su­che mal den Traum zu rekonstruieren...

Applaus, Applaus, Applaus für das neu­es­te Spiel aus dem Hau­se Oink Games. Deren Wer­ke sind mir so schön sym­pa­thisch, da dort meist ver­rück­te Ideen umge­setzt wer­den. Pas­sen also super hier zu uns. Die trau­en sich näm­lich was und machen nichts von der Stan­ge. Außer­dem sind deren Spie­le nicht nur schnö­de Kar­ten­bo­xen mit Inhalt, son­dern ech­te Design-Stü­cke. Aller­dings könn­ten die etwas grü­ner sein. Egal. Heu­te bege­ben wir uns mit SCOUT in die Welt des Zirkus!

Hast du das gehört, Stat­ler? Zir­kus soll das The­ma sein! Hast du davon was beim Spie­len mitbekommen?

Nee, Wal­dorf, nix kam davon an. Obwohl, auf den Kar­ten ganz vie­le Namen stan­den. Und ver­steckt auch was von Kano­nen, Jon­gla­ge und Clowns.

Wich­tig sind doch nur die Zah­len­wer­te. Aber die konn­ten sich nicht auf wel­che eini­gen und haben des­we­gen ein­fach auf jeder Kar­te zwei unter­schied­li­che gedruckt.

Das hät­te sich mal in mei­ner Jugend jemand erlau­ben dür­fen. Jeden­falls muss man sich am Anfang einer Run­de ent­schei­den, mit wel­cher Sei­te man spie­len. Da dreht man dau­ernd die Kar­ten und ver­zwei­felt, weil auf bei­den Sei­ten nichts pas­sen will.

Smør­re­karts, Smør­re­karts, røm, pøm, pøm, pøm!

Ach Leu­te, SCOUT ist echt total toll! SCOUT ist ein Stich­spiel und man ver­sucht als ers­tes sei­ne Kar­ten los­zu­wer­den, denn am Ende sind Kar­ten auf der Hand Minus­punk­te. Man hät­te das Spiel also auch L.A.M.A. nen­nen kön­nen, aber die­ses ver­rück­te Ding war ja schon neu­lich hier in der Show. Plus­punk­te bekommt man übri­gens, wenn man ande­re Kar­ten sticht, denn die­se sam­melt man dann ein­fach. Für die­ses Ste­chen muss man nur höhe­re Kom­bi­na­tio­nen aus­spie­len. Also auf eine 3−4−5 dann bspw. eine 5−6−7 oder gleich eine 2er-Dril­ling oder eine 4er-Straße.

Wenn das nur so ein­fach wäre. Denn die­se Stra­ßen müs­sen auch in auf- oder abstei­gen­der Form genau­so auf der Hand sein. Nix da mit 7−9−8 – bei so etwas sind man dann alt aus.

Du siehst immer alt aus! Aber du hast schon recht, es ist gar nicht so ein­fach, sol­che Kom­bi­na­tio­nen auf der Hand zu haben.

Zum Glück darf man aber aus der bestehen­den Aus­la­ge klau­en. Dabei darf man sich dann eine der äuße­ren Kar­ten nehmen.

Dumm nur, dass die­ses Neh­men mit einem Plus­punkt für die Per­son belohnt wird, die die­se star­ke Kom­bi­na­ti­on aus­ge­spielt hat.

Dafür kann man die auf­ge­nom­me­ne Kar­te aber dre­hen und wen­den wie man will und opti­mal in die eige­ne Hand einbauen.

Außer­dem wird die Kom­bi­na­ti­on auto­ma­tisch schwä­cher, so dass selbst du dann wie­der drü­ber kom­men kannst.

Mi, mi, mi??!

Leu­te, hört mir doch mal zu! SCOUT ist echt toll. Das erin­nert zwar krass an KRASS KARIERT, ist aber trotz­dem eigen­stän­dig genug, um hier heu­te auf­tre­ten zu dür­fen. Ich bin mal gespannt, wie vie­le Leu­te gleich hin­ter dem Vor­hang ste­hen. Für das ers­te Mal emp­feh­le ich min­des­tens vier Köp­fe, bes­ser viel­leicht noch fünf. Mit drei Leu­ten ist es schon etwas spe­zi­ell und bedarf ein wenig mehr Erfahrung.

