EXIT Das Spiel – Die verlassene Hütte von Inka und Markus Brand – erschienen im KOSMOS Verlag
Ein Trend des diesjährigen Spielejahrgangs sind sicherlich Exit-Spiele. Schon im letzten Jahr gab es mit T.I.M.E STORIES ein erstes vergleichbares Spielerlebnis. Mittlerweile haben fast alle großen Verlage einen Exit-Ableger im Portfolio. Auch wenn ich noch nie einen Exit-Room besucht habe, so war ich von Anfang an fasziniert von dieser Art Rätsel-Spiele. Auch wenn ich bei der Promo-Aktion von KOSMOS am Ende versagt habe, so fieberte ich dem ersten Exit-Abend entgegen – welcher durch ungünstige Umstände leider erst vor Kurzem stattfinden konnte.
Thema... könnte einem Horrorfilm entsprungen sein. Aufgrund einer Autopanne auf einer einsamen Waldstraße am Waldrand flüchtet man in eine verlassene Hütte. Schon klar, dabei wäre das wirklich das Allerletzte was ich jemals machen würde. Aber sei's drum, nun sitzen wir in der Hütte und sind irgendwie gar nicht überrascht, dass wir aus selbiger nicht wieder heraus kommen. Es sei denn, wir lösen entsprechende Rätsel. Und das wäre auch besser, denn sonst... Tja, über dieses "sonst" wird man glücklicherweise im Unklaren gelassen.
Illustrationen... sind von Franz Vohwinkel. Dessen Stil passt hervorragend zur Ausgangssituation. Allerdings ist man so in der Geschichte gefangen, dass man nicht wirklich auf den Stil achtet – mehr auf die Inhalte.
Ausstattung... viele Karten, ein kleines Rätselheft, eine Decodierscheibe und drei seltsame Teile (die werden wirklich so genannt). Mehr braucht es auch nicht. Bei den Karten war ich anfangs skeptisch, ob die einen gut durch das Spiel leiten können. Kurz und knapp: können sie! Sie sind unterteilt in Rätsel-Karten, Lösungs-Karten und Hilfe-Karten. Natürlich darf man sich die Karten vorher nicht ansehen, aber das wird dem Nutzer schon sehr deutlich gemacht.
Ablauf... die Gruppe versucht nun einzelne Rätsel zu lösen, um wiederum an neue Rätsel bzw. Lösungshilfen zu gelangen. Dafür benutzt man die beiliegende Decodierscheibe. Für jedes Rätsel-Symbol ist ein dreistelliger Farb- bzw. Zahlencode einzugeben. Als Ergebnis erscheint die Nummer einer Lösungs-Karte, die nun aus dem Stapel herausgesucht und angeschaut werden darf. Hat man alles richtig gemacht, bekommt man nun einen Hinweis, welche Rätsel-Karten als nächstes angeschaut werden dürfen.
Benötigt man Hilfe, dann kann man auch zu den Hilfe-Karten greifen. Diese liefern im Extremfall nach zwei Tipps auch die komplette Auflösung eines Rätsels, so dass man immer weiter machen und nirgendwo hängen bleiben kann.
Die Chance auf einen Zweiteindruck... ist für dieses Spiel natürlich äußerst gering. Denn wenn erst einmal alle Rätsel gelöst sind, dann kann man die Materialien eigentlich wegschmeißen. Da ich das vorher wusste, habe ich damit auch kein Problem. Außerdem hatte ich deswegen im Spiel auch keine Skrupel, eine Schere zu verwenden und Material klein zu schneiden. Die ein oder andere Rätsel-Karte sowie die Dekodierscheibe habe ich aber behalten – die nächste Schnitzeljagd zum Kindergeburtstag ist zur Hälfte schon in der Tasche.
Uns hat DIE VERLASSENE HÜTTE ausgesprochen gut gefallen, so dass wir ganz sicher auch die weiteren Fälle dieser EXIT-Reihe angehen wollen (für Nachschub ist zum Glück gesorgt). Da ich noch nie in einem Exit-Room war, kann ich schlecht ein dortiges Erlebnis mit diesem Spiel vergleichen. So haben wir uns überhaupt nicht durch die mitlaufende Uhr stressen lassen, weil uns die Zeit zweitrangig erschien. Das wäre in einem richtigen Exit-Room sicherlich anders gewesen. Umso überraschter waren wir, dass wir die Stunde eingehalten haben (bei nur einer Hilfekarte). Thematisch waren wir nicht ganz so gefangen, da wir das Spiel glücklicherweise nicht in einer verlassenen Hütte gespielt haben. Aber mit ein wenig Phantasie konnte man sich schon ganz gut in das Thema hineinversetzen. Der Flavourtext ist schon ganz nett.
Bei uns stand somit das gemeinsame Lösen der Rätsel im Mittelpunkt – und das hat uns bestens unterhalten! Die Rätsel waren so angelegt, dass eigentlich immer alle Mitspieler beteiligt waren. Mal gab es kurzzeitig zwar zwei 2er-Gruppen, aber man wusste als Gruppe immer, woran gerade gerätselt wurde und konnte sich auch aktiv daran beteiligen. Die Rätsel selbst hatten einen angenehmen Schwierigkeitsgrad. Tendenziell vielleicht ein wenig zu einfach, aber für einen ersten Fall sicherlich der richtige Appetitanreger. So sind wir sehr gespannt, wie es mit der EXIT-Reihe weitergeht.
Titel | EXIT – Die verlassene Hütte |
Autor | Inka und Markus Brand |
Illustrationen | Franz Vohwinkel |
Dauer | 60 bis 75 Minuten |
Spieleranzahl | 2 bis 4 Spieler (offiziell 1 bis 6) |
Zielgruppe | Kennerspiel |
Verlag | KOSMOS |
Jahr | 2016 |
Wichtiger Hinweis: Dies ist ein Ersteindruck nach wenigen gespielten Partien! Sehr subjektiv und durchaus auch abhängig von Tageslaune, Mitspielern und sonstigen Einflüssen. Bei grundsätzlichem Interesse empfehle das Lesen "richtiger" Rezensionen oder noch besser: ausprobieren!
Wozu waren die 3 seltsamen teile? Wir haben sie gefunden, aber nicht benötigt...
Lg
Puh, das ist bei mir schon etwas zu lange her, um es genau rekonstruieren zu können. Aber normalerweise benötigt man diese Teile schon. Da habt ihr wohl mit Glück beim entsprechenden Rätsel die richtige Lösung ohne die Teile gefunden. Wenn es euch aber interessiert, wann ihr diese gebraucht hättet, dann lest doch die Hilfekarten komplett durch. Dort sollte es dann erklärt sein.
Viele Grüße,
Tobias
Die Reihenfolge der farbigen Bretter ergab sich aus einem anderen Rätsel. Dort mussten Farben ausgeschlossen werden.
Die Bretter mussten waagerecht auf eine Rätselkarte mit Zahlen in der richtigen Reihenefolge (oben, mitte, unten) legen.
Die Löcher in den Brettern passten in der richtigen Position immer genau auf eine Zahl.