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Top-Liste – außergewöhnliche 2‑Personen-Spiele

Okay, mit der Über­schrift kann man sicher­lich nicht all zu viel anfan­gen. Was ist damit gemeint? Ich bin beken­nen­der Fan von rei­nen 2‑Per­so­nen-Spie­len. Die meis­tens die­ser Spie­le ver­wen­den dabei Mecha­nis­men, die genau­so gut auch bei Mehr­per­so­nen­spie­len funk­tio­nie­ren könn­ten (wobei es meist gute Grün­de dafür gibt, dass es eben doch 2‑Per­so­nen-Spie­le – und sei es nur wegen der lan­gen mög­li­chen Down­ti­me). Meis­tens sind 2‑Per­so­nen-Spie­le also ein gutes Abbild des bestehen­den Mark­tes. Manch­mal sticht aber ein Spiel her­aus. Sei es durch ein unge­wöhn­li­ches The­ma oder eine beson­de­re Mecha­nik. Man­che wer­den viel­leicht mit der Schul­ter zucken, aber für mich sind die nach­fol­gen­den Spie­le im wahrs­ten Sin­ne außer­ge­wöhn­lich, da sie für mich und mei­nen Spie­le­ge­schmack etwas beson­de­res darstellen:

  1. BLACK BOX + von Eric Solo­mon erschie­nen im fran­jos Spieleverlag
  2. STAR WARS X‑WING von Jason Litt­le erschie­nen im Hei­del­ber­ger Spieleverlag
  3. POLIZEI-ALARM! von Kai Hafer­kamp und Mar­kus Nikisch erschie­nen bei HABA
  4. ELCHFEST von Her­mann Huber erschie­nen bei KOSMOS
  5. DER SCHWARZE PIRAT – DAS DUELL von Gui­do Hoff­mann erschie­nen bei HABA

 

Black Box - Box
Foto: fran­jos Spieleverlag

BLACK BOX ist ein unge­wöhn­li­ches Spiel. Denn im End­ef­fekt ist es ein Logik-Rät­sel ver­gleich­bar mit BRAINS oder auch RUSH HOUR. Aller­dings eines Logik-Rät­sels für zwei Per­so­nen! The­ma­tisch ist ein Spie­ler ein begna­de­ter Che­mi­ker, der ein neu­es Mole­kül erschafft. Ähn­lich wie bei SCHIFFE VERSENKEN ver­teilt er nun vier oder fünf Ato­me in einem fes­ten Raum. Nun ver­sucht ein zwei­ter Spie­ler, den Auf­bau des unbe­kann­tes Mole­küls (sprich: die Lage der Ato­me) zu erra­ten. Dafür schießt er mit einem Laser­strahl in den Raum – und je nach Lage der ein­zel­nen Ato­me wird die­ser Laser­strahl nun abge­lenkt, absor­biert oder es pas­siert augen­schein­lich nichts. Das doku­men­tiert der Rät­sel­stel­ler und über meh­re­re Run­den kann man dann zäh­len, wer die wenigs­ten Ver­su­che benö­tigt hat.
Mich fas­zi­niert dabei einer­seits das The­ma (mei­ne Begeis­te­rung für Che­mie habe ich lei­der nur in Schul­zei­ten aktiv aus­ge­lebt), ande­rer­seits ist aber auch der Spiel­ab­lauf geni­al. Es geht weni­ger um das Gewin­nen, viel­mehr steht das gemein­sa­me Erle­ben im Vor­der­grund. Es macht ein­fach Spaß, sei­nen Spie­le­part­ner beim hilf­lo­sen Inter­pre­tie­ren der Ergeb­nis­se zuzu­se­hen. Auch hap­tisch ist das Spiel durch die tol­le Aus­stat­tung eine gro­ße Freu­de. Hät­te es BLACK BOX + frü­her im Unter­richt gege­ben, dann wären wir bestimmt nicht so eine über­schau­ba­re Grup­pe im Che­mie-LK gewesen.

 

X-Wing - Cover
Foto: Hei­del­ber­ger Spieleverlag

STAR WARS X‑WING ist für man­che sicher­lich nicht so außer­ge­wöhn­lich. Für mich schon, da ich eigent­lich mit Table­top-Spie­len über­haupt nichts am Hut habe. So nimmt X‑WING bei mir in der Samm­lung schon eine gewis­se Son­der­stel­lung ein.
Im Spiel ver­sucht man als Pilot der Rebel­len bzw. des Impe­ri­ums den Geg­ner zu eli­mi­nie­ren. Dafür ste­hen einem ver­schie­de­ne Raum­schif­fe zur Ver­fü­gung, die wie­der­um spe­zi­el­le Eigen­schaf­ten bzgl. Geschwin­dig­keit und Wen­dig­keit aber auch der Pan­ze­rung auf­wei­sen. Das Gan­ze kann noch kom­ple­xer gestal­tet wer­den, wenn auch noch die Eigen­schaf­ten der Pilo­ten mit berück­sich­tigt wer­den sol­len. Im Grun­de war es das aber schon (und schon wie­der habe ich einen Quer­ver­weis zu SCHIFFE VERSENKEN).

