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Axio von Reiner Knizia erschienen bei Pegasus Spiele

Axio - Box
Foto: Pega­sus Spiele

Man­che Spie­le und deren Titel sind so geni­al, dass es schwie­rig ist, die­se Mess­lat­te noch zu top­pen. Nichts­des­to­trotz darf man sich natür­lich ger­ne dar­an ver­su­chen. Aller­dings lässt mich AXIO ein wenig die Ach­seln zucken? Was soll mir die­ses Wort sagen? Die ein­zi­ge Bedeu­tung die ich dafür gefun­den habe ist, dass Axio der zoo­lo­gi­sche Begriff der Ohr­eu­le sein soll. EINFACH GENIAL ist die­ser Titel somit schon ein­mal nicht.

The­ma... gibt es nicht und braucht es auch nicht. AXIO ist ein abs­trak­tes Lege­spiel – und will auch nichts ande­res sein. Auch wenn Pyra­mi­den im Spiel sein, so ist damit ledig­lich deren geo­me­tri­sche Form gemeint und nicht irgend­wel­che Bau­wer­ke in bestimm­ten Wüs­ten.

AXIO ist dabei die Wei­ter­ent­wick­lung des Kni­zia-Best­sel­lers EINFACH GENIAL. Auch das kam ohne The­ma daher, hat aber über die Jah­re die Leu­te begeistert.

Illus­tra­tio­nen... stam­men von Claus Ste­phan und sind ent­spre­chend der vor­han­de­nen Nicht-The­ma­tik nüch­tern. Das ist aber über­haupt nicht abwer­tend gemeint. Die Sym­bo­le sind klar zu erken­nen und der Schwarz-Weiß-Kon­trast ist gefäl­lig. Es gab bestimmt schon schwie­ri­ge­re Auf­ga­ben an einen Illus­tra­tor. Aber auch die­ser vorliegend0en hat sich Claus Ste­phan seri­ös gestellt – und bestanden.

Axio - Auswahl
Pap­pe statt Plas­tik – Nach­hal­tig­keit oder Kostenreduzierung?

Aus­stat­tung... neben 100 Domi­no-arti­gen Pappplätt­chen sind noch ein Spiel­plan, vier Wer­tungs­ta­feln (mit ent­spre­chen­den Wer­tungs­stei­nen), vier Abla­ge­bänk­chen, ein Stoff­beu­tel sowie 20 klei­ne Plas­tik­py­ra­mi­den in der Box.

Der zwangs­läu­fi­ge Ver­gleich mit EINFACH GENIAL zeigt schon deut­li­che Unter­schie­de. Abge­se­hen von der redu­zier­ten Form der Lege­tei­le, ist auch die Hap­tik eine deut­lich ande­re. Hat­te man bis­her sehr anspre­chen­de Plas­tik­tei­le in der Hand, sind nun die Lege­plätt­chen aus beschich­te­ter Pap­pe, die teil­wei­se etwas ungüns­tig spie­geln. Auch die Wer­tungs­ta­feln sind nun ein­fa­cher gehal­ten. Alles fühlt sich etwas bil­li­ger an – was es ja auch fak­tisch ist und sich im Ver­kaufs­preis widerspiegelt.

Axio - Spielbrett
nur noch drei Rich­tun­gen sind bei der Wer­tung zu beachten

Ablauf... ist von EINFACH GENIAL bekannt. Aus einer eige­nen Aus­wahl von Plätt­chen legt man eines auf den Spiel­plan und wer­tet dann die­ses in Abhän­gig­keit von glei­chen Sym­bo­len in der Nach­bar­schaft. Da nun die Plätt­chen recht­eckig sind, sind nur noch drei Rich­tun­gen zu beach­ten (bei EINFACH GENIAL waren es derer fünf). Das macht es wesent­lich ein­fa­cher, den Über­blick zu behalten.

Außer­dem kön­nen zusätz­lich am Ende des Zuges noch Pyra­mi­den gelegt wer­den, mit denen man wei­te­re Punk­te hin­zu­ge­winnt. Pyra­mi­den wer­den gelegt, wenn ein ein­zel­nes lee­res Abla­ge­feld auf dem Spiel­plan ent­steht (in das eben kein wei­te­res Plätt­chen gelegt wer­den könnte).

Die erhal­te­nen Punk­te pro Far­be / Sym­bol wer­den auf der Wer­tungs­ta­fel fest­ge­hal­ten. Gelingt es einem, eine Far­be bis zum Ende zu brin­gen, erhält man einen Bonus­zug. Am Spie­len­de ist die jeweils nied­rigs­te Punkt­zahl der Wer­tungs­stei­ne maß­ge­bend. Typisch Kni­zia und ein­fach genial.

Axio - Wertung
jetzt nur nicht gegen die Wer­tungs­ta­fel stoßen...

Die Chan­ce auf einen Zweit­ein­druck... wäre wesent­lich höher, wenn die Hap­tik der ein­zel­nen Kom­po­nen­ten anspre­chen­der wäre. Denn im direk­ten Ver­gleich zu mei­ner Aus­ga­be von EINFACH GENIAL fällt AXIO in die­ser Dis­zi­plin deut­lich ab. Es macht ein­fach weni­ger Spaß mit dem Spiel­ma­te­ri­al von AXIO zu spie­len. Natür­lich kann ich nach­voll­zie­hen, dass Pega­sus sich über die­sen Weg ein wenig abgren­zen will und vor allem auch ein kos­ten­güns­ti­ge­res Spiel anbie­ten kann. Aller­dings erreicht man damit viel­leicht Neu­lin­ge, aber nicht die Fan­ba­se von EINFACH GENIAL.

Spie­le­risch ist AXIO etwas ein­fa­cher als EINFACH GENIAL. Nun hat man nur noch fünf statt bis­her sechs Farb­sym­bo­le und muss auch nur noch drei Rich­tun­gen statt fünf abhan­deln. Das macht es Ein­stei­gern leich­ter. Auch die Pyra­mi­den sind ein net­tes Fea­ture. Bis­her hat man Lücken vor allem im Spiel zu zweit genutzt, um ein­mal öfters am Zug gewe­sen zu sein. Nun kann man über geziel­tes Bau­en der Pyra­mi­den einer­seits gro­ße Farb­flä­chen unter­bre­chen, ande­rer­seits dabei sogar noch zusätz­li­che Punk­te machen. Die­ses neue Ele­ment gefällt mir rich­tig gut.

Aller­dings wird dadurch kein ent­schie­den ande­res Spiel­ge­fühl erreicht. AXIO fühlt sich wie EINFACH GENIAL an. Wer letz­te­res noch nicht besitzt, kann beden­ken­los bei AXIO zugrei­fen – ins­be­son­de­re dann, wenn es als Ein­stieg in die Welt der abs­trak­ten Spie­le gedacht ist.

TitelAxio
AutorRei­ner Knizia
Illus­tra­tio­nenClaus Ste­phan
Dau­er30 bis 45 Minuten
Spie­ler­an­zahl1 bis 4 Spieler
Ziel­grup­pecle­ve­re Familienspieler
Ver­lagPega­sus Spiele
Jahr2018

 

Wich­ti­ger Hin­weis: Dies ist ein Erst­ein­druck nach weni­gen gespiel­ten Par­tien! Sehr sub­jek­tiv und durch­aus auch abhän­gig von Tages­lau­ne, Mit­spie­lern und sons­ti­gen Ein­flüs­sen. Bei grund­sätz­li­chem Inter­es­se emp­feh­le das Lesen "rich­ti­ger" Rezen­sio­nen oder noch bes­ser: ausprobieren!

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