zuletzt gelesen: ZERO von Marc Elsberg
So langsam schaffe ich es, meine im Urlaub gelesenen Bücher peu a peu hier im Blog kurz zu besprechen. Heute an der Reihe: ZERO – Sie wissen, was du tust.
Wie auch bei BLACK OUT zeigt Marc Elsberg in diesem Thriller ein mögliches Zukunftsszenario. Dieses Mal geht es jedoch nicht um das Zusammenbrechen von Stromnetzen, sondern um eine Gefahr, die wiederum auf Strom angewiesen ist: das digitale Leben und den damit verbundenen gesammelten Daten. Allerdings überzeugte mich die um das spannende Thema herum konstruierte Story nicht so ganz. Ich kann es allerdings schwer in Worte fassen, was mich störte.
Mir war der Aufbau von ZERO etwas zu wirr, da gerne zwischen kurzen einzelnen Erzählperspektiven hin und her gesprungen wird. Leider befand sich erst am Ende des Buches eine Übersicht über alle beteiligten Personen. Da ich aus Prinzip nicht in hinteren Seiten blättere, fiel mir diese Übersicht erst nach dem Lesen des Buches auf. Wahrscheinlich hätte ich mich leichter getan, wenn diese Auflistung am Anfang des Buches stand. Die Personen wiederum waren mir größtenteils etwas zu platt gezeichnet, da hauptsächlich bekannte Stereotypen benutzt wurden. Auch die gewählte Sprache hat mich nicht gänzlich überzeugt. Mir war das alles zu sehr auf den naheliegenden Effekt ausgerichtet. Das klingt jetzt alles ziemlich übel – so war es aber nicht. ZERO hat schon unterhalten und durchaus auch zum Nachdenken angeregt. Aber ich habe das Gefühl, dass das vorhandene Potenzial nicht gänzlich ausgeschöpft wurde.
Vielleicht liegt das aber auch daran, dass ich ein großer Fan von Neal Stephenson bin. Dauernd dachte ich mir beim Lesen: was hätte wohl Stephenson aus dieser Grundidee gemacht? Ansätze dazu finden sich zuhauf in seinen früheren Büchern. Dort werden dann allerdings Visionen entwickelt und diese teilweise sogar auf die Spitze getrieben – im Gegensatz dazu wirkt ZERO etwas belanglos. Aber vielleicht ist Stephenson nicht der optimale Vergleich. Allerdings denke ich, dass auch der von mir sehr geschätzte Andreas Eschbach mehr aus diesem interessanten Thema gemacht hätte.
Wie auch bei QUALITYLAND von Marc-Uwe Kling, finde ich es allerdings etwas befremdlich, dass ich nun hier im Internet darüber rede...

PS: Vielen Lieben Dank nochmals an C. Müller, die mir dieses Buch zum Geburtstag geschenkt hat. Einfach mal so, weil sie als Leserin über den Blog gestolpert ist. Ich bin da immer noch baff darüber... Danke!
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