Dabei ist noch eine Regel für zwei Leu­te genannt. Die braucht aber kein Mensch!

So wie dich! Außer­dem soll­te man nicht dem Typus der Links­fä­che­re­rei ange­hö­ren. Denn dann erkennt man kei­ne Kar­ten­wer­te. Man muss sich schon dem Druck des Estab­lish­ment beu­gen und immer nach rechts fächern.

Immer die­ses Estab­lish­ment. In wel­cher Welt leben wir denn?

Aber das Ding macht schon eine Men­ge Spaß – muss ich zuge­ben. Aller­dings hät­te die deut­sche Anlei­tung noch etwas ver­ständ­li­cher sein kön­nen. Dabei stört vor allem das auf­ge­setz­te Voka­bu­lar durch die Themeneinbindung.

Aber wenn selbst das Tier das Spiel ver­steht, kann die Anlei­tung nicht so schlimm sein.

Nee, ist sie auch nicht. Nur an der ein oder ande­ren Stel­le etwas schwammig.

Damit kennt sich unse­re all­seits gelieb­te Miss Pig­gy ja aus.

Wo ist die eigent­lich? Fliegt die wie­der im Welt­raum herum?

So, jetzt sei mal lei­se. Gleich geht es los. Gon­zo hat schon sei­ne Trom­pe­te bereit.

Also Leu­te! Es folgt nun SCOUT, unse­re aktu­el­le Emp­feh­lung im Kar­ten­spiel­be­reich! Es ist abso­lut rund und ver­eint das Bes­te aus Spie­len wie KRASS KARIERT und ABLUXXEN. Es kommt ohne Son­der­kar­ten oder sons­ti­gem Gedöns aus und bezieht sei­ne Span­nung aus dem einer­seits schnel­len Abspie­len von Kar­ten und der Hoff­nung, genug Zeit zu haben, eine so star­ke Kom­bi­na­ti­on auf­zu­bau­en, bei der alle ande­ren pas­sen müs­sen. Das ist ein stän­di­ges Abwä­gen, Bib­bern und Hof­fen. Vor­hang auf! Applaus, Applaus, Applaus...

Scout - Übersicht
Will­kom­men zu SCOUT!
TitelScout
AutorKei Kaji­no
Art­workJun Sasa­ki und Rie Komatsuzaki
Dau­er20 Minu­ten
Per­so­nen­an­zahl(2) 3 bis 5 Personen
Ziel­grup­pesti­cheln­de Familienspielrunden
Ver­lagOink Games
Jahr2021

2 Kommentare

    • Ent­schul­di­ge die "Flap­sig­keit" die­ses klei­nen Text-Expe­ri­ments. Dabei sind bestimmt noch eini­ge ande­re Fein­hei­ten auf der Stre­cke geblieben.

      Die Zwei-Per­so­nen-Vari­an­te ver­än­dert zwangs­läu­fig durch zusätz­li­che Regeln den Ablauf. Die­se Regel­än­de­run­gen erge­ben Sinn und dadurch ist das Spiel tat­säch­lich auch pro­blem­los zu zweit spiel­bar. Aller­dings ver­än­dern die­se Anpas­sun­gen in mei­nen Augen zu sehr den eige­nen Cha­rak­ter von SCOUT. Eine sol­che 2er-Par­tie fühlt sich für mich deut­lich anders an als die Mehr­per­so­nen-Run­den. Die Rück­mel­dun­gen dazu sind aber sehr unter­schied­lich. Man­che mögen die­sen neu­en Cha­rak­ter, mir gefällt er dahin­ge­gen nicht. Somit ist die Aus­sa­ge von Stat­ler ganz sicher maß­los über­trie­ben – aber die­se Pup­pe fiel ja öfters mit pole­mi­schen Ein­schü­ben auf.