RoadZters von Tonton Z – erschienen bei CEPIA Games
"Alle Jahre wieder..." – nein, ich singe jetzt keine Weihnachtslieder. Eigentlich will ich mit dieser Einleitung auf etwas ganz anderes hinaus. Also: alle Jahre wieder kommt irgend so ein spaßiges Schnipp-Spiel auf dem Markt. Dieses Jahr ist es ICE COOL, letztes Jahr war es FLICK EM UP!. Meistens sind es runde Holzscheiben, die es zu schnippen gilt (wie die Klassiker CARABANDE und ELCHFEST).
Beim 2010 erschienen ROADZTERS ist es dahingegen ein runder Plastikball, der wiederum innen mit kleinen Metallkügelchen gefüllt ist – was ein ganz anderes Schnipp-Gefühl zur Folge hat. Ist der ZBall anfangs ganz schnell, wird er am Ende eher abrupt langsam und trudelt dann gerne noch ein wenig. Außerdem bleibt er auf Steigungen auch liegen und rollt nicht wieder herunter. Schon sehr tricky, dieser ZBall.
Thema... kann man schon ganz gut dem Cover entnehmen. Es wird – wie bei CARABANDE – ein Rennen gefahren. Und spielerische Autorennen finde ich grundsätzlich toll, weswegen diese sogar schon eine eigene Top-Liste hier im Blog haben.

Ausstattung... neben dem namengebenden ZBall sind vier Autos in der Box – und ganz viele Rennstreckenabschnitte (Kurven und Geraden). Die Autos sind so geformt, dass man sie als Sprungschanze für den ZBall benutzen kann. Zusätzlich sind auch Seitenbanden, Brückenstützen, Hindernisse und eine Sprungschanze enthalten.
Die Streckenteile sind sehr hochwertig produziert. Sie lassen sich gut zusammenstecken und bisher ist da noch nichts kaputt gegangen. Das restliche Material ist bisher auch heil geblieben, vermittelt aber den Eindruck, nicht ganz so wertig verarbeitet zu sein. Kein wirklicher Grund zu klagen, es fällt eben nur auf. Bei den flexiblen Banden ist es manchmal auch etwas fuddelig, sie am Seitenrand einzupassen (insbesondere in den Kurven).

Ablauf... ist bestimmt nicht überraschend. Jeder Spieler schnippt abwechselnd den ZBall. Hat dieser beim Schnippen die Strecke nicht verlassen, wird am hinteren Ende des ZBalls wieder das jeweilige Fahrzeug platziert und der nächste Spieler ist an der Reihe. Fliegt der ZBall von der Strecke, darf der Spieler seinen Wagen nicht vorrücken und bleibt stehen.
Am Anfang eines jeden Durchgangs wird die Spielerreihenfolge gemäß der aktuellen Platzierung bestimmt. Es ist nun einmal ein Rennspiel. Und genauso gilt: wer zuerst im Ziel ist, der hat gewonnen!

Das gefällt mir nicht so gut: Es ist wie bei allen Geschicklichkeitsspielen: wer nicht schnippen kann, der fährt nur hinterher. Anfänger, welche die Tücken des ZBalls nicht kennen, haben normalerweise gegen geübte Spieler keine Chance. Schade finde ich, dass keine Marker im Spiel sind, die die Position des Fahrzeugs vor dem Schnippen festhalten. Schnippe ich den ZBall nämlich ins Aus, dann kann ich nur grob wieder den eigentlichen Ausgangspunkt festlegen – für pedantische Menschen kann das ein Fest werden! Ich rate ab, mit solchen zu spielen (allerdings gilt das meistens ganz allgemein fürs Spielen mit dieser Sorte Mensch). Zumal die Regel alles andere als ausführlich ist. Für ausgiebige Regeldiskussionen von Sonderfällen gibt sie keine Hilfe – eher im Gegenteil.

Das gefällt mir gut: Der ZBall ist schon ein tolles Element. Anders als bei bloßen Holzscheiben, kann man hier viele verschiedene Techniken beim Schnippen anwenden. Auch finde ich es immer wieder faszinierend, wie er auf ansteigender Strecken liegen bleiben kann und nicht zurück rollt. Das umfangreiche Material ist ebenfalls zu loben, da man viele unterschiedliche Strecken bauen kann – als Hilfestellung gibt die Anleitung ein paar Ideen vor. Durch die Seitenbanden kann man zusätzlich noch gut den Schwierigkeitsgrad skalieren.
Fazit: RODZTERS ist eine Weiterentwicklung von BISIKLE, welches ebenfalls ein Schnippspiel mit ZBall ist. Der Vorteil an RODZTERS ist, dass nun die Fahrzeuge als Sprungschanze fungieren können und somit keine Blockaden darstellen. Auch das Thema Autorennen ist stimmiger als Fahrradrennen. Ohnehin bietet RODZTERS all das, was man von einem guten Schnippspiel erwarten kann. Besonders spaßig wird es, wenn man mehrere Exemplare vor Ort hat und dann episch lange Rennstrecken zusammenbauen kann.
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