Als alter Star Wars Fan besit­ze ich ein Hau­fen ver­schie­de­ner Spie­le zu die­sem The­ma (wäre fast schon eine eige­ne Top-Lis­te wert) – X‑WING über­zeugt mich davon am meis­ten. Das Spiel­ge­sche­hen ist span­nend und direkt. Man kann Mis­sio­nen spie­len aber auch nur einen schnel­len Dog-Fight aus­fech­ten. Aber vor allem hat man zu zweit eine Men­ge Spaß.

 

Polizei-Alarm - Box
Foto: HABA

POLIZEI-ALARM! ist dahin­ge­gen etwas ganz ande­res. Wie man am Cover erken­nen kann, ist es eigent­lich ein Kin­der­spiel – aller­dings kön­nen damit auch Erwach­se­ne ihren Spaß haben (ich zumin­dest). Wie auch BLACK BOX + ist POLIZEI-ALARM! asyn­chron. Wäh­rend ein Spie­ler ver­sucht, mög­lichst vie­le Tre­so­re mit Hil­fe eines Wür­fels zu kna­cken, muss der ande­re Spie­ler als Poli­zist schnell durch die Stadt kur­ven und die poten­ti­el­len Tat­or­te absu­chen. Fin­det er dort einen zwei­ten Ein­bre­cher, muss der ande­re mit dem Tre­sor­kna­cken aufhören.
Der Clou dar­an ist das Spiel­feld. Die­ses besteht näm­lich aus zwei Tei­len: das unte­re hat in sei­nem Zen­trum einen Magne­ten, dass obe­re Spiel­brett zeigt einen Stadt­plan mit ver­tief­ten Stra­ßen. In die­sen Stra­ßen fährt ein klei­nes Metall-Poli­zei­au­to durch geschick­tes Bewe­gen des obe­ren Plans. Also eigent­lich fährt das Auto nicht, son­dern bleibt durch den Magne­ten an Ort uns Stel­le. Durch das Hin- und Her­schie­ben des Pla­nes wirkt es aber so, als ob das Auto fährt. Das funk­tio­niert erstaun­lich gut und übt einen rie­si­gen Reiz aus – dem sich nicht nur Kin­der nicht ent­zie­hen kön­nen. Vom beson­de­ren Reiz der bei­lie­gen­den Poli­zei­si­re­ne will ich gar nicht reden.

 

Elchfest - Box
Foto: KOSMOS

ELCHFEST besticht eben­falls durch einen beson­de­ren Mecha­nis­mus. Ähn­lich wie bei CARABANDE müs­sen hier Spiel­stei­ne über den Tisch geschnippt wer­den. Ziel ist es, den eige­nen Elch über einen Fluss auf die ande­re Sei­te zu bewe­gen. Da der Fluss recht tief ist, kann sich der Elch nur über her­aus­ra­gen­de Stei­ne fort­be­we­gen. Die­se Stei­ne sind aber nicht fest, son­dern wer­den durch klei­ne graue Schei­ben dar­ge­stellt, die von den Spie­lern durch Schnip­pen ver­setzt werden.
Unglück­li­cher­wei­se sind die Stei­ne nicht für einen Spie­ler reser­viert, son­dern ste­hen bei­den Spie­lern zur Ver­fü­gung. So wird kräf­tig dazwi­schen gefunkt und es ent­steht ein tol­les Wett­ren­nen, um das Fluss über­que­ren. Nach ROADZTERS mein zweit liebs­tes Schnipp­spiel – und wesent­lich schnel­ler aufgebaut.

 

Der schwarze Pirat - Das Duell
Foto: HABA

DER SCHWARZE PIRAT – DAS DUELL ist wie­der ein Kin­der­spiel – was wie­der­um eben so ger­ne auch von Erwach­se­nen gespielt wird (so zumin­dest mei­ne Erfah­rung). Wie beim gro­ßen Bru­der DER SCHWARZE PIRAT oder auch AKABA liegt dem Spiel ein klei­ne Bla­se­balg bei. Damit wird einer­seits das eige­ne Schiff Rich­tung geg­ne­ri­schen Hafen manö­vriert – ande­rer­seits sorgt der Bla­se­balg aber auch für das Betä­ti­gen der Kano­ne. Denn nur wenn es mir gelingt, das geg­ne­ri­sche Schiff abzu­schie­ßen, darf ich selbst mein Schiff wie­der bewegen.
Die­se zusätz­li­che Bedeu­tung des Bla­se­balgs ver­leiht dem DUELL noch mehr Spiel­spaß, so dass es immer mal wie­der auf den Tisch kommt. Wären doch die Kano­nen­ku­gel wirk­lich Kugeln und kei­ne klei­nen Holz­qua­der, die ger­ne mal in der Kano­ne ste­cken bleiben...

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