
Der Urlaub wird gerne genutzt, um sich neben der notwendigen Erholung auch noch ein wenig weiterzubilden. Man sammelt Eindrücke, lässt Land und Leute auf sich wirken – und ein ganz klein wenig fängt man auch mit Vergleichen an. Würde man hier leben wollen? Was würde fehlen? Und treffen die gleichnamigen Brettspiele auch die Wirklichkeit? Ja, genau, das ist doch mit einer der wichtigsten Fragen, oder? Schon vor ein paar Jahren haben wir in Frankreich auch aus diesem Grund Carcassonne und Orléans besucht (und vor zwei Jahren das fiktive Catan auf der Insel Mainau). Schon in meinem Beitrag zu TRAM 28 habe ich angekündigt, dass es bei uns in diesem Jahr nach Portugal ging. Da auf der Reise nach Lissabon und wieder zurück ein paar weitere Städte auf dem Weg lagen, passten wir die Route ein wenig an, damit wir eine spielerische Städte(namen)-Tour durchführen konnten. Mit im Gepäck waren auch ein paar entsprechende Spiele. Leider hat es nicht für die professionelle Kameraausrüstung gereicht, so dass die folgenden Bilddokumente weniger befriedigend waren als erhofft.
Den ersten größeren Zwischenstopp der langen Reise gab es in Reims, deren Kathedrale erstaunlicherweise meines Wissens nach noch nicht Bestandteil eines Brettspiels ist. Wieder einmal Orléans passierend nächtigten wir dann in Tours, welches zumindest ein Ziel eines Solo-Szenarios von ORLEANS ist (DIE REISE NACH TOURS). Weiter gen Süden fahrend, machten wir an der Atlantikküste halt, um dann Salamanca zu besuchen. Das gleichnamige Brettspiel des Zoch Verlages hatte ich aber nur mal auf der Messe angespielt und danach nicht vertiefen wollen, weswegen ich leider kein vergleichendes Spielmaterial in die Kamera halten konnte. Aber das Spiel spielt ohnehin mehr im Umland und würdigt gar nicht den beeindruckenden Marktplatz.


Wenn Toledo mehr auf dem Weg gelegen hätte, dann wäre ich gerne noch nachfolgend den Schlenker dorthin gefahren. Weniger wegen des eher mäßigen gleichnamigen Spiels von Martin Wallace (erschienen im KOSMOS Verlag), sondern weil ich die Stadt schon als Kind besucht habe und diese mir noch annähernd im Gedächtnis geblieben ist. Aber man muss schließlich auch noch Ziele haben (ALHAMBRA ich höre dich hüsteln).
Nach Salamanca verbrachten wir dann mehrere Tage in Lissabon. Natürlich sind wir dort mit der Straßenbahnlinie 28 gefahren – aber auch mit anderen Linien und "Aufzügen". Immer mit dabei waren ein paar Spielkarten mit den Sehenswürdigkeiten. Das habe ich für CAFE nicht gemacht, da dessen Karten so unhandlich waren. Aber natürlich haben wir auch nach den dortigen Eyecatchern Ausschau gehalten (und wurden auch fündig). Zusätzlich haben wir uns noch den Spaß gemacht, den Spielplan mit dem tatsächlichen Stadtplan zu vergleichen. Allerdings stellt die Anleitung schon frühzeitig und richtigerweise klar: der Spielplan wurde zu Gunsten des Spielerlebnisses angepasst. Viele Hausfassaden in Lissabon erinnerten uns übrigens – wie eigentlich in allen portugiesischen Städten – an AZUL.










Dessen zweite Edition (AZUL: DIE BUNTGLASFENSTER VON SINTRA) gab uns die Motivation, unseren Aufenthalt an der Küste mit einem Tagesausflug nach Sintra anzureichern. Allerdings waren dort die Fenster weniger bunt als erwartet. Zumindest eines konnte ich aber während unseres Besuches im Palácio Nacional da Pena entdecken. Nach der Woche an der Küste sind wir dann weiter nach Porto gefahren – und haben zwischendurch noch Station in Coimbra gemacht. Das war recht spontan, weswegen ich dummerweise im Vorfeld nicht die stilprägenden Würfelhalter nebst Würfel eingepackt habe. So frustriert über dieses Missgeschick, vergaß ich auch noch das Stadtpanorama zu fotografieren, was sich doch recht gut im Cover zu COIMBRA wiederfindet.


Das eigentliche Ziel war jedoch Porto mit seinen bunten Fassaden, die man im gleichnamigen Spiel des portugiesischen Verlages MEBO nachbaut. Dort im Spielplan sind aber weitere Details versteckt, die man vor Ort dann wissend wiederfindet. Die Suche nach passenden Cafés war aber müßig, weswegen die Karten aus dem CAFE-Spiel leider nicht zum Einsatz kamen.

Die Heimreise war dann unspektakulär, da ich nicht schon wieder Meeples auf der Stadtmauer von Carcassonne fotografieren wollte und weder Burgos noch San Sebastián sich in Spieletiteln wiederfinden. Aber ein Highlight hatten wir uns noch aufgehoben, in dem wir eine Nacht in Troyes verbrachten. Das gleichnamige Spiel bringt mich zwar immer zur Verzweiflung, weil ich das so schlecht aus dem Bauch heraus spielen kann, aber dessen grafische Gestaltung finde ich umwerfend schön – und die Stadt kann da mithalten. Da das unsere französische Partnerstadt ist, bin ich sicher, dass es mich dort in nächster Zeit nochmals hinführen wird.


Natürlich wurden die Spiele nicht nur für die Bildbeweise mitgeschleppt, sondern zwischendurch auch ausgiebig gespielt – nebst einigen aktuellen, über die ich dann in nächster Zeit berichten werden. Sprich: die Sommerpause ist vorbei!









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