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Karuba von Rüdiger Dorn – erschienen bei HABA

Karuba von Rüdiger Dorn
Foto: HABA

Kurz bevor die Jury zum Spiel des Jah­res ihre Ent­schei­dung zum Spie­le­jahr­gang 2016 ver­kün­det (in acht Tagen ist es soweit), konn­te ich noch ein wei­te­res nomi­nier­tes Spiel zum ers­ten Mal spie­len. Seit län­ge­rer Zeit behaup­te ich ja ger­ne und laut, dass die­ses Jahr die Jury nicht an CODENAMES vor­bei kom­men wird (habe ich ja auch schon emp­foh­len), bin mir nun aber nicht mehr so sicher...

The­ma... spricht vor allem die Ent­de­cker unter uns an. Die Spie­ler lei­ten ein Expe­di­ti­ons­team auf der geheim­nis­vol­len Dschun­gel­in­sel KARUBA. Bestimm­te For­scher wol­len zu "ihren" Tem­pel und die auf dem Weg lie­gen­den Edel­stei­ne und Gold­nug­gets wer­den auch ger­ne mit­ge­nom­men. Vor­her muss aller­dings erst ein Wege­netz durch den Dschun­gel erkun­det werden.

Gra­fik... ist von Claus Ste­phan und hat immer wie­der schö­ne klei­ne Details zu bie­ten. Gefällt!

Spielszene aus Karuba von Rüdiger Dorn
Foto: HABA

Mate­ri­al... ist in typi­scher HABA-Qua­li­tät – also über­haupt nichts zu meckern. Mir haben die klei­nen Edel­stei­ne und Gold­nug­gets sehr gut gefal­len, auch wenn sie für man­che viel­leicht etwas zu klein­tei­lig sind.

Ablauf... ist durch­aus aus ande­ren Spie­len bekannt. Inspi­riert ist das Spiel sicher­lich durch TAKE IT EASY bzw. LIMES oder auch durch DON QUIXOTE. Ein "Vor­spie­ler" zieht ver­deckt ein num­me­rier­tes Wege­plätt­chen und legt die­ses auf sein Dschun­gel­ta­bleau. Die Mit­spie­ler müs­sen nun aus ihrem Vor­rat das iden­ti­sche Plätt­chen raus suchen und auch ver­wen­den. Bei KARUBA müs­sen aller­dings nicht alle Plätt­chen ein­ge­baut wer­den – sie kön­nen auch dazu benutzt wer­den, die For­scher­fi­gu­ren zu bewe­gen. Denn nur, wenn sie in ihren Tem­peln ankom­men, fin­den sie auch Schät­ze – die wie­der­um Sieg­punk­te bedeu­ten. Man muss sich also auf ein schlan­kes Wege­netz kon­zen­trie­ren, damit man genug Kärt­chen für die not­wen­di­gen Bewe­gun­gen zur Ver­fü­gung hat. Erschwe­rend kommt aber hin­zu, dass sich zwei For­scher nicht über­ho­len bzw. anein­an­der vor­bei mogeln kön­nen – es besteht also Stau­ge­fahr auf den Wegen!

Die Chan­ce auf einen Zweit­ein­druck... ist sehr hoch. Das bekann­te Spiel­prin­zip des par­al­le­len Able­gens von Plätt­chen wird end­lich mal mit einem über­zeu­gen­dem The­ma gefüllt. Die not­wen­di­gen Bewe­gun­gen der For­scher zwin­gen einem zu kniff­li­gen Ent­schei­dun­gen: soll ich jetzt das Kreu­zungs­plätt­chen anle­gen oder lie­ber die Bewe­gungs­punk­te nut­zen? Am Ende bekommt das Spiel aber einen etwas ande­ren Rhyth­mus und wird etwas rechen­las­tig: wie vie­le Bewe­gungs­punk­te habe ich noch zur Ver­fü­gung und wie kann ich die­se opti­mal nut­zen? Hier muss wohl am Ende auch ein wenig auf die Rei­hen­fol­ge der gezo­ge­nen Plätt­chen zocken.

Nichts­des­to­trotz liegt hier ein über­zeu­gen­des Fami­li­en­spiel vor – und viel­leicht sogar ein bes­se­res Spiel für die Ziel­grup­pe des Spiel des Jah­res als mit mei­nem aktu­el­len Lieb­ling CODENAMES. Gut, dass ich das nicht ent­schei­den muss!

 

Wich­ti­ger Hin­weis: Dies ist ein Erst­ein­druck nach einer gespiel­ten Par­tie! Sehr sub­jek­tiv und durch­aus auch abhän­gig von Tages­lau­ne, Mit­spie­lern und sons­ti­gen Ein­flüs­sen. Bei grund­sätz­li­chem Inter­es­se emp­feh­le das Lesen "rich­ti­ger" Rezen­sio­nen oder noch bes­ser: ausprobieren!

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