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Glaskugel zum Spiel des Jahres 2018

Glaskugel zum Spiel des Jahres 2018 – ich tippe die Preisträger und die Nominierten

Es macht ein­fach zu viel Spaß, in die Glas­ku­gel zu schau­en! Des­we­gen will ich mich die­ses Jahr auch ein­mal an den gan­zen Spe­ku­la­tio­nen im Vor­feld zu den Ver­kün­di­gun­gen des Spiel des Jah­res e.V. zum dies­jäh­ri­gen Jahr­gang betei­li­gen. Dabei muss ich aber gleich im Vor­feld deut­lich machen, dass ich bei sol­chen Vor­her­sa­gen eigent­lich ziem­lich schlecht bin. Wobei ich im Bekann­ten­kreis zumin­dest immer skla­visch den Grund­satz der Jury beto­ne: "Die Aus­zeich­nung ist nicht für das bes­te Spiel des Jahr­gang vor­ge­se­hen, son­dern für das Spiel, was die Zie­le des Ver­eins am Bes­ten unter­stützt!" Das ist bekannt­lich ein gro­ßer Unterschied.

Ansons­ten muss ich natür­lich auch fest­stel­len: nein, ich habe natür­lich nicht alle Spie­le des Jahr­gangs spie­len kön­nen. Des­we­gen bezie­he ich mich auch nur auf Spie­le, die ich auch schon selbst gespielt habe. Aber genau aus dem Grund freue ich mich auch immer über die Lis­ten der Jury. Dort tau­chen dann näm­lich Spie­le auf, die ich noch nicht ken­ne und dann meist unbe­dingt bald aus­pro­bie­ren will.

Was glau­be ich aber? Wel­che Spie­le wer­den die­ses Jahr in den Fokus gerückt? Begin­nen wir beim klassischen...

Spiel des Jahres

Azul - Box
Foto: Plan B Games

Dort gibt es für mich in die­sem Jahr nur einen poten­ti­el­len Sie­ger: AZUL! Das Spiel ver­eint ein­fach per­fekt ganz vie­le Ansprü­che. Man kann es lieb und freund­lich in einer Anfän­ger­grup­pe spie­len, man kann aber auch mit selbst­er­nann­ten Exper­ten sei­ne Kämp­fe aus­tra­gen. Bei allen Grup­pen kam AZUL dabei sehr gut an – und das Mate­ri­al macht auch ziem­lich viel her.

Wer sich auf den undank­ba­ren Plät­zen 2 und 3 wie­der fin­det (und somit zumin­dest nomi­niert wur­de), dass kann ich nur schlecht beur­tei­len. Denn dafür gibt es die­ses Jahr einen sehr gro­ßen Pool mög­li­cher Kan­di­da­ten. Noch rela­tiv sicher bin ich mir mit WOODLANDS. Das ist inno­va­tiv, span­nend und ver­knüpft bekann­te Geschich­ten mit einem tol­len Fami­li­en­spiel. Dazu wer­de ich dem­nächst auch noch mehr schrei­ben. Nicht wirk­lich ent­schei­den kann ich mich zwi­schen MAJESTY und LUXOR. Bei­des sind schö­ne Fami­li­en­spie­le, bei denen auch die sozia­le Kom­po­nen­te nicht zu kurz kommt. Es wird dar­in wirk­lich inter­agiert und man muss sei­ne Mit­spie­ler im Auge behal­ten. Auch die Aus­stat­tung und Auf­ma­chung bei­der Spie­le kann überzeugen.

