Ich habe mir bekanntlich vorgenommen, regelmäßig bei der #BG2GETHER-Aktion mitzumachen. Das fällt mir in diesem Monat auch gar nicht schwer, weil mir die Frage recht gut gefallen hat. Eigentlich müssten die Initiatoren der Aktion (Brett & Pad und Spielstil) die Antwort auf die Frage des Monats sein, da ich es noch nicht geschafft habe, mit beiden zum Spielen an einem Tisch zu sitzen. Aber diese Antwort wäre ja langweilig, oder? Doch Moment, lasst mich mal lieber ganz formal mit der Frage des Monats anfangen:
"Mit welcher/n berühmten Persönlichkeit/en (egal ob tot oder lebendig) würdet ihr gerne mal spielen und was käme auf den Tisch?"
Über diese Frage musste ich nicht lange nachdenken. Denn ich bin großer Fan von DIPLOMACY. Für mich bietet dieses außergewöhnliche Spiel die perfekte Mischung, um strategische, taktische und kommunikative Fähigkeiten beweisen zu müssen. Es hilft nämlich wenig, wenn man sich nur auf eine dieser Fähigkeiten beschränkt. Ich kann perfekt planen, aber das bringt mir nichts, wenn ich die Mitspielenden nicht von diesen Planungen überzeugen kann. Genauso aufgeschmissen bin ich, wenn ich mich nur auf die Kommunikation konzentriere und dabei keine übergreifende Strategie verfolge. Und zusätzlich muss ich immer die aktuelle Situation auf der Karte analysieren und taktisch meine möglichen Optionen bedenken. Zusätzlich finde ich das gesamte Spielkonzept genial, weil man zumindest am Anfang immer auf gegenseitige Unterstützung angewiesen ist. Alle Einheiten sind gleichwertig und neutralisieren sich. Nur durch die Hilfe anderer Einheiten (anderer Nationen), schafft man ein Übergewicht. Zusätzlich wird auf Zufallselemente wie Karten oder Würfel komplett verzichtet. Alle Konflikte werden logisch nachvollziehbar ausgewertet und es gewinnt dabei, wer den besseren Plan und treuere Verbündete hat.
Natürlich hat das Spiel auch seine Schwächen – insbesondere dann, wenn man es mit Freunden zusammen an einem Tisch erleben will. Damit spiele ich gar nicht auf das inoffizielle Motto an (Diplomacy: "Destroying Friendships Since 1959"), sondern schlicht mit der Tatsache, dass erst einmal intensiv Regeln gelernt werden müssen und dann auch genügend Räume für geheime Verhandlungen zur Verfügung stehen sollten. Wir haben das meist mit mehreren Brettern, Laptops und Beamern gelöst, da es immer hilfreich ist, wenn man die aktuelle Situation beim Verhandeln vor Augen hat. Das sind dann Highlight-Veranstaltungen, die ich leider viel zu selten erleben durfte. Deswegen habe ich die meisten meiner DIPLOMACY-Partien auch als E‑Mail-Spiele bestritten, was ich absolut empfehlen kann – auch weil damit der Geist des Spiels perfekt getroffen wird. Welche Mails werden weiter geleitet? Welche werden vielleicht sogar gefälscht? Kommt meine neueste Planänderung noch rechtzeitig an oder wird sie nicht mehr gelesen? Vor allem die zeitliche Ungewissheit war für mich immer ein Vergnügen. Vom Herzklopfen beim Klicken auf die Auswerteseite ganz zu schweigen, wenn vom Spielleiter die Nachricht kam, dass nun die Züge online geschaltet wurden.
Somit würde ich mir wünschen, einmal mit den realen Herrschern bzw. Verhandlungsführern eine Partie DIPLOMACY zu spielen. Auf König Edward VII. könnte ich allerdings verzichten, da ich dann selbst Großbritannien spielen würde, was ich immer ganz gerne gemacht habe. Allerdings müsste ich dann dafür sorgen, dass Wilhelm II. nicht zu sehr mit Émile Loubet zusammen arbeitet. Außerdem wäre es bestimmt hilfreich, wenn ich ein wenig russisch sprechen würde, um mit Zar Nikolaus II. eine vertrauensvolle Basis aufbauen zu können. Natürlich darf man die anderen Herrscher nicht außer Acht lassen, denn es ist immer praktisch, wenn andere Nationen an zwei unterschiedlichen Fronten gebunden sind – und da kann man ja vielleicht mit gezielten Informationshäppchen nachhelfen...
Und wie haben die anderen Teilnehmenden diese Frage beantwortet? Dazu kann ich nachfolgende Links verkünden. Wer am liebsten liest, kann folgende Blog-Beiträge lesen:
Wer sich dahingegen lieber per Video unterhalten lässt, schaut doch mal hier vorbei:
Kommentar hinzufügen