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Maracaibo von Alexander Pfister – erschienen bei Game's Up (im deutschen Vertrieb von dlp games)

Auch die­sen Cock­tail ließ sich Hem­ming­way immer ger­ne auf sei­nen Angel­tou­ren auf Kuba ser­vie­ren. MARACAIBO ist Kari­bik pur!

Maracaibo Coccktail Big
Foto: David Orte­ga & Game's Up

Zutaten:

außerdem wird benötigt: 

  • 1 gro­ßer Tisch
  • vie­le Auf­be­wah­rungs­schäl­chen zur Orga­ni­sa­ti­on des Materials
  • emp­foh­len wird die Anlei­tung als pdf zum schnel­len digi­ta­len Suchen

Rezeptur:

  1. Nach lan­gem Kampf durch die Regel und ewig dau­ern­dem Auf­bau (auf­grund der vie­len Ele­men­te) kann sogleich der Spiel­spaß beginnen.
  2. Unter Zuhil­fe­nah­me von Mul­ti-Use-Cards wird ein­mal mit dem eige­nen Schiff im Uhr­zei­ger­sinn durch die Kari­bik geschip­pert – ger­ne mit Halt im Namen geben­den Marcaibo.
  3. Ent­lang die­ser Rei­se wer­den durch Abga­be der Kar­ten Waren gelie­fert oder Ques­ten erfüllt.
  4. Außer­dem kann man Kar­ten gegen Kos­ten offen aus­le­gen und ihre Effek­te nutzen.
  5. Manch­mal kann man "kämp­fen", was aber nichts ande­res als das Abar­bei­ten von soge­nann­ten Kampf­plätt­chen dar­stellt und ein rein mecha­ni­scher Akt ist.
  6. Noch sel­te­ner wird "ent­deckt", wofür man mit einer zusätz­li­chen Figur eine Boni-Leis­te ent­lang reist.
  7. Das Tem­po der ein­zel­nen vier Run­den wird durch das Schiff bestimmt, wel­ches als ers­tes die Rund­tour been­det hat.
  8. Am Spie­len­de bekommt man Punk­te für fast alles – auch über Ein­fluss bei den Natio­nen­leis­ten, wofür sich das Kämp­fen lohnt.

Varianten:

  • Man hat die Mög­lich­keit, eine Kam­pa­gne zu spie­len. Dabei ent­fal­tet sich lang­sam eine Geschich­te, die auch immer wie­der neue klei­ne Ele­men­te ins Spiel bringt. Neben ganz vie­len neu­en Kar­ten im Ange­bot wer­den dabei auch klei­ne Pappplätt­chen auf dem Spiel­plan plat­ziert. Die­se nen­nen sich nur Lega­cy-Plätt­chen, ver­än­dern aber den Spiel­plan nicht dauerhaft.
  • MARACAIBO lässt sich wun­der­bar solo spie­len. Dafür gibt es ein Auto­ma-Deck mit unter­schied­li­chem Schwierigkeitsgrad.

MARACAIBO ist ein unge­wöhn­li­cher Cock­tail. Er ver­eint eini­ge Ele­men­te aus Pfis­ters Krea­tio­nen und mixt sie neu zusam­men. Das Ergeb­nis ist ein wil­de Mischung, die aber vor allem Ken­ner der Mate­rie zu begeis­tern weiß. Dabei muss den Kon­su­men­ten aller­dings klar sein, dass das gan­ze Gebil­de hoff­nungs­los über­la­den ist. Renom­mier­te Bars hät­ten noch an der Mix­tur geschlif­fen und wohl eini­ge Ele­men­te ent­fernt, um den Kern bes­ser her­aus­zu­ar­bei­ten. Auch die Optik bie­tet Ansät­ze zur Kri­tik, da vie­les unüber­sicht­lich und schlicht­weg zu klein daher kommt. Unge­üb­te Bar­kee­per wer­den auch an der nie­der­ge­schrie­be­nen Rezep­tur ver­zwei­feln, da die­se zwar alles auf­führt aber eine strin­gen­te­re Struk­tur ver­dient hätte.

Trotz­dem ist MARACAIBO für mich ein Fest. Die vor­han­de­nen Ecken und Kan­ten schre­cken mich nicht ab, son­dern heben für mich die Mix­tur über das gewohn­te Aller­lei hin­aus. Beson­ders der beim Genie­ßen ein­her­ge­hen­de Rhyth­mus ist bei MARACAIBO erwäh­nens­wert. Ger­ne wür­de man sich mehr Zeit las­sen, doch meist beschleu­ni­gen die Mittrin­ken­den das Erleb­nis und man muss sich dann auf wesent­li­che Kom­po­nen­ten kon­zen­trie­ren. Das lädt aber auch ein, beim nächs­ten Mal ande­re Schwer­punk­te zu set­zen. Somit ist der Genuss von MARCAIBO immer ein neu­es Erleb­nis, was auch an der gro­ßen Viel­falt der ein­ge­setz­ten Zuta­ten liegt. Zusätz­lich ist jeder Auf­bau des Getränks anders – und durch die Kam­pa­gne kom­men sogar noch wei­te­re Ele­men­te hin­zu, die stim­mungs­voll inte­griert werden.

MARACAIBO ist durch die barock anmu­ten­den Kom­po­si­ti­on sicher­lich nicht jeder­manns Geschmack. Ich mag jedoch die ver­füh­re­ri­sche Viel­falt sehr, die mit einer über­bor­den­de Fül­le an Ideen daher­kommt. Somit ist MARACAIBO mein per­sön­li­cher Hit des letz­ten Herbs­tes und eine Emp­feh­lung an alle wage­mu­ti­gen Gourmets.

Fotogallerie:

Titel Mara­cai­bo
AutorAlex­an­der Pfister
Illus­tra­tio­nenAli­ne Kirr­mann und Fio­re GmbH
Dau­er30 pro Person
Per­so­nen­an­zahl1 bis 4 Personen
Ziel­grup­peaben­teu­er­lus­ti­ge Kennerspielrunden
Ver­lagGame's Up (im Ver­trieb von dlp games)
Jahr2019
Hin­weisVie­len Dank an den Ver­trieb dlp games für
die Bereit­stel­lung eines Rezensionsexemplars!

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