zuletzt gelesen: Die Opfer, die man bringt von Michael Hjorth und Hans Rosenfeldt
Das nennt man wohl eine kleine Lesepause: Teil 5 der Reihe um Sebastian Bergmann habe ich vor etwa 7 Jahren gelesen – und ich war erstaunt, wie gut ich nun mit DIE OPFER, DIE MAN BRINGT wieder in den entsprechenden Kosmos eintauchen konnte. Manchmal hat es zwar gedauert, bis ich mich an manche Nebenstränge erinnern konnte, aber überraschenderweise ist doch sehr viel in meinem Kopf hängen geblieben.
Das liegt womöglich aber auch an den besonderen Figuren dieser Reihe. In erster Linie der Unsympath Sebastian Bergmann, mit dem wir aber doch irgendwie immer mitfiebern. Aber auch die anderen Figuren entwickeln sich weiter und das Geflecht der verschiedenen zwischenmenschlichen Beziehungen wird immer dichter. Dabei verschiebt sich der Fokus zusätzlich auch auf manch andere Person aus dem Umfeld.
Die Krimi-Handlung als solches ist eher flach und plätschert vor sich hin. Die Auflösung empfand ich mal wieder als etwas zu weit hergeholt und auch der Cliffhanger auf Teil 7 hat einen gezwungenen Beigeschmack. Aber das alles verzeihe ich, weil die Figuren so viele Konturen haben, dass ich daran interessiert bin, wie es weitergeht – eben so, wie man es von guten Serien gewohnt ist.
[Das ging mir übrigens bei einem anderen Buch nicht so, welches ich dann nach 100 Seiten wieder zur Seite gelegt habe. In DIE TOTEN VON MARNOW von Holger Karsten Schmidt war mir das ermittelnde Duo dann doch zu extrem erdacht, dass ich irgendwann dieser Konstellation nicht mehr folgen wollte. Passiert selten, aber mittlerweile bin ich wohl in einem Alter, in der ich wertvolle Lesezeit nicht mehr damit verbringen muss, Sachen zu lesen, die mir keinen Spaß machen]
"Wir sind uns aber auch darüber im Klaren", fuhr Anne-Lieb fort und wandte sich direkt an Sebastian, "dass du dich ordentlich benimmst und dein Hosenstall geschlossen bleibt, sonst fliegst du raus."
Ja, Ursula mochte sie definitiv.
Michael Hjorth und Hans Rosenfeldt – Die Opfer, die man bringt, S. 103 (E‑Book)
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