Die der­zeit hoch gehan­del­ten THE MIND und DIE QUACKSALBER VON QUEDLINBURG wären natür­lich eben­falls wür­di­ge Kan­di­da­ten. Aller­dings bin ich mir nicht so sicher, ob man THE MIND tat­säch­lich als Spiel bezeich­nen kann. Außer­dem hat es durch­aus auch Flop-Poten­ti­al in den ein­zel­nen Grup­pen. Ich fin­de es groß­ar­tig, aber ist es auch mas­sen­taug­lich? Bei DIE QUACKSALBER VON QUEDLINBURG ist mir das eigent­li­che Spie­len zu soli­tär. Das Spiel hät­te in mei­nen Augen ruhig noch ein wenig mehr Kon­flikt­po­ten­ti­al haben kön­nen (und außer­dem ist da noch die­ser Schum­mel-Fak­tor). Ich könn­te auch sehr gut damit leben, wenn MEMOARRR! eine beson­de­re Erwäh­nung erhal­ten wür­de. Denn MEMOARRR! ist ein tol­les Fami­li­en­spiel. Als Über­ra­schungs­kan­di­da­ten sehe ich noch SAFEHOUSE – zumal hier der Ver­lag auch bei den Mate­ri­al-Män­geln der ers­ten Auf­la­ge nach­ge­bes­sert hat. Auch SEIKATSU hat mich als schnel­les Fami­li­en­spiel genau­so über­zeugt wie PIONEERS. Bei­de emp­fin­de ich nur im Ver­gleich zu den ande­ren Spie­len als etwas zu behä­big (und mir per­sön­lich gefällt auch jeweils die Gra­fik nicht). Mich wür­de auch noch freu­en, wenn ILLUSION eine Erwäh­nung bekommt. Die­ses kann man wirk­lich sehr gut ohne Vor­kennt­nis­se spie­len und holt eigent­lich jeden ab – auch wenn es natür­lich kein abend­fül­len­des Spiel ist.

Kennerspiel des Jahres

Rajas of the Ganges - Box
Foto: Huch!

Hier habe ich lan­ge geschwankt. Schluss­end­lich habe ich aber RAJAS OF THE GANGES als Favo­ri­ten aus­er­ko­ren. Es ist trotz mäch­ti­ger Märk­te sehr varia­bel – ins­be­son­de­re wenn man die klei­nen schon im Spiel ent­hal­te­nen Erwei­te­run­gen berück­sich­tigt. Dazu kom­men ein­fach noch die wun­der­schö­nen Würfel.

Eben­falls gro­ße Chan­cen sehe ich bei HEAVEN & ALE. Dort steckt ein­fach eine Men­ge Spiel in den weni­gen Regeln – auch wenn man Druck mögen muss. Aller­dings habe ich fest­stel­len dür­fen, dass eini­ge Mit­spie­ler es als sehr schwer emp­fun­den haben, was viel­leicht gegen den Titel­ge­winn spricht.

Eben­falls auf der Nomie­rungs­lis­te sehe ich noch KLONG! Ein schö­ner the­ma­ti­scher Deck­buil­der, der eigent­lich in allen Run­den gut ankam. Und dass der Schwer­kraft­ver­lag nicht von der Jury außen vor­ge­las­sen wird, hat man schon im letz­ten Jahr mer­ken dür­fen. Auch in die­ser Kate­go­rie will ich noch einen vier­ten hei­ßen Titel mit ins Spiel brin­gen: GANZ SCHÖN CLEVER. Das ist wirk­lich ein cle­ve­res Wür­fel­spiel, was aber in einer wesent­lich kom­ple­xe­ren Liga spielt als bspw, QWIXX oder NOCH MAL!

An eine Nomi­nie­rung von PANDEMIC LEGACY II und die wei­te­ren EXIT-Spie­le glau­be ich per­sön­lich nicht. Von der Qua­li­tät der Spie­le wäre eine Wür­di­gung natür­lich gerecht­fer­tigt, aber wahr­schein­lich wür­de der Jury dann Ein­falls­lo­sig­keit vorgeworfen.

Dahin­ge­gen rech­ne ich mit einer Erwäh­nung von TA-KE. Das ist wirk­lich ein über­ra­gen­des abs­trak­tes 2‑Per­so­nen-Spiel und für ein paar Über­ra­schun­gen muss die Jury auch gut sein. Auch mit RACE TO THE NEW FOUNDLAND könn­te ich sehr gut leben – auch wenn es für die Jury wohl etwas zu alt­ba­cken sein wird. OUTLIVE fän­de ich übri­gens auch gut, da hier das The­ma gut getrof­fen wird und auch die spie­le­ri­schen Ent­schei­dun­gen span­nend sind. Sehr ger­ne wür­de ich auch noch ein ALTIPLANO oder CLANS OF CALEDONIA erwähnt sehen. Wobei bei­de wohl etwas über den Kom­ple­xi­täts­grad des Ken­ner­spiels hinausgehen.

Zum Kin­der­spiel des Jah­res habe ich mir übri­gens kei­ne Mei­nung bil­den kön­nen. Da fehlt mir ein­fach ein halb­wegs umfas­sen­der Über­blick in die­sem Segment.

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