zuletzt gelesen: "Das Jesus-Video" von Andreas Eschbach
Vor allem die Zeit nach der SPIEL macht ein häusliches Problem deutlich: Regal-Platz ist endlich! Somit kommen meine Spiele immer wieder auf den Prüfstand. Habe ich dazu eine spezielle Bindung? Wird das in absehbarer Zeit überhaupt noch einmal gespielt? Gibt es in diesem Genre mittlerweile nicht etwas besseres?
Solche Fragen müsste ich mir aber noch viel eher vor meinem Bücherregal stellen. Denn auch wenn ich kaum noch gebundene Bücher kaufe, ist der Platz in meinem Bücherregal übervoll belegt. Die meisten Bücher dort haben wirklich nur noch ihre Daseinsberechtigung wegen einer speziellen Geschichte, die ich mit dem Buch verbinde. Denn sind wir mal ehrlich: wer liest schon ein Buch ein zweites Mal?
Ich – zumindest habe ich mir das nach der erneuten Lektüre von DAS BUCH IN DEM DIE WELT VERSCHWAND fest vorgenommen. Dieses Mal kam somit DAS JESUS-VIDEO von Andreas Eschbach an die Reihe. Das Buch hat mittlerweile fast 20 Jahre auf dem Buckel – und das merkt man bei der Beschreibung der technischen Möglichkeiten. Da ich diese aber vor 20 Jahren selbst miterleben durfte, fand ich das eher erfrischend denn antiquiert. Ich fände es aber trotzdem interessant, die Reaktion von heutigen Twens auf die beschriebenen Anfänge des Mobilfunk- und Internetzeitalters zu erleben.
Inhaltlich geht es um Zeitreisen und die Frage, was würde die Welt mit einem auf Video aufgezeichneten Jesus von Nazareth anfangen. Wer hätte welche Interessen – und wie bekommt man diese unter einem Hut.
Das ganze Buch ist unheimlich flüssig geschrieben und man hat eher das Gefühl, einem Film zu folgen als einen Roman zu lesen (was auch an den schönen Kapitel-Cliffhangern liegt). Kein Wunder, das das Buch groß bei Pro7 verfilmt wurde (leider auch mit den obligatorischen Änderungen zum Schlechten). Wer Dan Brown und seine Geschichten um Robert Langdon mag, der kann jedenfalls bedenkenlos zu DAS JESUS-VIDEO greifen. Das bietet zwar weniger Verschwörungen, ist dadurch aber auch ein wenig realistischer. Zusätzlich vermittelt es eine Haltung und ist eben nicht nur Popkultur.
Und wer ohne Verschwörungen nicht leben kann, der wird scheinbar mit der Fortsetzung DER JESUS-DEAL auf seine Kosten kommen. Das werde ich nun im Anschluss lesen, denn ich bin wieder angefixt von diesem Setting.

Kommentar hinzufügen